Verlogen
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Eine scheinbar vom Leben überforderte, alleinerziehende Mutter verschwindet spurlos. Alles deutet auf Selbstmord hin, bis nach etlichen Monaten ihre Leiche auftaucht. Wer war Maríanna wirklich? Und was ist mit ihrer Tochter Hekla, die in einer Pflegefamilie lebt?
Ihre zweite Ermittlung konfrontiert Elma und ihre Kollegen mit einem Fall, der immer komplexer wird je mehr seine Spuren in die Vergangenheit weisen. Erscheint im Herbst 2023.
Ein sehr komplexer Fall aus Westisland
In einem Handlungsstrang wird die Geschichte einer alleinerziehenden, jungen Mutter in der ich-Form erzählt, die keine Verbindung zu ihrer neugeborenen Tochter aufbauen kann. Ab der Hälfte des Romans wird die genaue Zuordnung dieser Gedanken, Aktionen und Dialoge jedoch etwas verwirrend.
Und in einem weiteren Strang geht es um die sehr detaillierte Ermittlungsarbeit des isländischen Polizeiteams um die sympathische Kommissarin Elma. Dabei wird letztendlich nicht nur ein sieben Monate alter Fall geklärt, sondern auch eine fünfzehn Jahre zurückliegende Familientragödie aufgerollt in nachvollziehbarer Aufklärung, basierend auf einer sehr belastenden Lüge. Die etwas fragwürdigen Entscheidungen im System des Jugendamtes werden thematisiert wie die Beweisführung im Rechtssystem bei Vergewaltigungsfällen. Erst die Datenbank der Polizei, das LÖKE-System mit der Aufstellung von Anzeigen, lässt schließlich aufschlussreiche Rückschlüsse zu über mögliche Motive.
Mit Stekkjastaur, dem ersten der dreizehn isländischen Weihnachtsgesellen, der dreizehn Tage vor Weihnachten von den Bergen herunterkommt und Kindern Geschenke bringt, erfährt man etwas über isländische Weihnachtsbräuche.
Das Geflecht von zahlreichen Geheimnissen und Lügen mit unerwarteten Wendungen zu entdecken ist spannend zu lesen, jedoch irreführend im Ich-Strang.
Verlogen
Ein Thriller aus Island, kühl, distanziert und voller Lügen.
Marianna, eine junge Frau, wird seit sieben Monaten vermisst. Man geht von einem Selbstmord aus, da sie an ihre 15-jährige Tochter eine Notiz hinterließ. Marianna hatte viele Probleme, auch mit dem Alkohol, da sie ihr Kind im Alter von 16 Jahren bekam, ohne je den Vater preiszugeben. Hekla, die Tochter, lebte auch teilweise bei Pflegeeltern, die ihr Erziehungshilfe gaben. Doch dann wird Mariannas Leiche in einem Lavafeld entdeckt.
Die beiden Ermittler Elma und Sævar gehen von einem Gewaltverbrechen aus. Und nun beginnen die Ermittlungen, die weit in Mariannas Familie und Vergangenheit hineinreichen, was alles voller Probleme zu sein scheint.
In einem anderen Handlungsstrang wird von einer jungen Mutter berichtet, die ihre neugeborene Tochter nicht lieben kann und auch im weiteren Verlauf zu dem Mädchen keine Bindung aufnehmen kann. Man kommt bei der Mutter und dem Kind bis zum Schluss nicht dahinter, um welche kleine Familie es sich handelt.
Hier wird die Landschaft und das Leben Islands sehr gut beschrieben, die beiden Ermittler wie auch der Chef selbst haben private Probleme.
Die Autorin schreibt derart konzentriert und detailgetreu und man kann sich bis zum Schluss überhaupt keine Meinung bilden, wer nun die junge Frau getötet hat. Zwar bekommen wir immer wieder ein paar neue, interessante Details geliefert, die sich dann aber nach und nach im Sande verlaufen. Ein erstklassiges Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite den Leser gefangen nimmt. In den Innenseiten befindet sich eine Landkarte der Örtlichkeiten. Das Cover selbst zeigt eine triste, einsame Landschaft, die schneebedeckt ist. Ein Buch, das wirklich mehr als lesenswert ist.
Was ist die Wahrheit?
