Ein noble Villa auf Sylt. Eine Wissenschaftlerin liegt erstochen in ihrer Küche, neben ihr steht ihre drogenabhängige und wohnsitzlose Tochter Pia mit einem Messer in der Hand, alles ist voller Blut. Pia wird die junge Anwältin Stefanie Beck als Pflichtverteidigerin zugeordnet. Jedoch kann sich Pia an die Mordnacht nicht erinnern und die Anwältin bekommt auch keinen Zugang zu der jungen Frau, Pia ist verstockt, aufsässig und voller Hass. Doch dann wird auch noch Pias Vater einer Vergewaltigung an einer Studentin bezichtigt, was er vehement bestreitet. Bei näheren Hinsehen wird klar, dass die Familie total zerrüttet war. Die Mutter lebte nur für die Krebsforschung, alles andere war für sie unwichtig, auch ihre Tochter. Der Vater war an der Uni beschäftigt, verdiente weitaus weniger als seine Frau und war für Haushalt und Kind zuständig. Doch dann erfährt die Anwältin, dass bei der Forschung nicht alles mit rechten Dingen zugeht und es zweierlei Ergebnisse gibt. Wo ist der Mörder zu suchen? Stefanie wird bedroht, beobachtet und gerät dann selbst in Lebensgefahr. Ein Buch, das von Kapitel zu Kapitel interessanter und spannender wird. Unvorhergesehene Ereignisse machen unsere Recherchen zunichte, unser Täter entwischt und wieder, weil wir neue Spuren unter die Nase gehalten bekommen. Die Autorin versteht es, den Leser zu fesseln, Ihre Protagonisten sind lebensecht dargestellt und man kann sich mit deren Figur identifizieren. Die Sprache ist deutlich und klar, man lies den Thriller flüssig, schon allein deswegen, weil meist am Ende eines Kapitels ein Cliffhanger ist. Zwischen den Kapiteln erzählt eine unbekannte Person Teilgebiete ihres Lebens und man rätselt, um wen es sich hier handeln könnten und erst am Schluß werden wir erlöst. Ganz eine neue und gute Idee fand ich, dass am Anfang und am Ende des Buches eine Fledermaus ihre Beobachtungen preisgibt und über die Menschen in dieser Villa kommentiert. Auch das Cover mit dem Leuchtturm ist düster und im Shabbylook dargestellt. Ein Thriller, der seinen Namen verdient.