Cover von: Wenn die Schatten sterben
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Wenn die Schatten sterben

Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 352 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740812087

ISBN-13: 

9783740812089

Erscheinungsdatum: 

24.08.2021

Preis: 

15,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 777.145
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740812087

Beschreibung von Bücher.de: 

Zwei Frauen, zwei Epochen - eine Hoffnung.

Swiss Noir von Bestsellerautor Christof Gasser.

In einem herrschaftlichen Schweizer Familiensitz fördern Renovierungsarbeiten den Leichnam einer jungen Frau zutage, die in den 1940er Jahren erschossen wurde. Offiziell ist der Fall verjährt.

Der neuen Besitzerin des Schlosses, der aus Deutschland stammenden Becky Kolberg, lässt das rätselhafte Schicksal der Toten keine Ruhe, die in einer in deutschem Besitz stehenden Waffenfabrik arbeitete. Becky stößt auf Tagebücher und Fotos des Opfers aus jener Zeit, als die Schweiz vom Faschismus umzingelt war. Fasziniert taucht sie in das fremde Leben ein - bis die Schatten der Vergangenheit auch nach ihr greifen …

Kriminetz-Rezensionen

Die Suche nach der Wahrheit

2006 und 1940

Die Deutsche Rebecca, Becky Kolberg eine Enkelin einer ehemals bedeutenden Unternehmer-Familie, siedelt nach einem Schicksalsschlag nach Solothurn um.
Gleich in der ersten Nacht geschieht etwas Unheimliches: Hinter einer Mauer wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Es stellt sich heraus, dass diese in den 1940er-Jahren gewaltsam ums Leben kam.

Obwohl der offensichtliche Mord gemäß schweizerischem Recht verjährt ist, will Becky diesem nachgehen. Kann es sich um die junge Emma Kummer aus Zuchwil handeln, die recht widerwillig in der Waffenfabrik in Zuchwil ihr Brot verdient hat?

Zwei Frauenleben im Abstand von 80 Jahren. Was verbindet die beiden?

Dieser Kriminalroman spielt in zwei Erzählebenen. Atmosphärisch dicht und von Beginn an spannend werden die Ermittlungen der sehr emotionalen und labilen Becky auf das Papier gebracht. Wie sie immer tiefer in den Sumpf gerät, in ihre Familiengeschichte, bei der sie erkennen muss, dass ihr deutscher Großvater mit den Nazis von der Schweiz aus Waffengeschäfte tätigte.

Die Charaktere sind einfach wunderbar gezeichnet. Vor allem auch durch die gelungenen Dialoge.

Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und bleibt es auch bis zum Schluss. Spannend sind aber nicht nur die Ermittlungen, sondern auch die historischen Hintergründe rund um die Waffenfabrik Zuchwil. Die brisante Stimmung, die damals bei der Bevölkerung herrschte.

Auch kommen Themen wie Gleichberechtigung, Gewalt gegen Frauen, die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Muttersein und politisches Engagement vor.

Man merkt, dass der Autor sich mit den Orten, den Geschichten, aber auch den kriminalistischen und rechtlichen Gepflogenheiten sehr gut auskennt.

Ein gelungener, spannender und auch historischer Krimi.

Dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte

2006 Becky Kolberg verliert bei einem Segelunfall ihren Ehemann. Um das Trauma zu verarbeiten, zieht sie mit ihrem Sohn Adrian von Deutschland in das Schloss der Eltern ins schweizerische Solothurn. Bei Renovierungsarbeiten wird im dortigen Keller die Leiche einer jungen ermordeten Frau gefunden. Da in der Schweiz Mord nach 30 Jahren verjährt und der Mord wohl in den 1940er-Jahren war, finden keine Ermittlungen statt. Becky will der Toten unbedingt einen Namen geben und stellt eigene Nachforschungen an. Ohne es zu ahnen, bringen Beckys Fragen sie und ihren Sohn in Lebensgefahr.

Obwohl ich nahe der Schweizer Grenze aufgewachsen bin, war mir die tiefe Verstrickung der Schweiz in die nationalsozialistischen Machenschaften, die der Autor im Krimi thematisiert, unbekannt. Durch die Ereignisse rund um die Tote, die als Emma Kummer identifiziert wird, tauche ich ein in eine gespaltene Gesellschaft. Es gab starke nationalsozialistische Strömungen, die Frontisten und vehemente Gegner, die für eine unabhängige Schweiz gekämpft haben. Hohe Nazi-Funktionäre hatten Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen in der Schweiz.

Diese Ebene des Krimis war für mich absolut packend. Aber nicht nur wegen der historischen Details, sondern weil auch hier eine junge Frau ermordet wurde und polizeiliche Ermittlungen in Gang setzt. Lange bleibt unklar, ob es politische Motive waren, die zu der Tat geführt haben oder eine Beziehungstat.

