Cover von: Warschauer Verstrickungen
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Warschauer Verstrickungen

Teodor Szacki ermittelt
Buch
Taschenbuch, 448 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3833310103

ISBN-13: 

9783833310102

Erscheinungsdatum: 

13.07.2015

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 806.748
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Beschreibung von Bücher.de: 

Weil einem Mann ein Bratspieß durchs Auge ins Hirn getrieben wurde, muss Staatsanwalt Szacki - groß, schlank, eisgraue Haare, nicht uneitel - den heiligen Sonntag opfern und die Ermittlungen aufnehmen. Der Tote war Teil einer Therapiegruppe, und, da sind sich alle einig, der unglücklichste Mensch auf dieser an Unglücklichen nicht armen Welt. Der Mörder wird wohl trotzdem nicht gerade ein Wohltäter sein. Zur Lösung des Falls muss sich Szacki durch ein Dickicht aus Korruption und politischen Verstrickungen kämpfen. Und sein Engagement stößt nicht gerade auf Gegenliebe...

Kriminetz-Rezensionen

Ein polnischer Krimi aus Warschau

Ein polnischer Krimi, der erste, den ich überhaupt gelesen habe. Er hebt sich ab von den skandinavischen und den anderen Krimis. Die Art der Ermittlungen, die Beamten, es ist schon ein gewisser Unterschied zu erkennen und ich muss sagen, mir gefällt diese Art zu schreiben.

Das Cover sticht durch seine Schlichtheit hervor, der Grillspieß und dann der dicke Tropfen dunkles Blut. Das Buch beginnt damit, das Staatsanwalt Teodor Szacki aus seiner geliebte, sonntäglichen Ruhe beim Kaffeetrinken gestört wird. Es hat sich ein Mord in einem ehemaligen Kloster ereignet, wo sich eine Therapiegruppe mit Therapeuten bei einer sog. Aufstellungstherapie befindet. Ein Teilnehmer wurde ermordet, indem ihm ein Grillspieß durchs Auge gebohrt wurde. Umfangreiche Ermittlungen stehen an, es wird der Therapeut, die anderen Mitglieder und die Ehefrau des Ermordeten verdächtigt. Doch der Staatsanwalt kommt keinen Schritt weiter Dann tut sich vor ihm ein Sumpf von Korruption in Wirtschaft und Politik auf, bei dem auch sein Leben in Gefahr gerät.

Wir erfahren, dass der Ermordete Telak ein unglücklicher Mann war. Seine Tochter nahm sich das Leben, sein Sohn ist schwer erkrankt und hat nicht mehr lange zu leben. In die Geschichte sind noch andere Fälle mit eingewebt, was den Leser manchmal etwas verunsichert. Hier sieht man, wie sich Polen in den Jahren um 2005 bis heute geändert hat. Sehr viel wird auf das Privatleben von Szacki Bezug genommen, seine nicht mehr ganz glückliche Ehe, seine über alles geliebte Tochter und dann eben die Bekanntschaft und die Lust auf die junge Journalistin Monika. Hier wird z.B. auch viel über das Seelenleben der Mitwirkenden erzählt, was ich in einem Krimi absolut passend finde.

Am Anfang eines jeden Kapitels ist das Datum des Jahrs 2005 mit dem jeweiligen Tag genannt und die Ereignisse dieses Tages samt Wetter und Temperatur. Die Ermittlungen sind sehr zäh und am Ende wird dann der Mörder präsentiert.

Gut finde ich die Beschreibung von Warschau, die Straßen, Plätze und Gebäude. So kann man sich wirklich gut in die Stadt einfinden und man sieht dies dann wie ein Film vor sich. Ein wunderbares Buch, das mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat. Ich hoffe, wir hören von dem Autoren noch mehr.

"Es gibt keine Bösen, es gibt nur Verstrickte."

Bei einem Therapiewochenende nach Bert Hellinger wird einer der Teilnehmer mit einem Bratspieß im Auge tot aufgefunden. Da die Umstände des Todes unklar sind, nimmt Staatsanwalt Teodor Szacki die Ermittlungen auf …

Das Buch fängt gut an, was nicht zuletzt dem tollen und flüssigen Schreibstil des Autors geschuldet ist. Natürlich stören zu Beginn die ganzen ungewohnten polnischen Namen und Ortsbezeichnungen. Bei vielen überlegt man dann, wie spricht man dies aus, so dass der Lesefluss automatisch ins Stocken gerät und es nicht wirklich vorangeht in der Geschichte. Aber nach und nach gewöhnt man sich daran und der Lesefluss wird etwas besser.

Die Grundidee hinter der Geschichte war sehr interessant, leider glückte die Umsetzung nicht so ganz. Manche Situationen oder Handlungen waren einfach unlogisch oder aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, wie z.B. die Beziehung zwischen dem Staatsanwalt Teodor Szacki und der Journalistin Monika Grzelka. Auch hatte ich manchmal das Gefühl, irgendetwas verpasst oder überlesen zu haben, da die Geschichte plötzlich verworren wurde oder unübersichtlich war. Jedoch konnte ich selbst beim nochmaligen Nachlesen nichts an diesem Gefühl ändern.

Was mir dagegen sehr gut gefiel: Man erfährt viel über Warschau und das Leben bzw. die Arbeitswelt der Polen. Das fand ich schon sehr interessant, auch wenn es zum Fortgang der Geschichte nicht wirklich beitrug. Dementsprechend langatmig war die Geschichte teilweise und die Spannung blieb leider auf der Strecke.

Fazit:
Im Nachhinein kann ich sagen, es war ein sehr verwirrendes Buch, kurzlebig, bei dem mir vor allem die Beschreibungen und Informationen zur polnischen Lebens- und Arbeitswelt im Gedächtnis bleiben werden.