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Unheilvolles Lançon
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Mai in der Provence. Das idyllisch am Étang de Berre gelegene Château Richelme ist ein exklusives, vielfach ausgezeichnetes provenzalisches Weingut – auch weil die Besitzer allerneuste Technik einsetzen.
Als eine Kameradrohne zur Kontrolle über die Reben fliegt, erfasst sie für wenige Sekunden zufällig eine Frau, die leblos in der Garrigue liegt. Die Winzerin alarmiert Capitaine Roger Blanc, doch als er das Weingut erreicht, ist die Unbekannte spurlos verschwunden. Niemand wird vermisst gemeldet, es gibt keine brauchbare Spur.
Aber die Menschen auf Château Richelme wecken Blancs Misstrauen: ein berühmter Winzer, der im Sterben liegt. Eine Winzerin, die das Schloss an einen zwielichtigen Makler verkaufen will. Ein zorniger Sohn, der es unbedingt behalten möchte. Ein alter Freund, der zugleich ein ewiger Rivale ist. Zwei Mitarbeiter, die um ihre Jobs fürchten. Alle haben mehr als ein Geheimnis zu verbergen.
Schließlich erkennt Capitaine Blanc, dass jemand auf Château Richelme über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Und dass die Unbekannte nicht das einzige Opfer ist.
Mord in der Provence – Capitaine Roger Blanc ermittelt:
Band 1: Mörderischer Mistral
Band 2: Tödliche Camargue
Band 3: Brennender Midi
Band 4: Gefährliche Côte Bleue
Band 5: Dunkles Arles
Band 6: Verhängnisvolles Calès
Band 7: Verlorenes Vernègues
Band 8: Schweigendes Les Baux
Band 9: Geheimnisvolle Garrigue
Band 10: Stille Sainte-Victoire
Band 11: Unheilvolles Lançon
Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.






















in vino veriats?
In diesem Band um Capitaine Roger Blanc, muss dieser einen seltsamen Fall lösen, der erstmal so garnicht nach einem großen Fall aussieht. Die Technik macht ja auch nicht vor den Weingütern halt und so werden manche Arbeiten heutzutage von einer Drohne übernommen. Die Kontrolle des Anbaugebietes erleichtert die Benutzung einer Drohne jedenfalls sehr und in diesem Fall hier, filmt sie dabei auch Situationen, die eigentlich im Geheimen bleiben sollten. Allerdings findet die herbeigerufene Polizei keine Person mehr dort an. Roger Blanc findet aber alles sehr merkwürdig und lässt sich nicht von Ermittlungen abbringen, auch wenn die Menschen vor Ort nicht wirklich auskunftsfreudig sind und es keine besonderen Informationen zu der Frau gibt. Mir hat dieser Fall wieder sehr gut gefallen. Er gibt Rätsel auf und man wird mit vielen unterschiedlichen Charaktere in Kontakt gebracht. Sie alle sind sehr unterschiedlich, nicht nur durch die Charaktere, sondern sie kommen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten. Interessant fand ich die Schilderungen, in welchem Verhältnis hier wer zu wem steht. Es ist etwas verwirrend und man muss gut aufpassen, wer was sagt. Aber auch das Ungesagte bringt Roger bei seinen Ermittlungen weiter. Es gibt einige Verdächtige und Motive, aber irgendwie passt es nie ganz. Die verschiedenen Lebenssituationen der Protagonisten erschwert viel, denn es sind nicht immer normale Befragungen und Ermittlungsmethoden möglich. Es ist ist spannend und die Bandbreite menschlicher Emotionen wird hier voll ausgenutzt. Mit manchen Protagonisten hat man Mitleid, andere kommen sehr unsympathisch rüber. Jedenfalls erfährt man zum Ende die ganze Geschichte und der Fall ist dann in sich schlüssig. Der Autor hat jedenfalls gut diese seltsame Atmosphäre der Menschen in dieser Landschaft rübergebracht. Man erlebt die Verbindung dieser Personen mit der Natur und man kann sich alles sehr gut vorstellen. Ich habe die Emotionen der Menschen regelrecht gespürt und mitgefiebert. Aber es gab ja nicht nur den Fall zu lösen. Roger Blanc hat ja auch noch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen und gerade dieser Fall bringt ihm auch das Verhältnis zu seinen Kindern wieder nahe. Die Balance zwischen dem Arbeits- und Privatleben finde ich gut getroffen. Die Lebenssituationen von Fabienne und Marius sind ja auch nicht gerade einfach und ich bin sehr gespannt, wie es ihnen weiterhin ergeht. Denn gerade hier sind doch einige Fragen offen geblieben und wir müssen uns bis zum nächsten Band gedulden.
