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Undercover auf Sylt

Der zehnte Fall für die Kripo Bodensee. Krimi
Buch
Taschenbuch, 240 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

109887479X

ISBN-13: 

9781098874797

Auflage: 

1 (24.05.2019)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 1.117.954
Amazon Bestellnummer (ASIN): 109887479X
Beschreibung von Janette John

»Sylt? Ist das nicht ein bisschen zu schickimicki?«, sagt Nadine Andres zu ihrem Kollegen, der sie im Namen seiner Mutter dorthin einladen will. Endlich Ruhe, ausspannen und nichts tun, denkt sie. Ausgerechnet dann, wo sie keinen Urlaub mehr hat, diesen aber dringend bräuchte. Hätte sie geahnt, dass sie drei Tage später neben einem Toten erwacht, sie hätte das Rad der Zeit zurückgedreht. Zu allem Übel bleiben die Erinnerungen aus, die helfen würden, sich aus der misslichen Lage zu befreien. Nur bruchstückhaft kehren sie zurück und offenbaren eine Welt, die Nadine bislang nicht kannte. Erst als ihr Vorgesetzter, Daniel Selzer, auf der Insel erscheint und undercover ermittelt, kann das Gespinst aus Geld, Macht und Kunsthandel entflochten werden. Wird er ihre Unschuld beweisen können, oder sieht er sich einer Mörderin gegenüberstehen?

Auch als E-Book erhältlich.

Kriminetz-Rezensionen

Abenteuerurlaub

„Undercover auf Sylt“ ist ein Taschenbuch von Janette John mit 209 Seiten, die in 19 Kapitel eingeteilt sind. Es ist Teil 10 der Kripo Bodensee. Im Nachgang befindet sich noch eine Leseprobe von Teil 9 „Brief ohne Absender“.

Genervt kommt Nadine endlich in Kampen an und freut sich auf den Urlaub im kostenlosen Ferienhaus, welches ihr Charlotte, die Mutter eines Kollegen, angeboten hatte. Doch bald bereut sie, das Angebot angenommen zu haben. Der Urlaub wird zum Albtraum. Denn schon ein paar Tage später wacht sie neben einem toten Mann auf und ihre Erinnerung ist weg. Da sie selbst Polizistin ist, kann sie die Lage recht gut einschätzen. Sie ruft ihren Chef und Freund Daniel Stelzer an, der sich sofort auf den Weg nach Sylt macht, um dort undercover zu ermitteln.

Der einheimische Polizist Steinmann ist mir sehr sympathisch. Er glaubt Nadine und bezieht sie in die Ermittlungen mit ein. Die Abwechslung zu seinem sonst eher gemütlichen Polizistendasein scheint ihm gutzutun. Allerdings erhöht das die Eifersüchteleien seiner Frau und führt zu neuem Ärger.

Dann wird eine weitere Leiche gefunden. Nadine und Daniel beginnen mit ihren Nachforschungen, ebenso wie Steinmann. Und auch Charlotte und ihre Freundin Maria sind nicht untätig und schleusen sich in einen noblen Kreis ein. Durch die gute Zusammenarbeit der Polizisten und auch der älteren Damen konnte der Fall gelöst werden. Ich fand gut, dass es kein Kompetenzgerangel der Polizisten gab, auch wenn Daniel und Nadine nicht offiziell ermitteln durften. Obwohl ich Daniel nicht wirklich undercover fand, er hat sich gegenüber Steinmann gleich geoutet und auch sonst hat er sich meistens ausgewiesen.

Die Handlung war spannend, die Auflösung für mich nicht vorhersehbar und der Schreibstil war auch gut, was das zügige Lesen ermöglichte. Die Hauptakteure wie Daniel und Nadine waren nicht sehr ausführlich charakterisiert, was wahrscheinlich daran liegt, dass es bereits der 10. Teil der Reihe ist und Insider die Personen schon kennen. Sie waren mir aber fast alle sympathisch, nur Maria mochte ich nicht.

