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Wer ohne Sünde ist

Der sechste Fall für Staatsanwältin Rebecka Martinsson. Thriller
Buch
Gebundene Ausgabe, 592 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3570101029

ISBN-13: 

9783570101025

Auflage: 

1 (28.03.2022)

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 301.622
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3570101029

Beschreibung von Bücher.de: 

Die schwedische Bestsellerautorin Åsa Larsson meldet sich endlich zurück! Ein grandioser neuer Fall für Staatsanwältin Rebecka Martinsson.

»Bitte hilf mir, Rebecka!« Der Gerichtsmediziner Lars Pohjanen, der todkrank ist, bittet die Staatsanwältin Rebecka Martinsson, ihm zuliebe einen längst verjährten Mordfall wiederaufzunehmen. Aus purem Mitleid stimmt sie zu, auch wenn sie in Gedanken ganz woanders ist: Die beiden wichtigsten Männer in ihrem Leben – Krister, der Führer der Hundestaffel, und Mons, der smarte Jurist aus Stockholm – haben sich wütend von ihr abgewandt, nachdem Rebecka den einen mit dem anderen betrogen hat.

Doch der Cold Case, dem sie sich zuwendet, benötigt ihre volle Aufmerksamkeit, denn er fördert Unheilvolles über ihre Heimatstadt Kiruna zutage. Aber vor allem zwingt er Rebecka, sich dem dunkelsten Kapitel ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen ….

Im letzten Band der gefeierten Rebecka-Martinsson-Reihe beweist Åsa Larsson mit einer fulminanten Spannungshandlung, atmosphärischen Landschaftsbeschreibungen und einem faszinierenden Porträt Kirunas einmal mehr, dass sie Schwedens unangefochtene Queen of Crime ist. Der Roman wurde mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet.

»Knorrige Figuren, präzise Milieus, packender Plot – Åsa Larsson schreibt derzeit die besten Skandinavien-Krimis.« Hörzu

Entdecken Sie die weiteren Bände der Rebecka-Martinsson-Reihe:
1. Sonnensturm
2. Weiße Nacht
3. Der schwarze Steg
4. Bis dein Zorn sich legt
5. Denn die Gier wird euch verderben
6. Wer ohne Sünde ist

Kriminetz-Rezensionen

Wer ohne Sünde ist

Die Schauspielerin Ida Engvoll spielt die Staatsanwältin Rebecka Martinsson in vier Filmen der gleichnamigen Fernseh-Serie, die in Deutschland im Ersten lief. Die Romanvorlagen stammen von der schwedischen Autorin Åsa Larsson, die als Steueranwältin tätig war und bereits mit ihrem ersten Rebecka-Martinsson-Krimi Erfolg hatte. So hat man denn beim Lesen der Bände, insbesondere beim aktuellen und leider letzten Band der Reihe, „Wer ohne Sünde ist“, das Bild von Ida Engvoll vor sich, während die fiktive Staatsanwältin Rebecka Martinsson agiert.

Oberstaatsanwältin Rebeckas Hund heißt Rotzwelpe und sie ist immer noch nicht über die Trennung von dem Polizeihundestaffelführer Krister Eriksson hinweg. Dass der eine Neue hat, schmerzt und es knistert noch immer ordentlich zwischen der alten Paar-Konstellation. Für Blutpfannkuchen, ein traditionelles Gericht, würde sie ihren rechten Arm opfern (S. 111). Ist es diese Speise, die Frauen im Roman stark wie Bären macht? So wie Ragnhild, die sich alleine aufmacht, einen zugefrorenen Fluss zu queren, um nach ihrem toten Bruder zu sehen. Allerdings liegt dort eine weitere Leiche in einer Gefriertruhe. Ein Cold Case, im doppelten Wortsinn, bei dem es auch noch eine Verbindung zu Rebecka gibt. Rebeckas Chef von Post ist klischeehaft inkompetent und verfügt über keine Führungsqualitäten. Dies ist sicherlich der Unterhaltung geschuldet.

Die Handlung des Romans ist eingebettet in eine atemberaubend schöne Landschaft, die allerdings beim Lesen als nicht unbedingt lebensfreundlich empfunden wird, zeigt sich die Natur allem Lebendigen gegenüber doch von ihrer unbarmherzigen Seite. Wer sich auf dünnes Eis begibt, zieht am besten ein Schlauchboot als Lebensversicherung hinter sich her. Und als ob nicht alles schon genügend hart wäre, wird auch noch gleich die gesamte Bergarbeiterstadt Kiruna versetzt, was wohl der Realität entspricht. Die Grube will weiter wachsen und frisst dabei die Häuser auf. Die neuen Gebäude und Straßen ziehen im Roman Spekulanten an wie Motten das Licht. Verbaut man billigen Beton, ist die Gewinnspanne deutlich höher. Bis alles bröckelt, sind die Baupfuscher längst über alle Berge und die SteuerzahlerInnen stehen für die aufwendigen Sanierungen ein.

Virpi klingt wie der Name eines aus dem Nest gefallenen Vögelchens, weit vor der Zeit des Flüggeseins. Und genau das scheint auf Rebeckas Mutter, an die sie selbst nicht die allerbesten Erinnerungen hat, zuzutreffen. Virpis Pflegefamilie war kein Hort, an dem sie geschützt wurde. Als sie im Alter von erst 14 Jahren dringend deren Unterstützung gebraucht hätte, wird sie quasi aus dem Nest geworfen und verstoßen. Virpi wird im Gegensatz zu anderen Frauenfiguren im Roman nie auf die Füße fallen. Ragnhild gerät zum großartigen Porträt einer Frau. Sie begegnet der Leserschaft gleich zu Beginn. Mit Ragnhild verbrachte Virpi, Rebeckas Mutter, ihre allerersten Lebensjahre. Ungezähmt und wild, meist in der Natur. Die einzigen glücklichen Jahre ihres Lebens, bis man Virpi der Natur entriss und in die Stadt brachte. Diese Thematik erinnert ein wenig an Heidi aus den Schweizer Alpen, die ebenfalls glücklos in die Stadt verpflanzt wurde.
Menschen, die am Leben beinahe verzweifeln und dann doch wieder auf die Füße fallen. Für die ausführlich beschriebenen Passagen übers Boxen, die auf eine fundierte Recherche schließen lassen und sich in den Kontext passend einfügen, muss man vielleicht Fan dieser Betätigung sein.

Ein sehr schöner Roman, den ich wirklich sehr gerne gelesen habe. Spannend und stimmig sowie mit tollen Naturschilderungen und glaubwürdigen Charakteren. Auch wenn ich dabei lieber einen Teller mit Zimtschnecken neben meinem Lesesessel stehen hatte, als Blutpfannkuchen. Übersetzt haben den Thriller aus dem Schwedischen Lotta Rüegger und Holger Wolandt, erschienen ist er bei C. Bertelsmann.