Cover von: Totenbauer
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Totenbauer

Der zweite Fall für Tenbrink und Bertram. Ein Münsterland-Krimi
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

374130090X

ISBN-13: 

9783741300905

Auflage: 

1 (12.06.2018)

Preis: 

14,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 396.450
Amazon Bestellnummer (ASIN): 374130090X

Beschreibung von Bücher.de: 

Auf einer Parkbank im Münsterland bricht ein Mann zusammen. An seiner Schläfe klafft eine blutige Wunde. Er flüstert noch die Worte »toter Bauer« - und stirbt.

Bertram vermutet ein tödliches Eifersuchtsdrama, tritt bei seinen Ermittlungen aber auf der Stelle. Er sucht Hilfe bei seinem ehemaligen Partner Tenbrink, der sich von einem Schädelbasisbruch erholt und mit starken Erinnerungslücken kämpft. Doch Tenbrinks untrügliches Bauchgefühl führt sie schon bald zu alten Familiengeheimnissen und einem weiteren rätselhaften Todesfall. Dabei stoßen die Kommissare auf Dinge, die besser für immer unentdeckt geblieben wären ...

Kriminetz-Rezensionen

Dem Totenbauer auf der Spur

Eine Joggerin begegnet im Park einem schwer verletzten jungen Mann. Ehe er an seiner Kopfverletzung stirbt, flüstert er noch die Worte „toter Bauer“.

Bertram nimmt die Ermittlungen auf, denn der Fundort ist nicht der Tatort. Was ist dem jungen Mann zugestoßen? Wo wurde er so heftig geschlagen, dass er kurze Zeit später daran stirbt und was meinte er mit „toter Bauer“? Alles deutet zunächst auf ein Eifersuchtsdrama hin, doch je tiefer Bertram gräbt, desto mehr vergrabene Geheimnisse kommen ans Licht ...

Bertram und Tenbrink ermitteln in ihrem zweiten Fall. Tenbrink ist allerdings nach einem Schädelbasisbruch noch krankgeschrieben und eigentlich gar nicht im Dienst. Dennoch hilft er mit und unterstützt, so gut er kann, denn leider behindern ihn immer noch ungeklärte Erinnerungslücken.

Ich kenne den ersten Band noch nicht, kam aber schnell und gut in die Geschichte hinein und wurde auch schnell mit den Ermittlern warm. Die Vorgeschichte fehlt mir natürlich, jedoch wurde für die Handlung Wichtiges kurz angerissen, so dass ich keine Probleme mit dem zweiten Fall hatte. Der Autor hat einen angenehmen, flüssigen und fesselnden Schreibstil, wie ich ihn schon von früheren Werken kenne und schätze.

Die Ermittlungen sind sehr stark von Lokalkolorit geprägt. So spielt die Handlung nahe der niederländischen Grenze, was dazu führt, dass man als Leser nicht nur mit Platt, sondern auch mit niederländischem Vokabular konfrontiert wird und Einblick in die beiden Mentalitäten und Eigenarten erhält.

Die Geschichte ist spannend, verworren und man wird als Leser gefordert. Gerade wenn man die ganzen Protagonisten noch nicht kennt, muss man den Überblick behalten können und zudem die Verwicklungen des Falls überblicken.

Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen, jedoch lassen die letzten Zeilen darauf schließen, dass es ein Wiedersehen mit Bertram und Tenbrink geben wird.

Fazit:
Auch wenn ich die Vorgeschichte noch nicht kenne, kam ich gut mit diesem Fall zurecht und wurde nicht enttäuscht. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, erhielt man als Leser immer nur kleine Puzzleteilchen, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügten. Ein schöner Krimi mit viel Lokalkolorit, bei dem ich nun gespannt auf den dritten Teil warte.

Solider Regionalkrimi

Es handelt sich um den 2. Fall aus dem Münsterland. In erster Linie ermittelt Maik Bertram, der aus Magdeburg stammt und hierher versetzt wurde. Sein früherer Chef, Heinrich Tenbrink, befindet sich in der Reha, denn sein Schädelbasisbruch ist noch nicht ausgeheilt und den immer wieder auftretenden Erinnerungslücken muss auf den Grund gegangen werden. Aber er lässt es sich nicht nehmen, Bertram zu unterstützen. Für das frühere Team und auch für auswärtige Kollegen ist Tenbrink immer noch der Chef und sein Nachfolger Arno Bremer hat es nicht leicht.

