Cover von: Wenn du mir gehörst
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Wenn du mir gehörst

Thriller
Buch
Broschiert, 496 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3442316146

ISBN-13: 

9783442316144

Auflage: 

1 (20.12.2021)

Preis: 

16,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 176.866
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3442316146

Beschreibung von Bücher.de: 

Der jungen Londoner Polizistin Phil McCarthy steht eine große Karriere bevor. Bis sie zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird. Denn der Täter ist ein hochdekorierter Detective, der seine Geliebte Tempe schwer misshandelt hat.

Als Phil diese zu schützen versucht, wird sie suspendiert. Zumindest Tempe zeigt sich dankbar: Die beiden Frauen werden enge Freundinnen, sind bald unzertrennlich.

Doch allmählich wird Phil misstrauisch: Etwas an der Geschichte der jungen Frau scheint nicht zu stimmen. Ist Tempe wirklich ein unschuldiges Opfer? Spätestens, als eine erste Leiche in Phils Umfeld auftaucht, weiß sie nicht mehr, wem sie trauen kann …

Kriminetz-Rezensionen

Ein ruhiger, dennoch spannender und psychologischer Spannungsroman über häusliche Gewalt und eine toxische Freundschaft!

»Wenn du mir gehörst« von Michael Robotham ist am 20. Dezember 2021 im Goldmann-Verlag erschienen und das Buch ist somit das neueste Werk des Autors. Dies ist ein ruhiger Thriller, dessen Handlung mich besonders durch den intensiv psychologischen Teil begeistern konnte. Dieser Spannungsroman handelt von häuslicher Gewalt und einer toxischen Freundschaft, und hält einige überraschende Wendungen parat.

Ich war von der ersten Seite an mitten im Leben von Philomena (Phil) McCarthy, die mit elf Jahren eine Bombenexplosion miterlebt hat. Dieses tragische Ereignis hat sie dazu animiert, Polizistin zu werden, für die Tochter eines der berüchtigtsten Großkriminellen Londons ein ungewöhnlicher Berufswunsch. Für Ihren Traum musste sie hart kämpfen, denn mit ihrem familiären Hintergrund war sie als Polizistin nicht gerne gesehen. Als sie endlich einen Job gefunden hat und von ihren Kollegen und Vorgesetzten akzeptiert wird, beginnt ein Alptraum, der sie ihre gesamte Zukunft kostet.

Als sie zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen wird, entpuppt sich der Täter als hochdekorierter Detective. Obwohl dieser seine Geliebte Tempe Brown sichtlich misshandelt hat, begeht sie einen folgenschweren Fehler. Denn die Polizistin soll den Vorfall nicht an die große Glocke hängen und vertuschen. Doch sie weigert sich, stellt sich sofort auf die Seite des Opfers und wehrt sich gegen DS Goodall. Nach diesem Vorfall wird Phil von ihren Kollegen angefeindet und die erste Suspendierung folgt.

Nachdem Phil das Opfer Tempe ins Frauenhaus untergebracht hat, freunden sie sich an und sie verbringen immer mehr Zeit miteinander. Was am Anfang nach Dankbarkeit aussieht, entpuppt sich schleichend als Teufelskreis. Denn Tempe benimmt sich immer merkwürdiger, nach und nach schleicht sie sich in Phils’ Leben und lässt ihr damit kaum mehr Luft zum Atmen. Selbst die Beziehung zu Phils Verlobten Henry leidet deutlich unter der innigen Freundschaft zwischen Phil und Tempe.

DS Goodall versucht mit allen Mitteln, Tempe zu finden, und er macht Phil deutlich klar, dass sie sich aus seinem Leben raushalten soll. Aber sie wühlt weiter in seiner Vergangenheit rum und versucht somit zu beweisen, dass er nicht das erste Mal eine Frau geschlagen hat. Als Phil misstrauisch gegenüber Tempe wird, gräbt sie auch in ihrer Vergangenheit und sie fragt sich, ob sie wirklich ein unschuldiges Opfer ist. Denn sie erfährt einiges, was ihr Bild von ihrer Freundin in ein anderes Licht rückt. Als zwei Morde geschehen, weiß die Polizistin überhaupt nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann. Ihr Leben droht zu zerbrechen und sie bittet ihren Vater um Hilfe.

