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Verdammt lang tot

Der erste Fall für Lukas Born. Ein Niederrhein-Krimi
Buch
Taschenbuch, 272 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404173015

ISBN-13: 

9783404173013

Auflage: 

1 (12.11.2015)

Preis: 

8,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404173015

Beschreibung: 

Die Sache stinkt gewaltig, resümiert Lukas Born. Der suspendierte Hauptkommissar von der Krefelder Kripo ermittelt in einem Todesfall, und das auf eigene Faust. Bei dem Toten handelt es sich nämlich um einen Bekannten von ihm, um Wolfgang »Wolle« Lodzinski. Der soll angeblich Selbstmord in einem Baggersee bei Uedem begangen haben - völliger Quatsch, wie Lukas weiß, war Wolle doch nicht nur ein Ex-Profi-Schwimmer, sondern auch dabei, endlich in seinem Leben aufzuräumen. Also verfolgt Lukas Spur um Spur - und gerät damit selbst ins Visier des Mörders ...

Kriminetz-Rezensionen

Der lange Arm der Vergangenheit

Lukas Born war ein guter Polizist. Dass er zusammen mit seiner Frau arbeitete, hat beide nie gestört, bis er in einem Fall seine Kompetenzen überschreitet. Er droht einem Entführer, um den Aufenthaltsort des Opfers zu erfahren. Das hat seine Suspendierung zur Folge und seine Frau, wesentlich paragraphentreuer, setzt ihn vor die Türe.

So verbringt er als Dauercamper am Niederrhein seine Tage und versucht mit der Stütze über die Runden zu kommen. Es ist ein gutes Miteinander auf dem Platz, Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und jeder hat ein Bier oder eine Grillwurst übrig, wovon der treue Hund Manolo am meisten profitiert.

Da ertrinkt Wolle, ein stiller, hilfsbereiter Mann, der mit Pfandflaschen sammeln seinen Lebensunterhalt aufbesserte. Selbstmord, wie Frau Born, die leitende Polizeibeamtin sofort annimmt. Das kann Lukas nicht glauben und er beginnt zu ermitteln. Er stochert dafür sehr tief in der Vergangenheit und zerrt Dinge ans Licht, die manche Menschen nach der Wende gern tief vergraben haben. Wolle war Leistungsschwimmer, Medaillengewinner und nun schwer krank, wie viele seiner Sportkollegen, die von Kind an mit "Vitamintabletten" versorgt wurden. Aber offensichtlich hatte er einen Coup vor und dann Selbstmord? Aber Lukas' Frau ist seinen Argumenten nicht zugänglich. Also nimmt er selbst die Nachforschungen auf.

Lukas Born ist eine sympathische Ermittlerfigur, der immer noch mit seinen Traumata aus der schiefgegangenen Entführung kämpft. Ich bin diesem Charakter gern gefolgt. Das Buch ist spannend, der Hintergrund sicher sehr gut recherchiert. Der Campingplatz bietet sich für satirisch-witzige Szenen gerade zu an.

Daran möchte ich auch einen Einwand festmachen: Das Buch schwankt zwischen ernsten Themen und einem Humorkrimi. Ich persönlich fand es nicht so gut, dass es viel zu deutliche Parallelen auf eine reale Kindesentführung in Frankfurt gab.

Aber das ist meine persönliche Einschätzung, vielleicht sehen das andere Leser ganz anders.

Jedenfalls habe ich mich gut unterhalten, mag Lukas als Privatdetektiv und bin gespannt, wie er sich in anderen Fällen schlagen wird.

Vergangenheit eines Spitzensportlers

Lukas Born ist ein suspendierter Kriminalpolizist, der getrennt von seiner Frau (ebenfalls Kriminalpolizistin) sehr bescheiden auf einem Campingplatz haust. Ein Fall aus der Vergangenheit beschäftigt ihn so sehr, dass er immerwährend Alpträume hat und deshalb auch seinen Dienst nicht mehr ausüben kann. Er möchte sich als Privatdetektiv eine neue Existenz aufbauen. Und da kommt ihm der Tod von Wolfgang Lodzinski (Wolle) gerade recht. Die Polizei geht von einem Suizid aus, er soll im angrenzenden See ertrunken sein. Als Lukas in seiner Wohnung jedoch entdeckt, dass Wolle ein ehemaliger Spitzenschwimmer aus DDR Zeiten war, kann er nicht glauben, da,s dieser ertrunken sein soll. Und so ermittelt er mit Hund Manolo seinen Freunden vom Campingplatz der sogenannten SOKO Happy Eiland. Wer hatte ein Interesse Wolle aus dem Weg zu schaffen? Die Ermittlungen führen weit in die Vergangenheit Wolles zurück als er für die DDR noch Schwimmwettkämpfer war. Und so soll es dann auch noch am Ende für Born ganz schön gefährlich werden.

Meine Meinung:
Ich muss sagen, ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten in das Buch und den Fall hineinzukommen. Aber je länger ich las, desto besser gefiel mir der Krimi und der Ermittler mit seinen Eigenarten. Auch die Campinggemeinschaft ist einem am Ende richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich schon auf den nächsten Band. Manolo, der Brötchen holende Hund von Lukas, der morgens sein Leberwurstbrötchen verspeist. Ein Ermittler der sehr fürsorglich mit seinem 11 jährigen Sohn umgeht, gleichzeitig aber auch mal zu tief ins Glas schaut oder vergisst, Filtertüten einzukaufen. Und so kommt der Humor bei Erwin Kohls Krimi auch nicht zu kurz. Einzig, dass sich manchmal dann doch die Ermittlungen in die Länge zogen, haben den Punktabzug bei mir gegeben. Ansonsten war es ein solider, guter Krimis dem vielleicht ein paar spannende Szenen mehr gut getan hätten. Von mir 4 von 5 Sternen. Das Cover gefällt mir sehr gut, denn man erkennt darauf sofort, dass es ein regionaler Krimi sein muss.