Mona Rensing entdeckt beim Joggen einen vermeintlich Betrunkenen, der dann aber mit einer Kopfwunde tot zusammenbricht. Es handelt sich um den 24-jährigen Altenpfleger Peter Gausling, der in dem nahe gelegenen Seniorenpark arbeitet und auch übergangsweise wohnt. Kurz vor seinem Tod konnte er noch „toter Bauer“ murmeln. Folglich gehen die Ermittlungen zunächst in diese Richtung. Peter wurde vor Kurzem von seiner Freundin Lisa verlassen. Er hat sie daraufhin gestalkt und mit seinem Nachfolger einen heftigen Streit ausgetragen. Außerdem erfährt der Leser, dass er als Kind adoptiert wurde und, dass er sich momentan im Heimatverein und in der Ahnenforschung engagiert. Und je tiefer die Ermittler in die Angelegenheit eintauchen, desto mehr Fragen tauchen auf, es wird immer vielschichtiger und verworrener.

Der Leser ist im Vorteil, denn er bekommt in einem weiteren Handlungsstrang einen Rückblick in die Vergangenheit. Hier haben zwei Ehepaare mit ihren Teenie-Söhnen Urlaub auf Kreta gemacht, der nicht ohne Folgen blieb.

Selbstverständlich wird am Ende alles miteinander verwoben und der Fall wird schlüssig gelöst.

Der Autor kann spannend schreiben, das steht für mich außer Frage. Er hat in diesem Band sehr viel untergebracht – angefangen von diversen fragwürdigen Todesfällen über Bestechung, Geldgier, Erpressung, aber auch über Liebe und Rücksichtnahme. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich brachte der regionale Touch teilweise richtig zum Schmunzeln. Aus diesem Grunde gefiel mir auch der Neuzugang des Pudels Götz bzw. Locke. Die Geschehnisse in Holland und das Wiedersehen mit Jan Bonnema sowie das erneute Zusammentreffen mit Ewerding fand ich gut und sorgte für Abwechslung. Tenbrink und die Aufarbeitung seiner Vergangenheit bzw. seine immer währende Zettelwirtschaft nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Auch das Vorleben von Bertram in Magdeburg spielt immer wieder eine Rolle und ein Cliffhanger am Schluss lässt die Vermutung zu, dass wir hier noch mehr erfahren werden.

Für mich ein solider Regionalkrimi.

Spannungsgeladenes Verwirrspiel mit Lokalkolorit

Inhalt:
In einem Park irgendwo im Münsterland bricht ein schwer verletzter Mann zusammen. Bevor er stirbt, flüstert er einer Joggerin, die ihm zu Hilfe eilt, die Worte „toter Bauer“ zu. Bertram und sein Team stehen vor einem Rätsel. Wo und von wem wurde der Mann so schwer verletzt? Erst sieht es nach einer Beziehungstat aus. Bertram und Tenbrink, der trotz seiner Krankschreibung das Ermitteln nicht lassen kann, gehen der Sache auf den Grund. Auf der Suche nach der Bedeutung der letzten Worte des Opfers kommen sie langsam, aber sicher auf die Lösung des Falls.

Meine Meinung:
Der erste Band der Reihe („Galgenhügel“) hat mich schon restlos begeistert. Also war ich natürlich sehr gespannt auf den zweiten Fall für Tenbrink und Bertram – und wurde nicht enttäuscht. Tom Finnek versteht es, von Anfang an Spannung aufzubauen. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Wäre ich nicht durch eine Leserunde „ausgebremst“ worden, hätte ich das ganze Buch wahrscheinlich an einem Stück gelesen. Der Hauptteil erzählt von den Ermittlungen im Mordfall Peter Gausling. In kürzeren Einschüben erfahren wir von einem Kreta-Urlaub vor ein paar Jahren, in dem auch ein Mord passierte. Anfangs scheinen die beiden Geschichten überhaupt nicht zusammen zu gehören, aber je weiter man liest, desto besser fügen sich die Puzzleteile zusammen. Der Showdown ist – wie schon im ersten Band – dramatisch, nervenaufreibend und überraschend.

Besonders gefallen hat mir neben dem fesselnden und spannenden Fall, dass auch das Privatleben der Ermittler eine wichtige Rolle spielt. Sowohl Heinrich Tenbrinks Probleme, den Tod seiner Frau zu verarbeiten, als auch Maik Bertrams „Händchen“ für das andere Geschlecht lockern die Geschichte auf und der Leser lernt die Protagonisten besser kennen. Dass Heinrich jetzt im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Hund gekommen“ ist, verleiht dem Ganzen eine witzige Note.