Zurück auf Island mit Kommissarin Elma und ihrem Team. Das Cover ist im gleichen Stil gehalten wie Band 1 und auch der Titel besteht wieder nur aus einem Wort »Verlogen«. Im Laufe des Buches wird einem klar, dass der Titel perfekt passt.
Die Leiche einer alleinerziehenden Mutter wird sieben Monate nach ihrem Verschwinden aufgefunden. Entgegen damaliger Annahmen, Mord, kein Selbstmord.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da schon so viel Zeit vergangen ist. Elma und ihr Team werden mit vielen Problemen konfrontiert, Alkoholabhängigkeit, Mariannes Rolle als Mutter, Pflegeeltern, Vergewaltigung. Parallel dazu gibt es einen weiteren Erzählstrang. Auch hier eine schwierige Mutter-Tochter Bindung. Die Tochter mit Störungen in ihrer Entwicklung, die Mutter völlig überfordert.
Über allem schwebt die Frage, wer hat Marianna umgebracht? Und welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Erzählebenen?
Diese Fragen bleiben auch wirklich bis zum Ende offen, wenn sich alle Puzzleteile zusammenfügen.
Der private Teil der Ermittler ist wieder vorhanden, hier ist die Kenntnis von Band 1 durchaus von Vorteil, aber er hält sich im Rahmen. Die Karte im Innenteil gibt einen kleinen Überblick, wo die Geschichte auf Island spielt.
Der zweite Teil der Serie hat mich auch überzeugt. Einziger Kritikpunkt ist die sehr detailgetreue Beschreibung der Ermittlungen. Ein wenig Straffung hätte sicher ganz gutgetan.
Fazit: 4 Sterne für einen sehr lesenswerten Krimi.
Leiser Krimi, der unglaublich fesselt und unter die Haut geht
Maríanna, Mutter der 15jährigen Hekla, wird nach mehreren Monaten tot aufgefunden. Alle gehen von einem Selbstmord aus, bis sich herausstellt: sie wurde ermordet und im Lavafeld von Grabrók versteckt. Elma und ihr Team ermitteln und bringen dabei immer weitere Details aus der Vergangenheit von Maríanna ans Licht. Ihre komplizierte Vergangenheit, die dazu geführt hat, dass ihre Tochter zeitweise bei einer Pflegefamilie untergebracht war, ihr schwieriges Verhältnis zu dieser, ihre Männerbekanntschaften. Doch wer soll ein Motiv gehabt haben für den Mord? Elma tappt lange im Dunkeln und deckt langsam eine Spur nach der anderen auf.
Wow, was hat mich dieses Buch wieder gefesselt. Die Beschreibungen der jungen Mutter und ihre Gefühle ihrem Neugeborenen gegenüber sowie das Verhältnis zwischen den beiden im Lauf der Jahre sind nichts für schwache Nerven und gehen sehr unter die Haut. Ægisdóttir setzt diese Emotionen extrem geschickt ein, verknüpft sie mit ihrer Geschichte und lockt mich auf völlig falsche Fährten. Ich bin, ähnlich wie Elma, lange im Dunkeln getappt und konnte mir keinen Reim machen. Bis zum Schluss nicht, der mich dann echt eiskalt erwischt hat. Wie auch schon in Teil 1 gelangen wir hier durch gute alte Polizeiarbeit ans Ziel, also ein richtiger Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht, die Befragungen der Menschen, die Spurensuche. Das alles geht auch hier wieder still und leise und dadurch umso eindrücklicher vonstatten. Keine reißerische Action, kein Rumgeballer, keine wilden Verfolgungsjagden. Dafür ein permanent hoher Spannungsbogen, falsche Fährten, überraschende Wendungen, Emotionen, die mir teils sehr zusetzen und eine Atmosphäre, die mich direkt nach Island in den kalten Dezember geschickt hat. Dabei habe ich die Charaktere Helma und ihre Familie, ihren Kollegen Sævar und ihren Chef Hörður noch ein bisschen besser kennen- und schätzengelernt. Allesamt sehr sympathische Gesellen, die zu begleiten sehr angenehm ist.
