Cover von: Die Toten ruhen nicht
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Bücher.de Preis: 18,00 €

Die Toten ruhen nicht

Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 352 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3764505869

ISBN-13: 

9783764505868

Auflage: 

1 (12.07.2021)

Preis: 

18,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.010.397
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3764505869

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein heimliches Versteck aus Kindheitstagen, ein grauenerregender Fund und ein mörderisches Geheimnis, das viel zu lange verborgen war …

London, gegen Ende des zweiten Weltkriegs: Vier Kinder entdecken in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft einen Tunnel, der zu ihrem Geheimversteck wird, bis im Sommer 1944 einer der Väter davon erfährt und ihnen das Spielen dort verbietet.

Sechs Jahrzehnte später: Bauarbeiter finden in einer Blechkiste zwei skelettierte Hände - eine stammt von einem Mann, die andere von einer Frau. Die Entdeckung lässt die Freunde von damals wieder zusammenkommen, um der Polizei unter die Arme zu greifen. Möglicherweise haben sie damals etwas gesehen, was ihnen nicht wichtig erschien. Nach und nach kommt ein lang zurückliegendes Verbrechen ans Licht, in das sie tiefer verwickelt sind, als sie es jemals für möglich gehalten hätten …

Kriminetz-Rezensionen

Mehr Roman statt Krimi

Gleich zum Einstieg werde ich als Leser darüber aufgeklärt, was damals passiert ist und was es mit den Händen in der Keksdose auf sich hat. Eigentlich habe ich es ja lieber, wenn ich erst im Laufe der Geschichte herausfinde, wer wen warum ermordet hat – aber egal. Der Mörder John Winwood versteckt die abgetrennten Hände in den Tunneln, in denen die Kinder spielen, und verbietet diesen ein für alle Mal den Aufenthalt in den Tunneln.

Unterschiedliche Leben
Heute, nach so vielen Jahren leben diese Kinder als Erwachsenen an ganz unterschiedlichen Orten und haben den Kontakt zueinander verloren. Jeder hatte sein Leben, seine Probleme und seine Aufgaben. Zwei von ihnen, Alan Norris und Rosemary Wharton, trafen sich irgendwann in jungen Jahren wieder und haben geheiratet. Mittlerweile sind sie Großeltern und führen ein beschauliches Leben.

Versteck im Tunnel
Daphne, das Mädchen, das neben Michael Winwood wohnte und die Truppe damals anführte, ist mittlerweile eine gut versorgte Witwe und lebt in London. Sie dachte sich damals auch den exotischen Namen für ihr Tunnelversteck aus – sie taufte es Qanats, nach einem persischen Wort, das sie mal irgendwo gelesen hatte. Michael wurde seinerzeit als Kind zu Verwandten geschickt, das Haus brannte plötzlich ab und die Mutter war angeblich mit einem ihrer Liebhaber verschwunden.

Makaberer Fund
Als jetzt der makabere Fund in der Keksdose auftaucht, hören oder lesen alle davon in den Medien und natürlich ist ihre Neugier geweckt. Sie erinnern sich – auch aneinander – und so nach und nach nehmen sie auch Kontakt zueinander auf. Immer mehr Erinnerungen tauche wieder auf und mir gefällt es, immer wieder die Personen von früher mit den gealterten Personen von heute zu vergleichen. Überhaupt beschäftigen sich die Protagonisten sehr mit dem Altern und nicht jeder kommt wirklich gut klar damit.

Kindheit ohne Technik
Alle bemühen sich, der örtlichen Polizei bei den Ermittlungen zu helfen, was sich aber als sehr mühsam erweist. Hier störte es mich vor allem, dass der ermittelnde Beamte sich so überhaupt nicht vorstellen konnte, wie ein Kind sich ohne Handy und Computer beschäftigen konnte. Die Tatsache, dass Kinder sich mit Brettspielen, Ballspielen oder Basteleien vergnügen konnten, scheint jenseits seines Vorstellungsvermögens zu liegen. Aber am Ende steuerte jeder der Protagonisten dann doch ein Puzzleteil zur Lösung des Falles bei.

Wenig Spannung
Grundsätzlich mochte ich das Buch gerne, aber ich fand nicht, dass es ein Krimi war. Jeder Einzelne der Protagonisten ist mir ans Herz gewachsen, ich mag die Betrachtungen, die Ruth Rendell zum Alter anstellt, ich habe mich auch an viele Dinge aus meiner eigenen Kindheit erinnert und an Dinge, die mir meine Eltern erzählt haben – nur Spannung kam bei mir so gar keine auf. Es ist ein wirklich schöner Roman über eine längst vergangene Kinderfreundschaft, den ich sehr gerne gelesen habe, – aber in Sachen Krimi ist er am Thema glatt vorbei.

Mein Fazit:
»Die Toten ruhen nicht« von Ruth Rendell ist ein wirklich schöner Roman über alte Zeiten, den Wert von Freundschaft, das Altern und das Leben – aber es ist kein Krimi. Leider.