Da Tenbrink offiziell krank geschrieben ist, muss Bertam sich mir seinem Vorgesetzten Arno Bremer herumschlagen. Der Schlagabtausch zwischen den beiden hat mir so manches Lachen entlockt. Auch alle anderen Charaktere sind überzeugend und authentisch gezeichnet. Besonders zu erwähnen sind Daniel und Johannes, die sich nach dem Urlaub auf Kreta charakterlich verändert haben. Ihr Denken, Tun und Lassen hat mich zwar zeitweise erschüttert, war aber durchaus nachvollziehbar und stimmig.

Da es ein Regionalkrimi mit reichlich Lokalkolorit ist, tauchen einige Sätze in der Münsterländer Mundart auf. Auch das angrenzende Holland findet seinen Platz. Der Fall „Totenbauer“ ist in sich abgeschlossen, man kann ihn gut lesen, ohne das erste Buch zu kennen. Es gibt Hinweise darauf, dass es noch einen dritte Band geben wird.

Fazit:
Ein spannungsgeladenes Verwirrspiel, unbedingt zu empfehlen!

Verhängnisvoller Urlaub und eine alte Knochenmühle

"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)

Im Münsterland entdeckt eine Joggerin, wie auf einer Parkbank der junge Altenpfleger Peter Gauling mit den Worten "Der tote Bauer" tot zusammenbricht. Oberkommissar Maik Bertram vermutet, dass er Opfer eines Liebes- oder Eifersuchtsdrama wurde. Allerdings macht er sich immer noch Gedanken, was Gausling mit diesem toten Bauer wollte. Deshalb wendet er sich an seinen Partner Heinrich Tenbrink, der noch immer in der Reha ist. Tenbrink als altes Urgestein des Münsterlands müsste doch sicher damit etwas anfangen können. Kommissar Heinrich Tenbrink ist nach einer schweren Verletzung beim letzten Fall noch nicht genesen. Immer noch beeinträchtigen ihn Gedächtnislücken und regelrechte Aussetzer. Eine Untersuchung bringt keine körperlichen Ursachen, sondern ein psychisches Trauma zu Tage, das daran schuld sein soll. Ohne dass Bertram seinen jetzigen Vorgesetzten Bremers in Kenntnis setzt, arbeitet er mit Tenbrink zusammen an dem Fall. Und Tenbrinks Schwägerin aus dem Seniorenheim bringt ihn auf eine ganz neue Spur, wären da nur nicht immer seine Gedächtnislücken. Nach und nach kommen die beiden einem Familiengeheimnis auf die Spur, das mit einem Urlaub auf Kreta, der alten Knochenmühle und der Archivarin Ingrid Holters zu tun hat. Während Tenbrink weiter nach den Ursachen seines Traumas sucht, bekommt Bertram unerfreulichen Besuch aus der Vergangenheit.

Meine Meinung:
Ein in Nebel getauchter Feldweg zeigt das gelungene Cover dieses Regionalkrimis aus dem Münsterland. Leider kannte ich den Autor und den ersten Fall dieses sehr extravaganten Ermittlerteams aus dem Münsterland nicht, trotzdem konnte ich diesem Buch gut folgen. Der Schreibstil ist sehr gut bis auf ein paar wenige Sätze in westfälischem Platt, bei dem sich der eine oder andere sich schwertun könnte. Der Plot hingegen ist außerordentlich interessant dadurch, dass der Autor das westfälische Flair sehr gut darstellt. Gegenwart und Vergangenheit bilden die beiden Handlungsstränge, die sich am Ende der Geschichte gut ineinander einfügen. Die Charaktere dieses Krimis waren für mich stimmig und gut ausgearbeitet. Vor allem die beiden Ermittler haben mir gut gefallen, der ältere vergessliche Westfale Heinrich Tenbrink, der noch immer dem jungen ehemaligen Magdeburger Maik Bertram das Wasser reichen kann. Man merkt, dass Tenbrink viel Erfahrung hat und natürlich das Münsterland kennt wie seine Westentasche. Außerdem hat er ein sehr gutes Bauchgefühl, er wirkt nur manchmal etwas tollpatschig und verloren, vor allem, wenn er wieder mal Gedächtnislücken hat. Maik Bertram hingegen ist ein Schönling und Frauenheld, was ihm nicht immer guttut. Er ist eher der aktivere, waghalsigere der beiden, der gern auch mal etwas Unüberlegtes tut. Das Ende ist offen und weist auf eine weitere Fortsetzung dieses Ermittler-Duos hin, auf die ich mich freue. Ich jedenfalls habe mich bestens unterhalten gefühlt und gebe 5 von 5 Sternen.