Ein Krimi der leisen Töne, aber keinesfalls leichte Kost. Fesselnd, berührend, atmosphärisch mit Schreibstil und Aufbau, die einen die Welt um sich herum vergessen lassen. Große Klasse und ich kann Teil 3 kaum erwarten. 5/5 Sterne.
Teil 3 erscheint voraussichtlich am 08.02.2024.
Interessanter zweiter Band
Nur durch Zufall wird die Leiche der alleinerziehenden Mutter Marianna gefunden, vor einem halben Jahr war sie verschwunden, man ging von Suizid aus, doch nun stellt sich heraus, dass die Frau erschlagen wurde.
Für Elma und ihren Kollegen Sævar kein leichter Fall. Als Marianna verschwand hatten sie schon einmal ermittelt, nun ist ein halbes Jahr vergangen und die Zeugen haben manches vielleicht nicht mehr richtig in Erinnerung, zudem muss man nun von anderen Voraussetzungen ausgehen.
Die Autorin übernimmt die Erzählstruktur aus dem ersten Band, neben den aktuellen Ermittlungen gibt es Rückblenden in Ich-Form, die über Jahre von einer Mutter und ihrer Tochter erzählen, deren Verhältnis zueinander etwas ungewöhnlich ist. Erst im späteren Verlauf des Romans werden Namen genannt, bis dahin macht man sich als Leser:in Gedanken, um wen es sich handeln könnte. Eine Erklärung liegt nahe, aber ist das auch die richtige?
Auch das Privatleben der Ermittler:innen spielt wieder eine Rolle, steht aber weniger im Fokus als es noch im Vorgängerband war. Dafür kommt die Perspektive Heklas, Mariannas Tochter, mit ins Spiel. Die Fünfzehnjährige lebt mittlerweile bei ihren Pflegeeltern in Akranes. Sie steht mit im Mittelpunkt der Ermittlungen, aber auch Mariannas darüberhinausgehendes Privatleben, das nicht immer leicht war.
Man kann diesen zweiten Band auch unabhängig von seinem Vorgänger lesen, was man wissen sollte, wird hier noch einmal kurz erwähnt. Ich hatte ja ein bisschen gehofft, dass Vorgänge aus dem ersten Band hier noch einmal aufgenommen würden, das ist nicht der Fall, was ein bisschen schade ist.
Am Ende gibt es eine nachvollziehbare Aufklärung, trotzdem könnte manche:r Leser:in mit dem Ende nicht ganz zufrieden sein – wie es auch im ersten Band schon der Fall war. Ich hätte es mir auch ein bisschen anders gewünscht, finde es aber nicht unrealistisch.
Auch Band 2 der Reihe hat mir wieder gut gefallen, neben der Ermittlung zu einem nicht ganz einfachen Fall entwickelt sich auch das Privatleben der Ermittelnden weiter. Ich werde auf jeden Fall auch den nächsten Band lesen und vergebe wieder eine Leseempfehlung für Genrefans.
Die Tote im Lavafeld
In einem Lavafeld in der Nähe von Akranes wird eine fast mumifizierte Leiche gefunden. Das Team um Kommissarin Elma ermittelt unter Hochdruck, Es wird auch bald klar, wer dieTote ist, die hier 7 Monate gelegen hat. Es handelte sich um Marianna, die eine 15-jährige Tochter hinterlässt. Die Kommissare ermitteln im Umfeld der Tochter hatte, die jetzt ganz bei ihren Pflegeeltern lebt. Es herrschte Spannung zwischen Mutter und Tochter, wobei die Mutter teilweise überfordert war, bei der Erziehung ihrer Tochter. Aber soweit sie auch graben, sie finden irgendwie keinen Zugang zu der Tat. Das Leben von Marianna war zu chaotisch aufgebaut. Doch irgendwann wird sicherlich Kommissar Zufall helfen, bei der Aufklärung dieses Falles.
