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Unerbittliches Kreta

Kommissar Galavakis ermittelt zum ersten Mal
Buch
Taschenbuch, 392 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3492504876

ISBN-13: 

9783492504874

Erscheinungsdatum: 

01.07.2021

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 41.242
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3492504876

Beschreibung von Bücher.de: 

Der verschrobene Kommissar Hyeronimos Galavakis ermittelt in seinem ersten Fall mit deutscher Gründlichkeit und kretischem »Siga-Siga«. Ein Griechenland-Krimi zum Wegträumen und eine Reise zu den schönsten Stränden Kretas sowie in die urigsten kretischen Tavernen.

»Wenn alles in ihm drunter und drüber ging, fokussierte er sich auf das Meer. Er hatte seine Wohnung vollkommen danach ausgerichtet. Seine Fenster und die großzügige Terrasse über den Dächern Heraklions gingen zum Meer. Er konnte es sehen und in seine Weite eintauchen.«

In der berühmten Samariaschlucht werden nach einem Unwetter menschliche Knochen gefunden. Wer ist hier wie gestorben und warum wurde niemand als vermisst gemeldet? Was hat die junge Bloggerin Eleni, die die Leichenteile gefunden hat, damit zu tun?

Kommissar Hyeronimos Galavakis deckt in seinem ersten Fall ein Verbrechen von erschreckender Brutalität auf, dessen Wurzeln bis in den Zweiten Weltkrieg zurückreichen. Denn wer seine Landsleute verraten hatte, wurde nach dem Krieg bestraft und seiner Familie verzeiht niemand wirklich, auch wenn oberflächlich alles in Ordnung zu sein scheint …

Kriminetz-Rezensionen

Schuldig

»Unerbittliches Kreta« ist im Juli 2021 im PIPER Verlag erschienen. Es ist der erste Krimi, den die deutsche Autorin Nikola Vertidi, verfasst hat. Sie lebt seit drei Jahren mehrere Monate auf der Insel Kreta und wurde hier für ihre Krimireihe um den Kommissar Galavakis und die Gerichtsmedizinerin Penelope inspiriert.

Sie erweist sich als ausgezeichnete Kennerin der Insel. Sie weiß viel Interessantes zu Geografie, Lebensart und Küche der Insel zu berichten, was dem Krimi ein buntes Lokalkolorit verleiht und den Leser in Urlaubserinnerungen schwelgen lässt.

In starkem Kontrast dazu steht der Fall, den Kommissar Galavakis lösen muss. »In der berühmten Samariaschlucht werden nach einem Unwetter menschliche Knochen gefunden. Wer ist hier wie gestorben und warum wurde niemand als vermisst gemeldet? Was hat die junge Bloggerin Eleni, die die Leichenteile gefunden hat, damit zu tun? Kommissar Hyeronimos Galavakis deckt in seinem ersten Fall ein Verbrechen von erschreckender Brutalität auf, dessen Wurzeln bis in den Zweiten Weltkrieg zurückreichen. Denn wer seine Landsleute verraten hatte, wurde nach dem Krieg bestraft und seiner Familie verzeiht niemand wirklich, auch wenn oberflächlich alles in Ordnung zu sein scheint …« (aus der Inhaltsangabe des Verlages)

Galavakis hat in der Presse den Ruf, etwas merkwürdig und verschroben zu sein. Tatsächlich ist er keine einfache Persönlichkeit, aber ein akribisch ermittelnder und scharfsinniger Polizist. Er ist offen für neue Methoden und so erhält die Influencerin Eleni die Chance, im Rahmen der Mordaufklärung ein Praktikum zu absolvieren. Dabei erweisen sich ihre Kontakte und Erkenntnisse aus den sozialen Medien schnell als hilfreich. Auch zu der Gerichtsmedizinerin Penelope findet sie bald einen Draht und so beginnt ein Trio mit den Ermittlungen. Niemand ahnt, dass bald Spuren in die Vergangenheit führen.

Vor genau 80 Jahren begann die deutsche Luftlandeoperation zur Besetzung der Insel. In der Zeit von 1941-1945 hielten deutsche Truppen Kreta besetzt und hinterließen eine blutige Spur des Terrors, der Wunden aufriss, die noch immer nicht verheilt sind.

Die Geschichten, die Nikola Vertidi gekonnt und flüssig auf verschiedenen Ebenen und aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt, haben einen direkten Bezug zu den Ermittlungen und werden geschickt miteinander verknüpft. Es ist spannend zu lesen, wie Galavakis und seine Mitstreiter mit diesen Personen konfrontiert werden und dabei das Rätsel um die gefundenen Knochen aufklären.

Dabei gerät auch Galavakis an seine Grenzen, als er feststellt, wie eng jene Zeit mit seiner eigenen Familie verbunden ist.

Nikola Vertidi ist es gelungen, einen spannenden Krimi zu erzählen, der die poetischen Seiten Kretas mit einer brutalen Geschichte, die tief in die Vergangenheit reicht, zu verbinden. Der Leser wird mit einer dunklen Seite der deutsch – griechischen Beziehungen zu konfrontiert, die nachdenklich macht.

Aus meiner Sicht ein gelungenes Debüt. Ich freue mich schon auf die neuen Fälle und würde gern Kommissar Galavakis bei seinen Ermittlungen begleiten. Mich hat »Unerbittliches Kreta« gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerterweise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

Die Schuld der Vergangenheit

Die Bloggerin Eleni ist nach Ansicht ihrer Familie störrisch wie ein Esel. Nun hat sie sich alleine auf den Weg durch die Samaria-Schlucht gemacht. Keine gute Idee, denn sie wird von einem Unwetter überrascht und das Wasser spült dann auch noch menschliche Knochen frei. Kommissar Hyeronimos Galavakis übernimmt diesen Fall. Doch niemand scheint jemanden zu vermissen.

Galavakis findet Spuren, die weit in die Vergangenheit reichen und zwar in die Zeit, als die Deutschen Kreta besetzt hatten und es infolgedessen zu Anfeindungen unter den Kretern kam. Das alles ist immer noch nicht vergessen.

Ich war noch nie auf Kreta, doch der Autorin ist die Beschreibung von Land und Leuten sehr geglückt, so dass ich am liebsten gleich losgereist wäre. Der Schreibstil liest sich gut und die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Kommissar Hyeronimos Galavakis ist ein etwas eigenartiger Typ, an den man sich erst wohl gewöhnen muss. Doch er ist ein intelligenter Mensch und ein guter Kommissar, der auch offen für ungewöhnliche Wege ist. Daher merkt er, dass Eleni durchaus hilfreich sein kann. Aber Eleni ist auch jung und glaubt, alles im Leben schon zu kennen. Vieles in ihrer Familie geht ihr gegen den Strich. Aber auch die Gerichtsmedizinerin Penelope Demostaki trägt ihren Teil zu den Ermittlungen bei.

Die Ermittlungen sind natürlich nicht ganz einfach, da sie so weit zurückführen und die Menschen ihre Geheimnisse gerne im Dunkeln lassen.

Am Ende fügen sich alle Handlungsstränge logisch zu einem Ganzen.

Es ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band.