Mir gefällt das Cover sehr gut. Es macht Lust auf Urlaub, hat aber auch etwas Düsteres an sich.

Ein perfides Spiel

„Und ick dachte immer, Sie wären eine von den Juten“ (Maria Schulz)

Die Einladung zu einem Urlaub auf Sylt kommt für Nadine Andres wie gerufen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft wacht die junge Kriminalbeamtin eines Morgens neben einem toten Mann auf. Nadine ist sich sicher, ihn niemals gesehen zu haben – doch sie versucht vergeblich, sich an die Ereignisse des vorherigen Abends zu erinnern. Ihre Gastgeberinnen Charlotte „Charly“ Kaufmann und deren Freundin Maria Schulz sind schockiert, machen sich jedoch unverzüglich daran, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Auch Nadine stürzt sich gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Daniel Selzer und dem Kriminalhauptkommissar des Polizeireviers Sylt namens Steinmann in die Ermittlungen. Die junge Polizistin ist gefordert, den wahren Täter ausfindig zu machen, um zu beweisen, dass sie das Opfer eines niederträchtigen und ausgeklügelten Planes wurde.

Der versierte und weltgewandte Kunsthändler Charles Moblier lud illustre Gäste zu einer äußerst exklusiven Vorführung nach Sylt. Der russische Milliardär Oleg Koppolew, der attraktive Schauspieler Michael Hard, der ehemalige Tennisprofi Mark Blomberg und seine Ehefrau Kate, Gräfin Lydia von Hardenberg, die hübsche Schwedin Mila Nilström sowie Alina Tschekow, eine der größten Kunstsachverständigen, harren gespannt der Enthüllung eines Gemäldes von unfassbarem Wert. Moblier hat bereits einen ausgefeilten Plan ersonnen, um bei dieser ganz besonderen Auktion einen möglichst hohen Gewinn zu lukrieren. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei behindern jedoch Mobliers Vorhaben und schließlich kommt es zu einem zweiten Mord. Als die Identität der beiden Toten ans Licht kommt, werden die Beamten der Kripo Konstanz gleich mit mehreren Verdächtigen konfrontiert. Nadine Andreas, Daniel Selzer, Kriminalhauptkommissar Steinmann sowie die beiden schrulligen alten Damen Charlotte Kaufmann und Maria Schulz versuchen gemeinsam, den Mörder zu entlarven.

Janette John hat in ihrer Neuerscheinung „Undercover auf Sylt“ tatsächlich einen recht perfiden Plan erdacht. Mörder und Mordmotiv werden erst nach und nach aufgedeckt, der Weg bis zum abenteuerlichen Finale bleibt interessant und abwechslungsreich. Die Autorin beleuchtet den Hintergrund der prominenten und teilweise schwerreichen Teilnehmer dieser Auktion. Wie bereits in einigen der Vorgängerbücher werden die beiden schrulligen alten Damen Charlotte und Maria in die Ermittlungen involviert. Da ich bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen habe, waren auch die beiden Ermittler der Kripo Konstanz kein unbeschriebenes Blatt mehr für mich. Dank der wunderschönen Idylle der malerischen Insel Sylt sowie aufgrund meiner Vorliebe für „cosy crimes“ hat mir dieses Buch großes Lesevergnügen bereitet. Lediglich die Beschreibung der äußerst brutalen Vorgehensweise bei einem der beiden Morde sowie die Einbindung derber Ausdrücke in diesem Buch stellten für mich persönlich einen Kritikpunkt dar.

Fazit: „Undercover auf Sylt“ hat mir unterhaltsame und spannende Lesestunden bereitet, mich dank des Berliner Dialekts von Maria Schulz an mancher Stelle sogar zum Schmunzeln gebracht, und meinem Faible für „cosy crimes“ durchaus entsprochen. Meine Leidenschaft für diese wunderschöne nordfriesische Insel wurde definitiv geweckt – ich würde jedoch einen ruhigen und gemütlichen Aufenthalt ohne heimtückische Morde im Hintergrund definitiv bevorzugen ;-)