Die Tote von der Strandperle
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Hauke Siebold, frühpensionierter und wohnungsloser Hamburger Kommissar, soll die entführte Tochter eines Reeders finden. Der Reeder ist sicher, dass die einundzwanzigjährige Jule ihre Entführung fingiert hat. Währenddessen wird am berühmten Elbkiosk "Strandperle" eine unkenntliche Frauenleiche angetrieben. Ist es Jule? Im Laufe der Ermittlungen stoßen Hauke und seine Ex-Kollegin Johanna auf eine Reederei mit Geheimnis, eine verdächtige Estland-Connection, einen mordbereiten Seemann, ein Ferienhaus auf Mallorca und viele weitere Rätsel.
Hamburg - mal Abseits der Touristenpfade ...
»Die Tote von der Strandperle« besteht aus mehreren Handlungsfäden, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Eine verwöhnte und verschwundene Reederstochter, eine ungemein fleißige und beliebte Studentin, ein offenbar schwer traumatisierte Killer, unangenehmen Schuldeneintreiber und Hauke Siebolds Tochter mit einem eher ungewöhnlichen Berufswunsch. Zwischen all diesen Minenfeldern trudelt der ehemalige Kommissar ein bisschen wie eine Flipperkugel umher :-)
Unter der Oberfläche
Aber er macht das erstaunlich gut, auch dank der Hilfe seiner Ex-Kollegin Johanna – die irgendwie ja nicht nur seine Ex-Kollegin ist. Nach und nach entwirren sich all diese losen Fäden und offenbaren die viel größeren Probleme und Geheimnisse, die unter der Oberfläche schlummern. Spuren führen ins Ausland und lassen augenscheinlich brave Geschäftsleute gar nicht mehr so brav aussehen.
Kopfkino
Besonders beeindruckt hat mich das »Kopfkino« von Paavo, dem Killer, das zwischendurch immer wieder eingestreut wurde. Ich fand es sehr eindringlich geschildert und zumindest das Kind Paavo hatte wirklich mein Mitgefühl. Aber auch der Rest der gesamten Geschichte ist sehr gut lesbar, flüssig und mitreißend geschrieben und der Spannungsbogen bleibt konstant hoch. Immer wieder lockert der Autor aber auch mit einem leichten Augenzwinkern Situationen auf, bis es dann an die doch recht überraschende Auflösung geht.
Ausgewogen
Das ziemlich ausgewogene Verhältnis zwischen privaten Ent- und Verwicklungen im Verhältnis zu den kriminellen Dingen gefiel mir gut. Ich bin keine Freund von allzu viel privaten Liebeleien in Thrillern, aber natürlich geht es meist auch nicht ganz ohne. Aber auch hier scheint Hauke Siebold viel normaler zu sein, als der Klappentext vermuten lässt :-) Ich mag den unkonventionellen, frühpensionierten Kommissar auf jeden Fall wirklich gern und kann mir gut vorstellen, weitere Fälle mit ihm zu lösen.
Mein Fazit
»Die Tote von der Strandperle« überzeugt nicht nur mit einem gut durchdachten, spannenden und logischen Plot, sondern auch mit einem sehr gut lesbaren, flüssigen Schreibstil. Ein sehr empfehlenswerter Thriller, der mir viel Spaß gemacht hat und von dessen Protagonisten ich gerne noch mehr lesen würde.