„Verlogen“ von Eva Björg Ägisdottir ist ein in meinen Augen typischer Island Krimi, rau wie auch die Insel sich darstellt. Das Cover ist dafür bezeichnend, einsam und verlassen stehen zwei Häuser in einer unwirtlichen Gegend. Das Ganze ist dann noch in vielen Grautönen gehalten, dass diesen kargen Eindruck noch unterstreicht. Ja vielleicht ist das Leben auf Island irgendwie auch schwarz/weiß und grau. Die Schreibweise in dieser Story passt auch zu dem äußeren. Die Lebenswelten der Charaktere sind alles andere als bunt. Deutlich wird das in der Beschreibung der Mutter und des Kindes, das in jedem Kapitel zu Beginn aus der Sicht der Mutter erzählt wird und das ist ein sehr dunkles grau, das sich dort auftut. Auch das Leben der Toten erwies sich als sehr grau, alleinerziehend, ein Kind mit 15 und einen Bruder der Selbstmord begangen hat. Das ist keine gute Situation für ein heranwachsendes Mädchen. Das dieses Mädchen lieber in der Familie der Pflegeeltern war, als bei ihrer Mutter ist nachzuvollziehen. Auch Kommissarin Elma hat einen geliebten Menschen verloren und auch in ihrer Familie gab es immer wieder Schwierigkeiten mit ihrer älteren Schwester. Deshalb hängt sie sich auch in die Aufklärung des Falles. Für mich als Leser ist spannend mitgenommen zu werden in diese Aufklärung und ja wir sind ein bisschen im Vorteil, da wir ja auch noch die Geschichte zwischen Mutter und Tochter verfolgen können. Diese Situation erhöht die Spannung und die Autorin hat diese Vermischung sehr gut ausgearbeitet, so dass der Spannungsbogen bis zum Ende noch einige Überraschungen bietet.
Ich habe diesen Island-Krimi mit Begeisterung gelesen und ich konnte die Story sehr gut nachvollziehen und es gab bis zum Ende genug Fragezeichen und Situationen, die die Spannung hochgehalten haben. Mir gefällt diese Buch ausgesprochen gut und ich kann gut verstehen das dieser Roman ein Bestseller ist. Ich kann das Lesen nur empfehlen.
Spannender zweiter Teil
„Mörderisches Island“ zum Zweiten. Auch dieser zweite Band um das Ermittlerteam Elma und Saevar hat es in sich.
Vor sieben Monaten ist die alleinerziehende Marianna verschwunden und nun ist sie eher durch Zufall in einer schwer zugänglichen Höhle gefunden worden. Damals sind sie von einem Suizid ausgegangen, die Leiche jedoch lässt auf eine Gewalttat schließen. Auch wenn die Akte nie geschlossen wurde, so muss der Fall nochmal neu aufgerollt werden, die Ermittlungen damals waren eher oberflächlich.
Hekla, Mariannas 15jährige Tochter, lebt bei Pflegeeltern. Als Kleinkind war sie schon über längere Zeit bei ihnen, nachdem Marianna Ihre Tochter über drei Tage sich selbst überlassen hatte. Ihr Alkoholproblem schien sie wieder im Griff zu haben und so musste Hekla zurück, jedes zweite Wochenende und auch Ferien durfte sie jedoch bei ihren Pflegeeltern verbringen.
Mehrere Erzählstränge wechseln sich ab. Tief berührt und äußerst geschockt lese ich von Hekla und Marianna. Angefangen als ganz kleines Kind schildert die Autorin den Mutter-Tochter-Konflikt. Denn dass ihre Beziehung nie einfach war, steht bald fest. Sie wird älter, die Probleme reißen nicht ab und Marianna steht nicht nur hilflos ihrer Tochter gegenüber, sie ist ihr auch ziemlich gleichgültig.
Auch von Elmas Privatleben erfahre ich einiges. Und mir gefällt, wie sie und Ihr Kollege Saevar miteinander umgehen. Sie verstehen sich gut, auch wenn sie seinen Humor nicht immer gleich versteht. Und doch sind sie ein super Team.
Der Mord muss aufgeklärt werden, die doch lange Zeit zwischen Mariannas Verschwinden und dem Auffinden ihrer Leiche macht ihre Arbeit nicht gerade einfach. Es sind viele Spuren, denen sie nachgehen müssen und immer wieder erfahren sie Kleinigkeiten, Nebensächliches, das doch relevant sein könnte.