Gute Mischung

Zum Inhalt:
Kurz bevor er an einem Schlag auf den Kopf stirbt, murmelt der Krankenpfleger Peter „toter Bauer“. Maik Bertram – nach einigen Eskapaden in Magdeburg ins Münsterland versetzt – ermittelt mit seinem neuen Vorgesetzten Bremer, da sein alter Kollege Tenbrink noch an den Nachwirkungen des letzten Falls leidet. Und an ungeklärten Begleitumständen des Todes von Karin Tenbrink, seiner Frau.

Mein Eindruck:
Tom Finnek ist mit seinem Krimi aus dem Münsterland eine Perle seines Genres gelungen. Die gute Ermittler-Mischung mit einem alten einheimischen Kollegen, der mit sich und seiner Gesundheit hadert und einem jungen Beamten, der aus Magdeburg zwangsversetzt wurde, trifft dabei auf einen Fall mit Wurzeln in der nicht ganz so fernen Vergangenheit. Außerdem mixt der Autor einen guten Schuss Lokalkolorit in seine Geschichte, angefangen bei einigen Sätzen im Münsterländer Dialekt (die sich bei langsamem Lesen jedoch erschließen) über das teilweise etwas maulfaule Verhalten der Einheimischen bis hin zu der Beschreibung der Landstriche und ihrer Geschichte. Und auch wenn Finneks verbeamtete Hauptpersonen die schon fast üblichen privaten Probleme haben, sind diese unaufdringlich genug und das Zusammenspiel mit genügend Spaß an der Sache ausgestattet, dass sie eher einen Rahmen zur Vervollständigung der Charaktere bilden, als zu nerven. Denn bei allem privaten Unbill bleibt der Fokus auf dem Mord (und weiteren Todesfällen) und durch die unterschiedlichen Zeitebenen und Ermittlungsansätze – Tenbrink ist krankgeschrieben und ermittelt in seiner Freizeit eher unorthodox, während Bertram sich mehr oder weniger an die Dienstvorschriften zu halten hat – bleibt der Spannungsbogen straff gespannt. So fliegen die Seiten dahin, mit sympathischen Einfällen voller Humor und facettenreichen Figuren. Zum Schluss wird zwar der Fall geklärt, durch einige lose Enden im privaten Bereich und eine kriminelle Nebenhandlung mit Personen aus Maiks Magdeburger Vergangenheit darf man aber von einem weiteren Krimi im Münsterland ausgehen – und das ist auch gut so!

Mein Fazit:
Ein Heimatkrimi, der bei allen menschlichen Tragödien Platz für einen feinen Humor hat.

Stöbereinsatz im Münsterland

Ich hatte mich schon auf dieses Buch gefreut, denn nach „Galgenhügel“ wollte ich gerne wissen, wie es mit Heinrich Tenbrink weitergeht.

Eine Frau begegnet beim Joggen einem Mann, dem es augenscheinlich schlecht geht. Sie schaut, ob sie helfen kann. Er murmelt noch etwas, was sich anhört wie „toter Bauer“ und ist tot. Maik Bertram ermittelt in diesem Fall und er kann wenig mit der Aussage anfangen. Daher spannt der Magdeburger seinen hiesigen Kollegen Tenbrink ein, der zurzeit aufgrund seiner Verletzungen, die er sich beim letzten Fall zugezogen hat, noch nicht wieder im Dienst ist. Tenbrink kennt seine Münsterländer und weiß, wie er an Informationen kommt. Dabei spielt sein Gedächtnis aber immer noch nicht richtig mit. Außerdem kommt etwas Privates an die Oberfläche, was ihm zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet. Aber auch bei Maik Bertram taucht jemand aus der Vergangenheit auf.

Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Schon der Prolog, der uns in die Vergangenheit führt, lässt erahnen, dass es keine einfachen Ermittlungen werden.

Heinrich Tenbrink ist Westfale und die Vorurteile, die über Westfalen im Umlauf sind, treffen auch auf ihn zu. Er ist ein Dickschädel, der seinen Weg geht, auch wenn es anderen nicht passt. Dass er aus der Gegend stammt, hilft dabei, so manches zu erfahren, was Kollege Bertram nie aus den Leuten herauskitzeln könnte. Aber Bertram weiß inzwischen, wo seine Grenzen sind, wenn er mit den Leuten redet und ist ganz froh, wenn er Tenbrink auf Stöbereinsatz schicken kann. Außerdem hat er ja noch seine Probleme mit der Ehemaligen und der Jetzigen zu lösen. Frauen und Maik – irgendwas läuft da nicht so ganz gerade.