Alles in allem war es wieder ein sehr spannender Fall, eingebettet in eine wunderschöne Landschaft mit interessanten Menschen. Mir gefallen die Ermittlungen mit Roger Blanc und seinem Team immer gut. Man erlebt abwechslungsreiche Fälle und der ganze Text lässt sich wie immer gut und flüssig lesen. Man wird tief in die Ereignisse reingezogen und kann dem ganzen Geschehen immer gut folgen. Wer gerne Regionalkrimis mit interessanten Protagonisten liest, ist bei dieser Serie immer gut aufgehoben. Aber man muss zum Verständnis nicht alle Bücher gelesen haben, obwohl das natürlich so seinen besonderen Reiz hat. Allerdings erfährt man die nötigen Informationen zu vergangenen Handlungen und kann alles gut nachvollziehen.
Ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und freue mich jetzt schon auf den nächsten Band.
Ein Weingut und seine Geheimnisse
Schauplatz des neuen Provence-Krimis von Cay Rademacher ist das exklusive provencalische Weingut Chateau Richelme. Hier wird mit modernster Technik gearbeitet, auch Drohnen kommen zum Einsatz, um einen Schädlingsbefall der Weinstöcke rechtzeitig zu erkennen. „Als eine Kameradrohne eine leblose Frau filmt, alarmiert die Winzerin Capitaine Blanc. Doch als er das Weingut erreicht, ist die Unbekannte verschwunden. Es gibt keine Vermisstenmeldung.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages)
Doch als Blanc und seine Kollegen auf dem Weingut erste Recherchen machen, wird ihr Misstrauen geweckt. Niemand möchte etwas mit der Polizei zu tun haben; entsprechend spärlich sind auch die Auskünfte.
Doch bald wird klar hier ist nichts so idyllisch wie es scheint. Der Winzer liegt im Sterben, seinen einzigen Sohn hat er enterbt und ein englischer Makler zeigt großes Interesse am Weingut und der Winzerin.
Geschickt wird in den Krimi auch immer etwas Privates der Ermittler einbezogen. Obwohl Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline ihre Affäre längst beendet haben, beinhaltet die Begegnung der beiden im Krankenhaus von Marseille mehr als nur die Besprechung des aktuellen Falls. Warum ist Aveline hier Patientin?
Blancs Mitarbeiterin Fabienne, die wie immer durch ihre Computerkenntnisse Informationen gewinnt, die auch dem aktuellen Fall bald eine neue Richtung geben, hat eigene Zukunftspläne, die sie nicht für immer an diesem Arbeitsplatz halten werden.
Der Schreibstil von Cay Rademacher ist flüssig, fesselnd und informativ. Er erzählt eine spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen, denn die Unbekannte ist die Frau des Vorarbeiters auf dem Weingut. Doch warum hat ihr Mann sie nicht als vermisst gemeldet? Niemand weiss ob sie noch lebt oder wo sie ist.
Doch je tiefer die Ermittler in die Geschichte und die Gegenwart des Weingutes eintauchen, desto rätselhafter wird der Fall. Eine Lösung des Falls scheint in weiter Ferne. So müssen sich die Polizisten mit verschiedenen Hypothesen helfen, die hier leider dem Buch nicht gut bekommen. Die Überlegungen, so schlüssig sie auch sein mögen, ziehen sich in die Länge und sind der Spannung abträglich.
Erst als es einen versuchten Mord in Marseille gibt, kommt wieder Bewegung und Tempo in die Story. In einem packenden und hochdramatischen Finale wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst.
Aus meiner Sicht ist „Unheilvolles Lancon “ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten, spannenden Ermittlungen und einem neuen Blick auf die Provence lesen möchten. Gern vergebe ich 4 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.