Cover von: Vier Tage im Juni
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Vier Tage im Juni

Politthriller
Buch
Taschenbuch, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839227682

ISBN-13: 

9783839227688

Auflage: 

1 (09.09.2020)

Preis: 

16,00 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 1.431.122
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839227682

Beschreibung von Bücher.de: 

John F. Kennedy besucht Deutschland, Millionen Menschen jubeln ihm zu. Die Polizei bildet zwar vorsorglich Mordkommissionen, aber deutsche und amerikanische Geheimdienste haben offiziell keine Hinweise auf Anschlagspläne. Als bereits am ersten Tag ein Mann auf den Präsidenten schießen will, wird deutlich: Kennedy hat in Deutschland mächtige Feinde. Sie halten den US-Präsidenten für zu nachgiebig gegenüber der Sowjetunion. Wie Bundeskanzler Adenauer wollen sie die deutsche Atombombe, um einen Überfall durch russische Panzer abwehren zu können.

Kriminetz-Rezensionen

Was wäre, wenn (es tatsächlich passiert wäre?) …

»Vier Tage im Juni« ist ein Politikthriller von Jan-Christoph Nüse und beschreibt den Kennedy-Besuch in Deutschland in der Zeit vom 23.- 26. Juni 1963. Am 26.6. trat lt. Wikipedia »der mächtigste Mann der Welt an die Mikrofone. Er sicherte den Berlinern die volle Solidarität der USA zu und schloss mit den berühmtesten Worten seiner Amtszeit ›Ich bin ein Berliner‹.«

Ich war zu diesem Zeitpunkt jung, aber mir ist die Euphorie meiner Verwandtschaft über diesen Satz, bzw. die Haltung allgemein noch ziemlich präsent.

Der Autor ist Journalist und baut anhand von Fakten eine Fiktion rund um diesen Besuch auf, dies macht er äußerst fantasievoll und mit einer gehörigen Prise Spannung. Denn anders als es meine Verwandtschaft wahrgenommen hat (oder ich?) – war Kennedy für viele Menschen in den USA und in Deutschland keineswegs eine »Lichtgestalt«, so hielten ihn z.B. hochrangige Militärs in den USA für ein »Schwächling«, ein »Weichei« in den Verhandlungen mit der UdSSR (Sowjetunion) über die mögliche atomare Abrüstung. In der Bundesrepublik Deutschland (BRD) hatten wiederum einige Menschen Sorge, dass die USA die BRD nicht beschützen würde, wenn die Sowjetunion den westlichen Teil Deutschlands besetzen würde – ganz abgesehen davon, dass sich zu diesem Zeitpunkt hohe deutsche Militärs und Politiker wünschten, eigene Atomwaffen zu besitzen! Ja, es war die Zeit, in der das »Gleichgewichts des Schreckens« galt … In Westdeutschland existierten auch noch „Seilschaften“ aus dem Nationalsozialismus, die die Ängste »vor dem Russen« gut für ihre eigenen Interessen zu nutzen wussten.

Vor diesem Hintergrund spielt Herr Nüse gekonnt verschiedene (Attentats-)Szenarien auf deutschem Boden durch, unter dem Motto: so hätte es passieren können …

Der Hauptprotagonist ist Thomas Malgo, Angestellter bei der Sicherungsgruppe Bonn, Ermittlungen Staatsschutz. Ihn begleiten wir durch die Höhen und Tiefen dieses Besuches, den realen und den fiktiven …
Aber über den Inhalt möchte ich eigentlich nicht mehr verraten – nur so viel: Es ist es ist interessant, spannend und macht nachdenklich!

Mich hat die Idee fasziniert: Was wäre eigentlich passiert, wenn die Ideen von Jan-Christoph Nüse Realität geworden wären? Was hätte es am Weltgeschehen zu diesem Zeitpunkt verändert? Mich hat das »Jonglieren« mit diesen Ansätzen beschäftigt … einzig vom Ende / Schluss war ich etwas enttäuscht!

Die »Anmerkungen« und die angehängten Dokumente ordnen noch einmal genau Realität und Fiktion und runden damit das Bild gut ab.

Den Schreibstil fand ich dem Thema entsprechend angemessen gewählt: Er war etwas protokollartig gehalten, hat aber dem Spannungsbogen nicht geschadet, m.E. sogar eher noch unterstützt.