Sehr gut gemachter Krimi

Ich muss sagen, diesen Krimi habe ich in einem Zug gelesen, so interessant und spannend war er.

Lukas Born lebt mehr schlecht als recht auf einem Campingplatz in einer Wohnwagenkolonie. Er war bisher in Krefeld bei der Kripo Hauptkommissar, wurde aber suspendiert aufgrund eines Vergehens während der Ausübung seines Dienstes. Seine Frau hat sich von Lukas getrennt, besucht ihn aber öfter mal für traute Stunden zu zweit. Lukas bekommt alle zwei Wochen über das Wochenende seinen Sohn Bastian. Auch Julia, Lukas Frau, ist bei der Kripo in Krefeld beschäftigt. Mit in seinem Wohnwagen lebt noch sein Hund Manolo, verfressen bis zum geht nicht mehr.

Da wird eines Tages in der Nähe des Campingplatzes ein Mann tot aus dem Wasser gefischt, ertrunken! Selbstmord! Lukas hat ihn gekannt, es ist Wolle, ein Mann, den jeder wollte. Er lebte von Stütze und Flaschensammeln. Lukas glaubt auf keinen Fall an einen Selbstmord. In dieser Sache ist seine Frau die Sachbearbeiterin, sie lässt sich von ihrem Mann da nichts dreinreden sondern schließt die Akte ab.

Jetzt beginnt Lukas auf eigene Faust zu ermitteln. In der Wohnung von Wolle stößt er auf Medaillen und Zeitungsausschnitte. Wolle war ein bekannter Mann zu DDR Zeiten, Warum wurde er auf die Seite geräumt? Und nun beginnt Lukas detailgerecht zu recherchieren, bis er den Schuldigen hat.

Ein sehr gut geschriebener Krimi. Man weiß bis zum Schluss nicht, wer der Mörder ist. Der Autor versteht es gekonnt, auch humorvolle Szenen einzubauen, vor allem mit dem Hund Manolo und mit seinem Sohn. Demgegenüber wird auch der Ernst und die Aussichtslosigkeit der Menschen in der damaligen DDR dargestellt. Sehr zu bewundern ist, mit welcher Souveränität Lukas über seine ständige Geldknappheit hinweg sieht. Außerdem versteht der Autor gekonnt, die psychischen Probleme des Kommissars darzustellen. Lukas leidet darunter, weil er meint, für den Tod des kleinen Jungen verantwortlich zu sein, weil er zu spät dessen Aufenthaltsort entdeckt hat.

Ein sehr gut gemachter Krimi, bei dem es wirklich an nichts fehlt. Die Figuren auf dem Campingplatz sind liebevoll beschrieben und könnten ohne weiteres unsere Nachbarn sein. Ich hoffe, dass es noch einige weitere Bände mit Kommissar Lukas Born gibt.

Selbstmord oder Mord?

Hauptkommissar Lukas Born wurde vom Dienst suspendiert, weil er einen Entführer bedroht hat, um das Entführungsopfer zu finden. Nun hat er sich mit seinem Hund Manolo auf einen Campingplatz am Niederrhein zurückgezogen, um seine Laufbahn als Privatdetektiv zu starten. Doch die Klienten laufen ihm nicht gerade die Bude ein, da bleibt Zeit, sich um den Fall von Wolle zu kümmern, der in einem Baggersee ertrunken ist. Die Polizei geht von Selbstmord aus. Aber Lukas findet sehr schnell heraus, dass das unwahrscheinlich ist, denn Wolfgang »Wolle« Lodzinski war früher ein erfolgreicher Schwimmer.

Born wollte, dass Lukas für ihn etwas klärt, was ihm sehr am Herzen lag. Da er todkrank war, hat er Hinweise gestreut, damit Lukas in seinem Sinne nachforscht. Doch das ist nicht so einfach.

Der Entführungsfall sorgte nicht nur für die Suspendierung, sondern auch für Eheprobleme, denn Lukas und seine Frau, die auch bei der Polizei ist, haben recht unterschiedliche Ansichten darüber, wie man zu Ergebnissen bei Ermittlungen kommt. Dass Julia Wolles Fall so schnell zu den Akten legt, spornt Lukas umso mehr an.

Lukas Born ist mir sympathisch. Er hat die Chance, in seinen Beruf zurückzukehren, aber er ist konsequent. Seine Ansicht ist, dass der Zweck notfalls die Mittel heiligt, und er lässt sich nicht verbiegen. Dumm ist nur, dass er dadurch ständig knapp bei Kasse ist. Er liebt seinen Sohn sehr, ist überglücklich, wenn er bei ihm ist, und weiß doch, dass der Junge bei der Mutter gut aufgehoben ist.

Der Schreibstil ist locker und lässt sich ungemein flüssig lesen. Ich komme aus dem Rheinland und fühlte mich von Anfang an zu Hause. So ist er, der Rheinländer. Lukas hat wirklich ein paar urige Typen auf dem Campingplatz und im Freundeskreis, die ihn bei seinen Recherchen unterstützen. Gut gefallen hat mir auch sein naseweiser Sohn.

Die Geschichte ist spannend bis zum schlüssigen Ende. Sie ist aber auch sehr humorvoll - trotz des ernsten Hintergrundes. Wer also eine solche Mischung mag, der ist mit diesem Krimi bestens bedient.