Cover von: Was im Verborgenen ruht
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Was im Verborgenen ruht

Inspector Lynleys 21. Fall. Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 864 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3442316200

ISBN-13: 

9783442316205

Auflage: 

1 (28.03.2022)

Preis: 

26,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 119.224
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3442316200

Beschreibung von Bücher.de: 

Als die Polizistin Teo Bontempi nach einer schweren Verletzung nicht mehr aus dem Koma erwacht, weist alles auf einen Mordanschlag hin.

Weil Teo zuletzt vor allem in der nigerianischen Gemeinde Nord-Londons ermittelte, beginnt Detective Superintendent Thomas Lynley auch genau dort mit der Suche nach dem Täter. Zusammen mit DS Barbara Havers taucht er in eine Welt ein, die nichts mit dem privilegierten britisch-bürgerlichen Leben, wie es Lynley bisher kannte, gemein zu haben scheint. Eine Welt, in der Schweigen und Unverständnis mehr als sonst ihre Arbeit behindern. Zumal auch Teo selbst nicht nur ein Geheimnis zu verbergen hatte …

Kriminetz-Rezensionen

Ans Licht gebracht

„Was im Verborgenen ruht“ soll ans Licht gebracht werden. Ins Grelle, Gleißende. Dorthin, wo nichts mehr verborgen werden kann. Elizabeth George nimmt sich im 21. Fall Inspektor Lynleys eines Themas an, das leider immer noch aktuell ist. Im vermeintlichen Namen einer Tradition werden Mädchen weiterhin grausam verstümmelt - und das nicht nur in den Herkunftsländern ihrer Eltern. Die großartige Schriftstellerin beleuchtet das Thema weibliche Genitalverstümmelung aus verschiedenen Perspektiven: Aus der der Geschädigten, der Partner, Familien und in überholten Rollen Gefangenen und derer, die Geld damit machen. Jedes Benutztwerden als lustfreies Sexualobjekt wird nach dem martialischen, traumatisierenden Vorgang für die Frauen zur Qual, jede Geburt zur Höllentortur. Welch brutale Ersinnung des Patriarchats, um Frauen gefügig zu machen und klein zu halten. Ausgeführt von Frauen, die im überholten System gefangen sind. Die dargelegten Gründe dafür sind vielfältig: Psychologische Manipulation, Drohung von eigener Gewalt, finanzielle Abhängigkeit oder, je nachdem, pekuniäre Vorteile. Wie sehr muss man Frauen und Mädchen verachten (und die Ausführenden damit ihr eigenes Geschlecht), um sie derart verstümmeln zu können.

Polizistin Teo Bontempi wacht nach einer schweren Verletzung nicht mehr aus dem Koma auf und verstirbt. Detective Superintendent Thomas Lynley sucht gemeinsam mit DS Barbara Havers in der nigerianischen Gemeinde Nord-Londons nach dem Täter oder der Täterin und taucht in eine ihm bislang unbekannte Welt ein. Besonders interessant fand ich den Handlungsstrang um Simi, Monifa und Tani, der mit allen Mitteln versucht, seine Schwester zu beschützen. Elisabeth George beschreibt in ihrem Roman auch das Dilemma der Kinder der Einwanderer, die in einer westlichen Gesellschaft nach den Regeln der alten Kultur im Herkunftsland ihrer Eltern aufwachsen.

Einige Passagen hätten sich in dem über 800 Seiten starken Buch vermutlich etwas kürzer darstellen lassen, aber bei der Bedeutung des Themas, das Elizabeth George engagiert aufgreift, sieht man das beim Lesen gerne nach. Wenn das Buch durch dieses Aufgreifen auch nur einem einzigen Mädchen hilft, der brutalen Verstümmelung zu entgehen, hat es sich gelohnt, es zu schreiben. Wünschenswert ist natürlich, dass endlich damit aufgehört wird, Mädchen und Frauen auf brutale Weise zu verstümmeln, ihnen lebenslange Qualen zuzufügen und sie ihres Rechts auf ein erfülltes Sexualleben zu berauben. Elisabeth George rückt mit ihrem psychologisch ausgefeilten Roman die Vorgänge ins Bewusstsein. Dafür gebührt ihr großer Respekt.