Es wird komplett aus Phils Perspektive geschrieben, weshalb die Handlung sehr authentisch und lebendig rüberkam. Auch bildlich konnte ich dem Inhalt sehr gut folgen. Obwohl einige Momente, zum Beispiel ihre Beziehung zu Henry, sehr detailliert und ausschweifend erzählt worden sind, hat es dem Gesamtinhalt nicht geschadet. Es ist, wie erwähnt, eine ruhige Handlung, die sich langsam, aber sicher immer mehr zuspitzt. Auf der Suche nach der Wahrheit wurde nicht nur Phil, sondern auch ich lange auf die Folter gespannt. Es haben sich Wendungen ergeben, die ich nicht erwartet habe. Dadurch hat sich ein guter Spannungsbogen aufgebaut, aber auch emotional konnte mich diese Geschichte sehr gut erreichen. Tempe ist ein undurchsichtiger Charakter, der mich ebenfalls immer wieder überraschen konnte. Ich wurde oft auf falsche Fährten geführt, das Ende kam komplett anders als erwartet.

Phils Gefühle gegenüber ihrer Familie wurden regelmäßig angesprochen. Obwohl sie den Kontakt zu ihrem Vater und dem Rest seiner Familie jahrelang gemieden hat, ändert eine Einladung zu seinem Geburtstag etwas in ihr. Ihre Entscheidungen, Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut verstehen, denn sie will nicht mit ihm und seiner kriminellen Familienbande in einen Topf geworfen werden. Die Ereignisse überschlagen sich immer wieder – mit ungeahnten Folgen. Die angespannte, beklemmende Atmosphäre war hier durchgehend vorhanden, die ich deutlich spüren konnte. Psychologische Elemente wurden gut eingearbeitet, sodass der Plot schlüssig und glaubwürdig rüberkam.

Durch den angenehm flüssigen Schreibstil und die Kapitel, die eine angenehme Länge haben, sorgte die Geschichte für einen schnellen Lesefluss. Phil war mir von Anfang an sehr sympathisch, auch wenn sie hin und wieder Entscheidungen getroffen hat, die ihr Leben auf den Kopf gestellt haben. Da sie Stärken und vor allem auch Schwächen hat, kam ihr Charakter sehr authentisch rüber. Ihre Freundschaft zu Tempe fand ich sehr interessant, da sie ziemlich auf die Probe gestellt wurde.

Es ist eine komplexe und undurchsichtige Handlung, die eine dichte Atmosphäre enthält und somit für fesselnde Lesestunden gesorgt hat. Die verzweifelten Versuche der Protagonisten, die sich auf die Suche nach der Wahrheit begeben haben, haben mich bestens unterhalten. Insgesamt ist der Psychothriller packend, unvorhersehbar und abwechslungsreich, weshalb ich eine klare Leseempfehlung ausspreche!

Toxische Freundin

Die junge Londoner Polizistin Phil McCarty wird mit ihrem Kollegen zu einem Fall mit häuslicher Gewalt gerufen. Ein Mann, ein hochdekorierter Detective, hat seine Geliebte Tempe schwer misshandelt. Phil versucht sie zu schützen und ermittelt eigenmächtig gegen den Detective. Das hat die Folge, dass sie dafür suspendiert wird. Tempe zeigt sich trotzdem dankbar und schnell freunden die beiden sich an. Doch nach einiger Zeit wird Phil misstrauisch. Irgendwas an der Geschichte scheint nicht zu stimmen …

Erwartet habe ich hier einen wirklich spannenden Psychothriller, gemischt mit einer Ermittlungsarbeit, aber irgendwie wurde ich etwas enttäuscht. Zu Beginn war die Spannung nur recht moderat und alles wurde sehr ausschweifend erzählt.

Einige Schwierigkeiten haben mir auch die Zeitsprünge von den einzelnen Kapiteln bereitet. Im nächsten Kapitel war man irgendwie quasi schon drei Wochen weiter, was sich aber erst beim Lesen herauskristallisiert hat. Hier hätte ich mir kleine Zeitangaben am Kapitelanfang gewünscht.

Der Autor hat hier brisante Themen wie häusliche Gewalt, Stalking sowie toxische Beziehungen verarbeitet. Alles tolle Themen für einen spannenden Psychothriller, aber dennoch irgendwie in der Art und Weise nichts Neues.

Phil McCarty war mir bereits am Anfang sehr sympathisch. Allein durch ihr Hobby Karate, welches ich mit ihr teile, und ihrer Art mochte ich sie. Dann aber konnte ich einige Handlungen nicht so ganz nachvollziehen und als ihr alles über den Kopf gewachsen ist, musste Daddy es wieder grade biegen. Das hat sie etwas hilflos dargestellt.

Die Handlung an sich wirkte dadurch etwas gestelzt und vorhersehbar. Den Schreibstil des Autors mochte ich. Es lies sich flüssig und angenehm lesen und dadurch, dass er dialogreich schreibt, wurde es mit den Protagonisten auch lebendig.

Mein Fazit:
Hat mich nicht ganz vom Hocker gehauen. Das kann er definitiv besser. Für mal so zwischendurch ganz okay, aber man darf keine große Spannung erwarten. Daher von mir 3,5 Sterne. Wer es lesen möchte, darf es gerne tun.