Was wir nie verzeihen
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Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem.
Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Ermordeten findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Die Vergangenheit der Opfer während des Zweiten Weltkriegs rückt in den Fokus. Es stellt sich heraus, dass eines der Mordopfer, Albert Kangasniemi, 1941 nach Deutschland gereist war und freiwillig der Waffen-SS beitrat. In der Ukraine war er dann an grausamen Kriegsverbrechen beteiligt.
Doch warum kommen diese Verbrechen erst jetzt ans Licht und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für ungesühnte Taten macht?
Gerechtigkeit oder Rache – Deutsch-Finnische Geschichte gekonnt in einen Krimi verpackt
Der fast 100jährige Albert entgeht auf seinem abendlichen Spaziergang im Park des Seniorenheims fast einem Mordanschlag. Die Polizei findet ein Stück abseits des Weges einen Galgenstrick, an dem der Senior offensichtlich gehängt werden sollte. Kurz danach wird ein erneuter Mordversuch auf Albert durch Kommissar Jari Paloviita nur knapp verhindert. Wer ist hinter diesem Alten Mann her? Warum zwei Mordversuche hintereinander? Als dann ein gleichaltriger Mann kurz später aus dessen Haus entführt und dann hingerichtet wird und die Polizei in der Wohnung des Opfers eine SS-Uniform entdeckt, gehen sie von einem Racheakt aus. Doch Albert bestreitet jegliche Nazi-Vergangenheit vehement und auch seine Familie hält die Anschuldigungen für lächerlich. Jari und sein Team hingegen sind sich da nicht so sicher und stehen vor der moralischen Frage, wie lange man für seine Vergangenheit geradezustehen hat.
Die ersten beiden Bände habe ich jeweils mit 5 Sternen bewertet, dieser hier bekommt 4. Es ist ein unglaublich spannendes und interessantes Buch, war mir doch die Vergangenheit, die Verbindung von Finnland und Deutschland (dass sich 1.400 Finnen für die deutsche SS haben rekrutieren lassen) nicht bewusst und ich habe sehr viel über diesen dunklen Abschnitt der Geschichte gelernt. Tuominen hat dies sehr bildhaft und lebendig erzählt, in dem er zwischen den Jahren 1941 und 2019 hin und hergesprungen ist. Die Rückblicke waren teils sehr heftig und gingen unter die Haut. Was mir in diesem 3. Band ein bisschen gefehlt hat, war der Blick auf die Hauptfiguren, also auf Jari und seine Kollegen. Diese wurden in den letzten Bänden intensiv thematisiert, was sicherlich daran lag, dass sie unmittelbar in den jeweiligen Kriminalfall verwickelt waren. Mir gefällt es immer sehr gut, wenn ich aus dem Leben der Hauptfiguren viel persönliches erfahre, immer mehr entdecke. Das fehlte hier fast völlig. Auch war mir schnell klar, wo der Hase lang läuft, um es mal so auszudrücken. Letztlich ging es also wohl nicht darum, bei einem Krimi mitzurätseln, sondern um die Aufarbeitung eines Stücks der Geschichte. Das ist auch sehr gut gelungen und es ist ein wirklich sehr gutes Buch, doch in meinen Augen etwas schwächer als die Vorgänger. Ich hoffe, in der Fortsetzung (die es hoffentlich geben wird) ist das Augenmerk wieder mehr auf die Ermittler gerichtet.
Fazit: ein sehr interessanter, fesselnder Krimi mit deutsch-finnischem Geschichtshintergrund, Rückblicken, die unter die Haut gehen und altbekannten Ermittlern, die ein bisschen hinter dem Fall zurückstehen. Dennoch sehr gute 4/5 Sterne.
spannender Kriminalfall mit historischem Hintergrund
Das dritte Buch beginnt mit einem unglaublichen Kriminalfall. Ein über 90-jähriger Heimbewohner wird auf seinem täglichen Spaziergang im nahegelegenen Park überfallen und brutal zusammengeschlagen. Seine Heimbetreuerin ist fassungslos, ebenso die herbeigezogene Polizei. Die schon aus den vorgehenden Büchern bekannten Ermittler, Jari Paloviita, Henrik Oksman und Linda Toivonen nehmen die ersten Spuren auf. Sie ahnen nicht, wie weit zurück sie graben müssen, um diesen Fall zu lösen. Etwas später wird ein weiterer über 90-jähriger aus seinem Haus entführt und im nahegelegenen Wald erhängt aufgefunden.
In einem zweiten Handlungstrang geht es zurück bis ins Jahr 1941. Historisch wird zurückgegriffen, über die Beteiligung Finnlands mit der Deutschen Waffen-SS. Wie Finnen aber auch andere Nationen zusammen mit den Deutschen an der Ostflanke (Dnipropetrowsk, Ukraine) gegen die Russen gekämpft haben. Dabei stossen sie immer wieder auf jüdische Zivilisten an denen unglaubliche Gräueltaten aufgeführt werden.
Geschickt versteht es der Autor eine Spannung aufzubauen, die bis zum Schluss erhält. Auch wenn die Vermutung aufkommt, dass es sich hier um eine sehr späte Racheaktion handelt. Dieser Fall zieht einen förmlich durch die Seiten, besticht er einen mit seiner nackten Realität.
Die beteiligten Protagonisten gut beschrieben, vielleicht nehmen einzelne zu viel privaten Raum weg.
Ich habe alle drei Bücher gelesen und war begeistert.
Die ewige Schuld
Ältere pflegebedürftige Männer werden ermordet. Was erst unsinnig und willkürlich erscheint, entpuppt sich als gezielte Rache aufgrund von Kriegsverbrechen. Aber wer steckt dahinter? Kommissar Paloviita und sein Team tappen lange im Dunkeln und müssen alle Spuren akribisch verfolgen.
Es ist eine lang erzählte Geschichte über die Schuld in den Kriegstagen. Sehr detailliert beschrieben, aber auch mit einigen Längen.
Kommt nicht so ganz an die Vorgänger Bände heran.