Cover von: Die Toten von Lindau
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Die Toten von Lindau

Bodensee-Krimi
Buch
Taschenbuch, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404183266

ISBN-13: 

9783404183265

Auflage: 

1 (26.03.2021)

Preis: 

11,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 501.608
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404183266

Beschreibung von Bücher.de: 

Still liegt der Bodensee vor der idyllischen Kulisse der majestätischen Berge. Doch der Schein trügt: An dessen Ufer wird eine Leiche gefunden. Ihr auffälliges Tattoo führt das ungleiche Ermittlerduo Emma Bosse und Niklas Grimm zu einer kleinen, aber militanten Gruppe Tierschützer. Es stellt sich heraus: Das Opfer ist Nele Gruber, ihre Anführerin. Auch Verdächtige gibt es schnell zuhauf - nicht nur unter den Aktivisten, sondern auch in der aufgebrachten Landbevölkerung …

Kriminetz-Rezensionen

Überzeugender Bodensee-Krimi mit einem ungleichen, aber doch gut aufeinander abgestimmten Ermittlerduo

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas J. Fraunhoffer ein neues Ermittler-Duo ins Rennen, das direkt einen fulminanten ersten Auftritt hinlegt und so die Messlatte für die weiteren Fälle gleich mächtig hoch hängt.

Der Fallanalytiker Niklas Grimm wird zur Polizeidienststelle Lindau versetzt, nachdem er in München in Ungnade gefallen ist. Dort trifft er auf Emma Bosse, die nicht nur die Dienststelle leitet, sondern mit ihrem Mann auch noch einen Gnadenhof im Ort betreibt. Viel Zeit, sich zu beschnuppern, hat das ungleiche Ermittler-Duo aber nicht, denn der Mord an Nele Grimm, der Anführerin von freedog, einer kleinen, aber ziemlich militanten Gruppe von Tierschützern, fordert gleich ihre volle Aufmerksamkeit. Durch ihre Aktionen hat sich das Opfer in der Region ziemlich unbeliebt gemacht, so dass es an Verdächtigen nicht gerade mangelt.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen, einem hohen Erzähltempo und reichlich Lokalkolorit aus der Region rund um den Bodensee treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und dem Privatleben der beiden ungleichen Ermittler, die aber doch sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Den typischen Spagat eines Serienauftaktes, zum einen eine spannende Geschichte zu erzählen, die neugierig auf weitere Fälle macht, und zugleich das Figurenaufgebot, das die Geschichte auch über weitere Bände tragen kann, sorgfältig einzuführen, wird hier überzeugend absolviert. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen werden dabei durchgehend gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass man gerne mit ihnen mitfiebert. Am Ende liefert der Auftaktband neben reichlich Spannung und Dramatik eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Ein mehr als gelungener Serienauftakt, der mich nicht nur gut und spannend unterhalten konnte, sondern zugleich auch Lust auf mehr macht.

Spannend und unterhaltsam

»Die Toten von Lindau« von Thomas J. Fraunhoffer, Verlag Lübbe, habe ich als Taschenbuch mit 365 Seiten gelesen, die in 38 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Emma Bosse und Niklas Grimm.

Niklas Grimm hatte keinen guten Start in seiner neuen Dienststelle in Lindau. Unbekannterweise fährt er zum Tatort, dort kennt er keinen und ihn kennt auch keiner. Das sorgt bei mir schon für den ersten Lacher, wie er seine Chefin Emma Bosse kennenlernt.

Am Ufer des Bodensees wird eine Leiche gefunden, die sehr detailliert beschrieben wird. Die Tote wird als Nele Gruber identifiziert. Sie war die Gründerin von freedog, einer Gruppe von Tierschützern. Also nehmen Niklas und Emma die Ermittlungen auf. Die teilweise sehr radikalen Unternehmungen der Tierschützer kommen bei der Landbevölkerung oft nicht gut an. Auch zwischen den Mitgliedern von freedog gibt es Eifersüchteleien. Da gibt es schon mal mehrere Verdächtige.

Zu Beginn des Buches erfährt man zuerst etwas mehr über Emma. Sie betreibt nebenbei mit ihrem Mann einen Gnadenhof für viele Tiere. Für den reinheitsliebenden Niklas ist das überhaupt nichts. Er hat überall seine Desinfektionstücher dabei und ein sabbernder Hund ist für ihn ein Gräuel. Emma ist sehr menschlich und sympathisch, sie ist eine gute Vorgesetzte und hat eher ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Kollegen. Sie kann aber auch sehr autoritär als Chefin auftreten, was Niklas gleich am ersten Tag zu spüren bekommt.