Auch Bertrams jetziger Vorgesetzter Bremer hat kein Gespür für die Menschen im Münsterland, daher entgeht ihm einiges. Zudem merkt er, dass man ihn als Chef noch nicht akzeptiert und trägt mit seinem Verhalten dazu bei, dass sich das wohl auch nicht so schnell ändern wird. Zum Glück ist die Grenze zu den Niederlanden nah und der Kollege Bonnema jenseits der Grenze sehr hilfsbereit.

Die Personen sind alle sehr gut und individuell ausgearbeitet. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen. Die Geschichte ist komplex und zeigt am Ende, dass Reden manchmal doch Missverständnisse und Schlimmeres verhindern könnte. Aber Reden ist nun mal nicht das Ding eines Westfalen. Es gab viele Wendungen, die dafür sorgten, dass es undurchschaubar und spannend blieb und auch dieses Mal wird es zum Schluss wieder dramatisch.

Da Tom Finnek einen weiteren Band mit Tenbrink und Bertram angekündigt hat, bin ich schon sehr gespannt, denn ich ermittele gerne mit den beiden im Münsterland.

Ich kann diesen Krimi nur empfehlen.

Münsterländer reden halt nicht so gerne …

Es gibt in »Totenbauer« zwei große Handlungsstränge. Einer liegt schon eine Weile zurück, während einer gemeinsamen Urlaubsreise zweier befreundeter Familien auf Kreta. Die beiden Söhne der Familien bringen ein total betrunkenes englisches Mädchen wieder in ihr Apartment und werden dabei tatsächlich von einer Nachbarin aus ihrem Münsterländer Heimatdorf beobachtet. Der zweite ist dann der Mord an dem Mann im Park, seine letzten Worte und was das alles miteinander zu tun hat.

Private Sorgen
Neben all den schwierigen Ermittlungen nagen auch private Dinge an den Ermittlern. Tenbrink plagt sich immer noch mit Erinnerungslücken, teilweise offenbar auch mit falschen Erinnerungen, sogenannte Deckerinnerungen. So nennt es jedenfalls die Psychologin, zu der er geht – dass aber immer mehr Erinnerungsfetzen auftauchen, ob nun falsche oder nicht, verursacht jede Menge Probleme. Trotz seiner immer noch häufig auftauchenden Lücken, zum Teil von erschreckender Größe, ermittelt er ein bisschen nebenher.

Vertrautheit
Da er aus der Gegend stammt, fällt es ihm viel leichter mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und er erfährt auch so einiges. Viele Dinge dabei sind aber wohl eher nicht »Westfalen-spezifisch« – dass man in Kleinstädten und Dörfern ein bisschen mehr über den anderen weiß, ist in Bayern oder Thüringen nicht wirklich anders :-) Aber auch Maik Bertram hat mit Gespenstern und realen Personen aus seiner Magdeburger Vergangenheit zu kämpfen.

Erkenntnis
Die Erkenntnis aus all diesen Dingen, den privaten Problemen der Ermittler und dem aktuellen Mordfall lautet: Redet miteinander! In diesem Fall hätte es diverse Leben retten können und andere Leben erleichtern können. Aber der Westfale an sich ist ja nicht unbedingt als redseliger Geselle bekannt, deshalb haben sich die Dinge so entwickelt wie sie es getan haben und haben uns einen weiteren wunderbaren Krimi beschert :-)

Komplex bis kompliziert
Eine sehr komplexe, manchmal auch ein bisschen komplizierte, Geschichte bildet in »Totenbauer« die Grundlage und das Gerüst für Handlungen etlicher Charaktere. Eigentlich war jeder von ihnen wirklich gut und glaubwürdig geschildert, ihre Handlungen fand ich weitestgehend alle gut nachvollziehbar und logisch. Auch das ziemlich dramatische Ende war ähnlich grandios wie in seinem Vorgängerband Galgenhügel. Für den Sommer 2019 ist ein weiterer Teil mit Tenbrink & Betram angekündigt – ich freu mich jetzt schon drauf :-)

Mein Fazit
»Totenbauer« ist der zweite Münsterland-Krimi und hat mich ebenso begeistert, wie der erste Teil. Solide, spannend, komplex und mit viel Lokalkolorit hat er wiederum mein Herz erobert :-) Jetzt warte ich dringend auf mehr davon!