Der zweite Handlungsstrang des Buches spielt 2006 und stellt Becky in den Mittelpunkt. Dieser Abschnitt konnte mich nicht ganz so fesseln. Vielleicht lag es daran, dass ich Becky nicht mochte, ich fand sie undurchsichtig und manche ihrer Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, auch wenn der Autor dafür gegen Ende des Krimis eine logische Erklärung liefert.

Spannend sind die Ereignisse trotzdem allemal. Es kommt zu weiteren Todesfällen. Becky wird bedroht. Man ahnt, dass es mit der toten Emma zusammenhängt und ich habe wilde Theorien dazu aufgestellt.

Die Lösung war für mich überzeugend, aber auch bedrückend. Der Autor hat mir vor Augen geführt, dass die Ereignisse von damals auch heute noch das Leben Einzelner durcheinanderwirbeln können. Dafür 4 Sterne.

Packender Kriminalroman mit historischem Hintergrund

Für Becky Kolberg soll es nach dem Tod ihres Mannes ein Neuanfang in der Schweiz sein. Sie zieht mit ihrem Sohn in den herrschaftlichen Familiensitz, in dem aber nur kurze Zeit später bei Restaurierungsarbeiten im Keller die Überreste einer Frauenleiche gefunden werden. Die Untersuchungen ergeben, dass die Frau vermutlich schon vor über 60 Jahren einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Becky beginnt mit der Hilfe ihres Nachbarn Dominik Dornach in den Annalen ihrer Familie zu forschen und stößt dabei auf Geschehnisse zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Birgt die Vergangenheit der Familie ein dunkles Geheimnis?

Die bereits erschienen Bände der Reihe um den charismatischen Ermittler Dominik Dornach konnten mich bisher immer begeistern, so dass ich mich mit einer großen Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung auf das neue Buch des Autors Christof Gasser gestürzt habe. Aufgrund der für den Kriminalfall wichtigen historischen Hintergründe hat Gasser den Kunstgriff getan, die Handlung mit seinem Ermittler Dornach ins Jahr 2006 zu verlagern, also zeitlich vor die Fälle aus der »Solothurn-Reihe«. Es war im wichtig, dass Personen aus dem historischen Bezug noch realistisch leben könnten.

Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Frauenleiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die privaten Recherchen Beckys sowie den zeitlichen Rückblicken in die Kriegsjahre aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Das Ganze entwickelt sich zu einer komplexen und clever konzipierten Geschichte, die Einblick in die dunklen Stunden der Schweizer Historie bietet. Die Hintergrundfakten wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem vorliegenden Kriminalroman seinen besonderen Reiz. Die für mich überraschende Auflösung ist gut nachvollziehbar und rundet das Buch gelungen ab.

Insgesamt ist »Wenn die Schatten sterben« ein aus meiner Sicht mehr als gelungener historischer Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an begeistern und fesseln konnte. Ein besonderer Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Toller Krimi aus der Schweiz

Ich habe schon viele Bücher von dem Autor gelesen und war immer total begeistert. Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre. Und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Wieder einmal hat mich Christof Gasser in den Bann gezogen.

Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Seiten flogen nur so dahin. Einmal angefangen mit Lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben. Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen. Es gab viele unterschiedliche Charaktere, welche bestens ausgearbeitet wurden. Besonders sympathisch fand ich Betty und Emma. Die beiden habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Aber auch alle anderen Personen habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Ich habe Emma und Betty kennengelernt. Natürlich begleitete ich sie auf ihren Wegen. Dabei erlebte ich viele interessante Momente.

Die Geschichte wurde in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Einmal in der Gegenwart und einmal zu der Zeit des Zweiten Weltkrieges, und zwar in der Schweiz. Der Autor beschäftigt sich in diesem Krimi mit dem Thema »Die Schweiz und der 2. Weltkrieg«. Geschickt hat der Autor dies in die Geschichte eingebaut. Das hat mir sehr gut gefallen. Durch die guten Recherchen des Autors habe sehr viel Informationen dazu erhalten. Bisher wusste ich nicht viel darüber.

Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei. Es gab so viele interessante und mitreißende Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein. Die Geschichten der beiden Frauen haben mich sehr berührt und bewegt. Durch die sehr fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen. Die Handlung blieb durchweg einfach interessant. Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.

Fasziniert haben mich auch die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze. So hatte ich das Gefühl, selbst an diesen Orten zu sein und alles mitzuerleben.

Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen. Ich hätte noch ewig weiter lesen können. Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen und mich zu Tränen gerührt.

Das Cover ist sehr gut gewählt. Es passt perfekt zu dieser Geschichte. Für mich rundet es das brillante Werk ab.

Ich hatte viele aufregende und interessante Stunden mit dieser Lektüre. Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und freue mich schon auf ein weiteres Buch aus der Feder von Christof Gasser.