Mich hat die Autorin immer wieder auf Fährten gelockt, die sich als falsch herausstellten. Sie hat neue Hinweise eingeworfen - auch diese waren zunächst heiß und wurden kälter, aber dennoch könnte alles möglich gewesen sein. Nebenschauplätze wurden aufgemacht, neue Hinweise waren vielversprechend. Und immer wieder wurden die Karten neu gemischt, erst das für mich nicht vorhersehbare Ende gab Aufschluss. Schön finde ich den Epilog, der auf die noch offenen Fragen eingeht. Ein äußerst spannender zweiter Teil im mörderischen Island ist ausgelesen, der dritte lässt hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten.
5 Sterne
Spannende, komplexe Ermittlungen
Kommissarin Elma von der Kripo Akranes und ihr Kollege werden zu einem Todesfall gerufen. Die Leiche der vor sieben Monaten vermißt gemeldeten Marianna wurde in einem Lavafeld gefunden. Sie hatte einen Abschiedsbrief für ihre Tochter Hekla hinterlassen, so daß damals von einem Suizid der Alleinerziehenden ausgegangen werden mußte. Nun hat sich die Situation verändert, denn es handelt sich eindeutig um Mord. Die 15jährige Hekla wohnt inzwischen bei Pflegeeltern, das Verhältnis zu ihrer Mutter war nie störungsfrei. Marianna war sehr früh Mutter geworden und in ihrer Mutterrolle überfordert, sie konnte für ihre Tochter keinerlei Muttergefühle empfinden, ließ sie des Öfteren unbeaufsichtigt und so kam Hekla schon ab einem Alter von 3 Jahren immer wieder in die Pflegefamilie, die sich liebevoll um sie kümmerten. Hekla gefiel es dort wesentlich besser als bei ihrer leiblichen Mutter. Die Vergangenheit von Marianna war geprägt durch psychische Krankheiten, Antidepressiva, Drogen und Alkohol. Kommissarin Elma, ihr Kollege sowie ihr Chef ermitteln zunächst im näheren Umfeld und es dauert einige Zeit bis dieser komplexe Fall, der für den Leser einige Überraschungen bereit hält, erfolgreich gelöst werden kann.
Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt – zum einen werden die aktuellen Geschehnisse beschrieben und zum anderen führt die Autorin ihre Leser in die Vergangenheit. Dies liest sich teilweise verwirrend und erst später läßt sich die richtige Zuordnung erkennen.
Band 1 der Reihe hatte ich nicht gelesen, das stellte aber überhaupt kein Problem dar. Die Autorin schreibt spannend und man kann vor allem mit rätseln. Das gefiel mir ausgesprochen gut. Die Zahl der handelnden Figuren ist überschaubar, sie werden detailliert charakterisiert und authentisch dargestellt. Es geht vor allem um das hoch brisante Mutter-Tochter-Verhältnis, die Vernachlässigung durch die Abwesenheit der Mutter und damit verbunden um die liebevolle Ersatzfamilie. Hekla ist ein äußerst schwieriges und böses Kind, das seine Mutter aufgrund eines Vorkommnisses haßt, zuerst keine Freunde findet, in der Schule gemobbt wird und das Leben im Haushalt der Pflegeeltern als wesentlich angenehmer empfindet und dort ihren Platz findet.
Das sympathische Ermittlungsteam arbeitet harmonisch, ihre jeweilige private Situation fließt mit ein und hat diesen Krimi positiv abgerundet. Die Atmosphäre des skandinavisch düsteren Schauplatzes Island wurde für mich sehr gelungen beschrieben. Das Cover ist passend zu Band 1 und stimmig.
Ich hatte fesselnde Lesestunden und empfehle diesen Krimi, der zwar kleinere Längen enthält, sehr gerne weiter. Band 1 „Verschwiegen“ habe ich schon hier liegen und auf Band 3 „Verborgen“, der im Februar 2024 erscheint, freue ich mich schon jetzt.
Erneut ein sehr spannender Krimi aus dem hohen Norden
Im Frühling verschwand eine alleinerziehende Mutter spurlos. Da man von einem Selbstmord aus ging, ist man dieser Sache nicht mehr weiter nachgegangen. Ein gutes halbes Jahr später wird die Leiche der Frau auf einem Lavafeld entdeckt. Dabei stellt sich heraus, dass es durchwegs nicht ein Selbstmord war. Kommissarin Elma und ihr Team nehmen sich diesem Fall an. Und dieser Fall wird immer verwirrender und komplexer.
