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Die weißen Schatten der Nacht

Der zweite Fall für Louis & Salomon. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3442479487

ISBN-13: 

9783442479481

Erscheinungsdatum: 

20.05.2013

Preis: 

8,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3442479487

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein ermordetes Mädchen. Eine schockierende Entdeckung. Und zwei Ermittler, die mit ihrer eigenen Vergangenheit kämpfen. Düsseldorf in der Vorweihnachtszeit. Die zehnjährige Antonia Bruckmann wird mit gebrochenem Genick zu Hause aufgefunden. Zahlreiche Hämatome und Abschürfungen sprechen gegen einen Unfall. Bei der Obduktion stellt sich obendrein heraus, dass das Mädchen nach seinem Tod missbraucht wurde. Die Kommissare Lydia Louis und Christopher Salomon stehen vor einem Rätsel: Ist Antonia das Zufallsopfer eines Perversen geworden, oder haben sie es mit einem Fall von häuslicher Gewalt zu tun? Ihre Ermittlungen führen Louis und Salomon zu der mysteriösen Leonie - und zu einer Wahrheit, die sie lieber nie herausgefunden hätten ...

Kriminetz-Rezensionen

... und doch war alles ganz anders

Die 10-jährige Antonia Bruckmann wird mit zerkratztem Gesicht und Genickbruch von ihrem Vater im Elternhaus gefunden. Bei der Obduktion ergibt sich, daß sie vor ihrem Tod missbraucht wurde. Nach diesem Beginn dachte ich an meine zuletzt gelesenen Krimis, in denen es in diesem Jahr verstärkt um Kindsmissbrauch geht. Zum Glück hat sich der Fortgang der Geschichte in eine andere Richtung bewegt.

Ins Blickfeld der Ermittler gerät ein Exhibitionist, der sich in der Wohngegend herumtreibt und dessen Fingerabdrücke an der Terrassentüre gefunden werden. Auch für die beiden Freundinnen von Toni - Nora und Leoni - interessieren sich die Beamten. Scheibchenweise bekommen sie neue Informationen und wie bei einem Puzzle müssen sie zusammengefügt werden. Zu Hilfe kommt ihnen auch Kollege Halverstett, der in einem anderen Fall ein rosafarbenes Handy findet.

Das Ermittlerteam besteht auch in diesem zweiten Band vor allem aus Lydia Louis und Chris Salomon. Sie sind sehr unterschiedlich veranlagt und Lydia ist eine Persönlichkeit, der man nicht immer Verständnis entgegenbringen kann. Chris kämpft immer noch mit dem Verschwinden seiner Tochter und steht am Anfang einer neuen Liebe. Thomas Hackmann wurde aus einer anderen Abteilung der SOKO Toni zugewiesen und wurde nicht gerade zum Sympathieträger und der Leser kann gespannt sein, was die Autorin mit ihm noch in petto hat. Auch die anderen Kollegen im Team bekommen ihren Raum und Platz, um sich zu präsentieren.

Der Prolog und der Epilog, jeweils in der Ukraine, runden die Story sehr gut ab.

Da ich erst vor kurzer Zeit den 1. Band gelesen hatte, waren mir die Ermittler noch sehr gut im Gedächtnis. Ich persönlich empfand diesen 2. Band als Steigerung. Der Spannungsbogen wurde bis zum Schluß hoch gehalten, es wurde nie langweilig und ich fühlte mich auch hier wieder gut unterhalten. Die Autorin hat den Leser immer wieder miträtseln und spekulieren lassen und das Finale war für mich dann doch eine Überraschung. Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich das Ermittlungsteam weiter entwickelt und ich werde auf jeden Fall den nächsten Band auch lesen.

Häusliche Gewalt oder doch kaltblütiger Mord?

Erst nach dem Lesen des Buches erfuhr ich, dass es sich dabei bereits um den zweiten Fall des Ermittlerduos Louis und Salomon handelt - es ist also nicht zwingend notwendig, zuerst den ersten Teil zu lesen, beide Fälle sind ineinander abgeschlossen und die Vorgeschichte der beiden Ermittler wird im zweiten Band soweit umrissen, dass man die Schwierigkeiten der Beiden untereinander ganz gut nachvollziehen kann.

Die Autorin hat es ausgezeichnet geschafft, einen spannenden und rasanten Krimi zu schreiben. Gerade zu Beginn des Buches hat man keine wirkliche Ahnung, wer der Mörder sein könnte - vage Vermutungen führen schnell ins Nichts, rücken dann doch wieder in den Fokus, aber sicher sein kann man sich nie. Frau Klewe hat einen mysteriösen Krimi mit vielen unvorhergesehenen Wendungen geschrieben, der besonders auf den letzten Seiten wieder komplett dreht - des Rätsels Lösung ist gleichzeitig beängstigend und beunruhigend, wenn man bedenkt, dass so etwas auch wirklich geschehen könnte.

Es ist ein bisschen schwierig, den vielen unterschiedlichen Charakteren zu folgen, was daran liegen mag, dass man zuerst so gar keine Verbindung zwischen den einzelnen Familien erahnen kann. Doch die Zusammenführungen sind schlussendlich schlüssig und logisch und ergeben ein Netz unglücklicher Zufälle, die dann auch den Mord sowie die dazu führenden Umstände sehr gut erklären. Man mag das Buch gerade im letzten Drittel kaum mehr aus der Hand legen - zudem liest es sich flüssig und fast wie in einem Rutsch - ein Nachmittag war schnell dahin.

Lediglich von den Ermittlern war ich etwas enttäuscht. Sowohl Lydia als auch Salomon wirken auf mich etwas flach und eindimensional, sie haben keinen Tiefgang und ihre Handlungen sind teilweise unschlüssig. So verstehe ich zum Beispiel Lydia nicht, deren bester Freund offenbar eine Whiskeyflasche ist und die sich nach ihrem Polizeidienst bis spätnachts mit fremden Typen herumtreibt... aber auch ihr Kollege, der sie auf dem Kieker hat, ist mir zu unlogisch. Warum genau er sie nicht mag, wird nie so richtig angeschnitten oder erklärt!

Trotzdem zeigt sich Potential für eine Fortsetzung und ich bin schon gespannt darauf!