Vermächtnis einer Fremden
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Erscheinungsdatum:
Preis:
Beschreibung von Bücher.de:
Ein mysteriöses Vermächtnis, ein ungeklärter Mord und ein Biograf auf den Spuren seiner eigenen Vergangenheit.
Der Berliner Biograf und Ex-Polizist Tom Berger erhält einen geheimnisvollen Brief: Es ist eine Kopie des Testaments der Industriellenwitwe Flora Meininger, in dem er als Alleinerbe geführt wird. Rätselhaft, denn er kennt diese Frau nicht.
Er beginnt zu recherchieren und findet heraus, dass Flora Meininger seit Jahrzehnten unter falscher Identität lebt und unter dringendem Mordverdacht steht. Berger begibt sich auf die Spuren seiner eigenen Vergangenheit – ohne die tödliche Bedrohung für sein Leben zu erkennen.
Vermächtnis einer Fremden
Ein Buch, das interessant ist uns aber auch die damalige Zeit in der früheren DDR näher bringt. Der ehemalige Polizist und nunmehrige Biograf Tom Berger erhält einen sonderbaren Brief. Von einer fremden Frau hat er eine Villa und deren Vermögen geerbt. Ihr Namen, Flora Meininger, sagt ihm überhaupt nichts. Bei näheren Nachforschungen bringt er heraus, dass dies eine Industriellenwitwe ist. Leider kann ihm in dieser Sache auch seine Mutter nicht weiterhelfen, die an fortschreitender Demenz leidet. Tom fängt an zu recherchieren und findet heraus, das Flora Meininger unter Mordverdacht steht und in der früheren DDR unter einem anderen Namen gelebt hat. Jetzt liegt sie nach einem Selbstmordversuch in der Klinik im Koma. Auch wird Tom beschattet, was er sich nicht erklären kann. Und dann fährt er in den Osten um mehr über seine sonderbare Gönnerin zu erfahren. Ein Buch, das zwar Fiktion ist, aber die damaligen Gepflogenheiten der DDR gut rüberbringt. Wer nicht linientreu war, hatte mit Repressalien zu rechnen. Wir erleben hier, wie durch dieses unverhoffte Testament das Leben von Tom Berger durcheinandergewirbelt wird und er selbst in Lebensgefahr gerät. Der Autor schreibt derart authentisch, er versteht es, die Spannung immer wieder aufzubauen, dass der Leser mit den Protagonisten leidet. Die Ausdrucksweise ist sehr gut zu gewählt. Man wird nochmal in die Jahre vor der Wende zurückgeworfen und sieht die Trostlosigkeit und die Tristesse dieses Lebens. Jedoch konnten einige sehr engagierte DDR Bürger sich nicht an die neuen Begebenheiten gewöhnen. Toms Leben wurde total auf den Kopf gestellt. Aber der Autor hat in all den dramtischen Gegebenheiten eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut. Ein Buch, das mehr als lesenswert ist. Zum einen wirklich ein total spannender Krimi, zum anderen wurden uns das Leben der DDR etwas näher gebracht. Das Cover ist mehr als passend dazu ausgewählt worden. Es zeigt uns den verschwommenen Schatten einer Frau.
Packender Kriminalroman zu einem dunklen Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte
In diesem packenden Kriminalroman greift der Autor Alexander Köhl ein dunkles Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte auf und transportiert es in Form einer spannenden Geschichte mit einer gelungenen Mischung aus Krimispannung und Drama.
Nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst hat sich Tom Berger aufs Schreiben verlegt und verfasst die Biographien seiner Auftraggeber. Doch dann stellt ein mysteriöser Brief sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf. Eine ihm unbekannte Frau hat ihn zu ihrem Alleinerben bestimmt und kurz darauf versucht, sich das Leben zu nehmen. Da sie wegen Toms Anruf beim Notar aber noch rechtzeitig gefunden wurde, liegt sie nunmehr im Koma, ihr Aufwachen ist aber mehr als ungewiss. Als Tom Berger sich mit der Vergangenheit der Industriellenwitwe Flora Meininger beschäftigt, um eine mögliche Verbindung zu entdecken, ruft dies einen mächtigen Widersacher auf den Plan, der durch Toms Nachforschungen ziemlich nervös wird und keine Skrupel kennt, um sein Geheimnis zu bewahren.
Mit einem packenden Schreibstil treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Wesentlichen erleben wir die Geschichte aus der Perspektive von Tom, der immer tiefer in das Geschehen hineingezogen wird und bald alles in Frage stellen muss, was für ihn gestern noch Gewissheit war. Immer wieder eingestreute Passagen mit Rückblenden aus der Sicht der Komapatientin sind zwar aufschlussreich und bedrückend zugleich, verraten aber dennoch noch nicht zu viel zum großen Geheimnis hinter der Geschichte. Erst ganz zum Schluss erhalten Tom und auch wir Leser das letzte Puzzlestück, dass den erschreckenden Blick auf das Gesamtbild liefert.
Wer auf spannende Kriminalromane vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Vergangenheit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch eine atmosphärisch dichte Geschichte, die tief unter die Haut geht und noch länger nachhallt.