Aus meiner Sicht wurde auch ein treffendes Bild der damaligen Zeit gezeichnet, z.B.: Das Archiv arbeitet noch mit Karteikarten, die Schulkinder bekommen schulfrei, um mit amerikanischen Fähnchen am Straßenrand zu winken, wichtige Kommunikationen finden per Telegramm und Fernschreiben statt.

Mir hat das Buch gut gefallen, ich fand den Plot sehr beeindruckend, ich habe beim Lesen und anschließend viel und intensiv nachgedacht. Für geschichtsinteressierte Leser*innen kann ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen!

Kennedy auf Europa-Tour

Der amerikanische Präsident hat sich für einen Besuch in Deutschland angekündigt. Da sein Chef Paul Dickopf plötzlich zu seiner kranken Mutter verschwunden ist, bleibt die ganze Vorbereitung der Sicherungsgruppe Bonn an Thomas Malgo hängen …

Der Autor Jan-Christoph Nüse hat in seinem Buch den Besuch von John F. Kennedy 1963 thematisiert. Er ging dabei sehr detailliert und anhand vorliegender Fakten vor. Die regionalen Aspekte und Örtlichkeiten lassen sich auch heute noch wiederfinden.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben, im Vordergrund stehen zum einen die amerikanischen, wie auch deutschen Schauplätze. Viele bekannte Namen bilden ein solides Fundament, auf dem der Autor seine Geschichte konstruiert.

Das Tempo ist gediegen und dennoch spannend. Die Zeit läuft bis zum Tag X, dem Besuch des Präsidenten rückwärts, viel ist vorzubereiten und die Angst vor dem kalten Krieg, den Russen und Atombomben ist deutlich spürbar. Auch die Nachwirkungen des Zweiten Weltkrieges sind nach wie vor wahrnehmbar. Sehr feinfühlig skizziert der Autor seine Protagonisten, macht sie der Zeit angemessen unnahbar und etwas geheimnisvoll und doch durch kleine Einblicke in das Privatleben nahbar.

Eine kleine Chronologie zu Beginn stimmt auf die Thematik ein. Der Personenglossar half mir dabei, den Überblick zu behalten. In einem Epilog werden noch einmal fiktive und reale Passagen aufgezeigt. Auch die verwendeten bzw. zitierten Dokumente sind aufgeführt.

Fazit:
Ein solider und vor allem sehr gut recherchierter Thriller, der dem Leser eine gewisse Konzentration abverlangt und dabei das damalige Stimmungsbild authentisch widerspiegelt.

Kennedy in Deutschland

Ich kann mich noch gut an den Besuch von John F. Kennedy in Berlin im Juni 1963 erinnern. Wem sind nicht seine Worte »Ich bin ein Berliner« im Ohr?
Vor diesem Hintergrund spielt der Politthriller von Jan-Christoph Nüse.

Während die einen dem amerikanischen Präsidenten zujubeln, gibt es andere, die seinen Tod wollen, denn Kennedys Politik gefällt ihnen nicht. Man hält ihn für zu nachsichtig der Sowjetunion gegenüber. Gleich am ersten Tag des Besuches kommt es zu einem Attentatsversuch.

Das Coverbild war es, was mich gleich angezogen hat. Es ist ein sehr spannender Thriller vor den realen historischen Geschehnissen. Auch wenn ich anfangs ein wenig Probleme hatte, so habe ich mich dann doch schnell eingelesen. Die Atmosphäre der sechziger Jahre ist sehr gut dargestellt.
Die Meinungen zum politischen Geschehen sind in Zeiten des Kalten Krieges sehr kontrovers. Der charismatische Präsident John F. Kennedy kommt bei vielen Menschen gut an. Aber es gibt auch die, die noch wütend sind über den Mauerbau und Kennedy dafür verantwortlich machen, weil er der Sowjetunion gegenüber zu nachgiebig ist. Auch der Wunsch einiger deutscher Politiker nach der Atombombe bietet Sprengstoff. Kompetenzgerangel sorgt dafür, dass die Sicherheitsmaßnahmen recht lasch sind und so konnte es zu dem Attentatsversuch kommen.

Mir hat dieser Thriller, der historische Begebenheiten mit Fiktivem verknüpft, gut gefallen. Das Personenverzeichnis sowie die »Kleine Chronologie« am Anfang des Buches waren informativ und hilfreich.

Ein spannender Politthriller, der politisch und historisch Interessierten gut gefallen wird.