Erzählt wird auf mehreren Ebenen. Einerseits ist da die Vergangenheit. Die verzweifelte Mutter, die den Draht zu ihrer Tochter nicht finden kann. Dann wird auch beschrieben, wie der Alltag vom Teenager Hekla ausschaut. Und dann ist da natürlich die Arbeit der Polizei, welche beschrieben wird. Mir hat auch der zweite Kriminalroman sehr gefallen. Es ist spannend geschrieben, einiges ist absehbar, aber es finden sich auch einige unerwartete Begebenheiten. Man spürt die garstige Kälte und schroffen Felsen von Island förmlich. Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der gerne nordländische Krimis liest.
Ruhiger Krimi
In einem Lavafeld in Westisland wird eine Frauenleiche entdeckt. Es handelt sich hier um die vor sieben Monaten verschwundenen Marianna, eine alleinerziehende Mutter. Sie verschwand spurlos und alle gingen damals von einem Selbstmord aus wegen ihrem hinterlassenem Abschiedsbrief. Doch sie wurde zweifelslos ermordet. Kommissarin Elma und ihr Team müssen nun den Fall neu aufrollen. Je mehr sie herausfinden desto komplexer wird der Fall. Die 15-jährige Tochter Hekla lebt inzwischen bei Pflegeeltern und fühlt sich dort wohler als bei ihrer eigenen Mutter. Nur warum? Und 15 Jahre zuvor liegt eine junge Mutter auf der Entbindungsstation und versucht eine Bindung zu ihrer Tochter aufzubauen.
"Verlogen" ist der zweite Band der Reihe Mörderisches Island. Es ist empfehlenswert, wenn man auch den Vorgänger kennt um das Vorwissen zu Elma und Sævar zu haben.
Es ist mehr ein sehr ruhiger Krimi ohne viel Nervenkitzel. Dennoch ist die Spannung stetig da und dem Leser werden falsche Fährten und einer überraschenden Wendung gegen Ende geboten. Ich mag die Ermittlungsarbeit hier. Sie ist sehr klassisch und Elma & Sævar führen hier sehr viele Personenbefragungen durch. Stück für Stück wird so das Puzzle zusammengesetzt und als Leser ist man immer am miträtseln.
Die beiden Hauptprotagonisten Elma & Sævar finde ich sehr sympathisch und auch ihre private Geschichte finde ich sehr schön. Sie sorgt ein wenig für Abwechslung in dem Krimifall, steht aber nicht im Vordergrund.
Die Handlung wird mit Perspektivwechseln, auch Rückblicke in die Vergangenheit, erzählt. Mit dem flüssigen Schreibstil lässt es sich sehr gut lesen und mit den tollen Umgebungsbeschreibungen träumt man sich ein bisschen nach Island.
Mein Fazit:
Ein schöner, zwar ruhiger, Island-Krimi. Besonders gefallen hat mir die Ermittlungsarbeit und ich freue mich schon darauf wie es mit Elma & Sævar weitergehen wird.
die Suche zwischen Lüge und Wahrheit
«Verlogen» ist das zweite Buch der isländischen Schriftstellerin Eva Björg Aegisdottir.
Kommissarin Elma und ihr Kollege Saevar, arbeiten als Team in der Kriminalabteilung. Ihr nächster Fall bringt sie öfters an ihre Grenzen der Belastbarkeit, vor allem Elma. Marianna, sozial ausgegrenzt und alleinerziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter kommt eines Tages nicht mehr nach Hause. Die Polizei nimmt die Suche auf, doch gefunden wird sie nicht. So nimmt man an, dass sie wahrscheinlich Selbstmord begangen hat, da zudem auf dem Küchentisch ein Abschiedsbrief gefunden wurde.
Sieben Monate später finden zwei Jungs in Westisland auf einem Lavafeld in einer Höhle eine Leiche. Die herbeigezogene Polizei stellt fest, dass es sich um die verschwundene Marianne handelt. Nach näheren Untersuchungen wurde zudem gestellt, dass sie erschlagen wurde, also ist es jetzt Mord. Elma und Team müssen den Fall erneut untersuchen und ermitteln.
