Wenn der Waschbär kommt
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Erscheinungsdatum:
Preis:
Beschreibung:
Ein humorvoller Krimi rund um eine tierische Verbrecherjagd.
Seniorin Mathilda Schöberl fühlt sich nicht ernst genommen: Sie ist sich sicher, bestohlen worden zu sein, aber niemand glaubt ihr, dass nicht allein die Waschbären ihr Haus verwüstet haben. Nur Ministrantin Linda ist auf ihrer Seite und lässt bei ihren Ermittlungen gemeinsam mit ihrem Freund, dem Totengräber Frank, die örtliche Polizei alt aussehen. Denn in Markt Hallerbach treibt eine ganz spezielle Waschbärenbande ihr Unwesen...
Der Schein trügt
„Wenn der Waschbär kommt“ von Inge Hirschmann ist nach „Bibergeil“ der zweite Band dieser Cosy-Krimi-Reihe. Ein humorvoller Krimi rund um eine tierische Verbrecherjagd.
Worum geht es?
Nicht nur das Verschwinden eines eigenbrötlerischen Altbauern beschäftigt die Polizei in Markt Hallerbach im Bayerischen Wald, sondern es häufen sich zudem Vorfälle, wo Waschbären in Häuser eindringen und dort ein Chaos hinterlassen. Als eine Seniorin im Altersheim der Ministrantin Linda erzählt, dass ihr eine wertvolle Ikone gestohlen wurde, als sie von den Waschbären heimgesucht wurde, ihr das aber niemand glaubt, beginnt Linda mit Hilfe ihres Freundes Frank zu ermitteln und kommt einer ganz speziellen Waschbärenbande auf die Spur.
Das Cover mit dem aus einem Versteck hervor lugenden Waschbären hat mich sofort magisch angezogen und neugierig gemacht. Das Buch erschien 2018. Die Handlung spielt in der Gegenwart in einem fiktiven Ort an der bayerisch-tschechischen Grenze. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, weisen weder Zeit- noch Ortsangaben auf.
Der Schreibstil ist locker und lässt sich flüssig lesen. Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Band an, man kommt jedoch auch als Neueinsteiger problemlos in die Geschichte hinein. Soweit notwendig finden sich Hinweise zu früheren Geschehnissen. Trotzdem würde ich raten, mit „Bibergeil“ zu beginnen.
Im Prinzip sind es zwei Handlungsstränge. Da die Polizei die Priorität darin sieht, den abgängigen, geistig verwirrten, angeblich schwer bewaffneten Altbauern aufzuspüren, und den Waschbären-Vorfällen vorerst nicht weiter nachgeht, nimmt die 17-jährige Linda mit Hilfe ihres Freundes Frank die Ermittlungen auf, um der alten Dame im Altersheim zu helfen. Die dadurch entstehenden Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, halten die Spannung am Köcheln, auch wenn sich nur langsam die Verdachtsmomente verdichten – bis sich letztlich nach einigen dramatischen Ereignissen sämtliche Fäden zusammenfinden, sowohl der Altbauer gefunden als auch der Waschbär-Fall schlüssig gelöst wird und die Täter gefasst werden.
Den Krimi bevölkern – signifikant für einen Wohlfühl-Krimi - primär sympathische Menschen (von den Ganoven abgesehen). In gewissem Sinn sind sogar die Kriminellen „gute“ Menschen, denn sie sorgen vorbildlich für die Waschbären. Die Dorfpolizisten sind zwar engagiert, ihnen haftet dennoch eine gewisse Gemütlichkeit an. Im Mittelpunkt steht aber Linda, eine Siebzehnjährige mit gutem Spürsinn und dem Herz am rechten Fleck. Letzteres zeigt sich auch in der Wahl ihres Freundes, dem jungen Totengräber Frank, einem Außenseiter mit schwieriger Kindheit, den sie fördert und aus der Isolation holt. Dadurch kommt zudem auch ein wenig Romantik in die Handlung. Als Tüpfelchen auf dem i.
„Wenn der Waschbär kommt“ hat mir vergnügliche und entspannende Lesestunden beschert. Insbesondere fand ich die Art und Weise, wie die Waschbären in diesem Krimi ins Spiel kommen, sehr amüsant. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 5 Punkte.