Niklas war mir zu Beginn nicht sehr sympathisch. Er kam ziemlich arrogant rüber, obwohl er anscheinend keine Ahnung von Nichts hatte. Er wurde strafversetzt und am Bodensee mag er die Stadt nicht, die Leute nicht und schon gar nicht die Tiere. Und bei den Kollegen, die über seinen beruflichen Werdegang informiert sind, kann er auch nicht punkten. Aber im Laufe der Zeit merkt er wohl, dass er keine Wahl hat und das Beste daraus machen muss.

Zum Ende hin wurde es nochmal richtig rasant, spannend und dramatisch. Und es gibt einen Cliffhanger zum nächsten Teil, was mich sehr freut.

Sehr aufheiternd zwischendurch sind die Tiergeschichten auf Emmas Hof, in die auch Niklas unfreiwillig hineingerät. Ansonsten macht mich das Thema Tierquälerei und Welpenhandel sehr traurig und wütend. So etwas muss unbedingt aufhören.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Cover ist ganz toll gestaltet, die Personen sind authentisch und die Stadt und die Umgebung sehr liebevoll beschrieben.

Ich gebe eine fünfsternige Leseempfehlung.

Ein Bodenseekrimi mit spannendem Fall und bemerkenswerten Charakteren

Niklas Grimm hat Mist gebaut und wird von der Großstadt München zur Kripo in die Provinz Lindau versetzt. Gleich an seinem ersten Tag hat er mit der typisch bayerischen Direktheit zu kämpfen und wird sofort zu einem mörderischen Tatort gerufen. Dort ist er entsetzt über die ländliche Gleichgültigkeit und will den Tatort erst mal von den Schaulustigen räumen. Eine davon ist allerdings seine Chefin – Emma Bosse, die rein optisch mit Gummistiefeln und Bauernaufzug wenig an eine vorgesetzte Polizeichefin erinnert. Kein guter Anfang für eine dienstliche Beziehung.

Doch mit der Zeit kommen die beiden miteinander klar und Niklas ist zwar von seiner neuen Stelle nicht begeistert, kann sich jedoch damit abfinden. Da Wohnungen in Lindau schwer zu bekommen sind, zieht er in einen Schuppen auf Emmas Gnadenhof, den sie zusammen mit ihrem Mann führt.

Während der Ermittlungen im Mordfall taucht auch noch ein übler Hundehändlerring auf. Oder steckt das etwa zusammen? Und was hat die Tierschutzorganisation freedog, deren Anführerin das Opfer ist, mit allem zu tun? Die Ermittlungen bringen nicht nur Niklas, Emma und die anderen Kollegen ein Stück weit näher zusammen, sondern alle auch gehörig in Gefahr.

»Die Toten von Lindau« ist natürlich kein Cosy-Crime, sondern ein stimmiger, durchdachter, spannender und nicht vorhersehbarer Krimi. Dennoch hatte ich die ganze Zeit über ein warmes Gefühl beim Lesen, da Landschaft und vor allem die Leute einfach liebenswert sind! Die Charaktere werden vom Autor detailliert und bildhaft gezeichnet, das Setting mit Gnadenhof und dem heimeligen Ambiente voller Tiere, die typisch bayerisch grantelige Ausdrucksweise – herrlich! Spannung und Mitfiebern kommt dabei jedoch absolut nicht zu kurz und man erfährt auch einiges an medizinforensischen Hintergründen, was das Ganze sehr realistisch macht.

Dennoch überwiegt der Humor, das Zwischenmenschliche oder steht doch zumindest im Vordergrund. Und das ist auch gut so, da ich so einen Narren an den Charakteren gefressen habe und alle sehr gerne wiedersehen möchte. Wie z.B. Emma Bosse, die zwar eine lockere Art an den Tag legt und keinen Wert auf Hierarchien legt, die aber dennoch ihre Frau steht und als Chefin von allen akzeptiert, respektiert und gemocht wird. Oder Niklas Grimm, der etwas versnobt daher kommt, aber eben doch ein weiches (und tierliebes) Herz hat. Oder den sehr direkten Rechtsmediziner Dr. Lange mit seiner trockenen, teils etwas unverschämten Art. Oder auch Bobby, den immerhungrigen, rundlichen Polizisten, der mit im Ermittlerteam ist und den ich einfach sehr mag!

Für alle, die durchdachte, nicht vorhersehbare Krimis mit Hand und Fuß mögen, dabei aber auch auf eine gute Portion bayerischen Humor nicht verzichten wollen, kann ich »Die Toten von Lindau« wärmstens empfehlen.