Eva Björg versteht es genial, mit ihrem Schreibstil eine Spannung aufzubauen, die sich langsam aufbaut. In zwei Handlungssträngen erzählt sie eine Geschichte über eine Mutter und deren Tochter, über deren Beziehung und Gefühle seit der Geburt. Der zweite Handlungsstrang bewegt sich in der Gegenwart, erzählt von den schwierigen und komplizierten Ermittlungen. Über die Frustgefühle und Ohnmacht, immer wieder an die Grenze dieses Falls zu kommen. Welche menschlichen Abgründe sich auftun, um daraus Vorteile zu erlangen.
Erst in den letzten 50 Seiten ahnt man so langsam, was wirklich geschehen ist. Der Epilog hat mich nochmals tief erschüttert, zu welchen Mitteln gegriffen wird, um seine Vorteile und gut gehüteten Geheimnisse zu bewahren.
Eva Björg Aegisdottir hat mich mit ihrer Island-Krimi-Reihe überzeugt und empfehle sie gerne weiter.
Spannend und raffiniert
Als im Spätherbst die Leiche der vor sieben Monaten verschwundenen Marianna gefunden wird, stellt sich schnell heraus, dass sie nicht, wie bisher angenommen, freiwillig aus dem Leben geschieden ist, sondern getötet und versteckt wurde. Marianna war alleinerziehende Mutter, alkoholabhängig und nicht unbedingt erziehungsfähig. Aus diesem Grund war ihre inzwischen fünfzehnjährige Tochter Hekla schon früher immer wieder bei einer Pflegefamilie untergebracht. Die Beziehung zwischen Marianna und Heklas Pflegeeltern war eher angespannt, Marianna wollte den Kontakt zwischen ihnen und ihrer Tochter einschränken. Seit Mariannas Verschwinden lebt Hekla dauerhaft bei den Pflegeeltern und fühlt sich dort offenbar deutlich wohler als bei ihrer leiblichen Mutter.
Kommissarin Elma und ihr Kollege Sævar stellen in Mariannas Fall neue Ermittlungen an. Könnte Heklas Pflegemutter für Mariannas Tod verantwortlich sein? Oder gar Hekla selbst?
Parallel dazu wird ein Handlungsstrang erzählt, der sich vor fünfzehn Jahren in der Vergangenheit abgespielt hat. Eine junge Mutter liegt auf der Entbindungsstation und ihr will es absolut nicht gelingen, eine Verbindung zu ihrer neu geborenen Tochter zu knüpfen. Diese schwierige Mutter-Tochter-Beziehung verfolgt man in einzelnen Episoden über mehrere Jahre.
Der einfach scheinende Fall wird für Elma und ihre Kollegen immer undurchsichtiger und komplexer, je mehr Details sie herausfinden. So wird auch der Leser immer wieder auf falsche Fährten gelockt, bis zum überraschenden Ende.
Spannend und raffiniert konstruiert!
Wahrheit oder Lüge?
In einem Lavafeld wird in einer Höhle eine weibliche Leiche entdeckt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die seit 7 Monaten vermisste Marianne handelt. Die Vermutung, dass es sich um Selbstmord handelt, bewahrheitet sich allerdings nicht. Sie wurde ermordet.
Die bereits vor über einem halben Jahr angestellten Ermittlungen werden nun von Kommissarin Elma und ihrem Team wieder aufgerollt. Dabei werden akribisch Spuren gesammelt, was allerdings manchmal ins Eintönige abdriftet.
Die Hauptprotagonisten Elma und Sævar sind mir beide sehr sympathisch. Eva Björg Ægisdóttir lässt immer wieder etwas vom privaten Umfeld der beiden in die Story einfließen, was die eher düstere Atmosphäre auflockert.
Immer wieder kommt es zu Perspektivwechsel in denen die Autorin mit psychologischem Feingefühl das Heranwachsen eines Mädchens in der Ich-Form von der Mutter beschreibt. Das Mädchen scheint Hekla, Mariannes Tochter zu sein, doch irgendwie passt das Ganze nicht zu der Hekla in der Gegenwart und so baute sich immer weiter die Spannung auf und ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt.
Besonders gefallen hat mir das atmosphärische Setting, dieses hat die Autorin sehr bildhaft zu Papier gebracht und bildet so einen stimmungsvollen Rahmen für diese fesselnde und geheimnisvolle Geschichte.