Westwall
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Du glaubst an das Gute. Du kämpfst gegen das Böse. Doch was tust du, wenn die Grenzen verschwimmen?
Scheinbar zufällig lernt Polizeischülerin Julia den attraktiven Nick kennen. Nach einer gemeinsamen Nacht entdeckt sie, dass er ihr einen falschen Namen genannt hat und ein riesiges Hakenkreuz-Tattoo auf dem Rücken trägt. Als Julia unter Schock ihrem schwerkranken Vater davon erzählt, gerät dieser in Panik und beschwört sie, eine Weile unterzutauchen. Doch Julia will die Wahrheit wissen: Was hat Nick mit ihr vor? Und warum hat ihr Vater so große Angst um sie? Julia beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und folgt einer Spur, die sie in die menschenleeren Wälder der Eifel zum Westwall führt. Und in die dunkle Vergangenheit ihrer Eltern ...
Gut oder böse?
Ein Stück Deutsche Geschichte, die der Autor in eine aktuelle Situation im Heute eingebaut hat. Ich muss sagen, das Debüt ist gelungen, wenn es auch erst eine Weile dauerte, bis ich den Durchblick hatte und den Sinn verstanden habe, von der Gruppierung, die in den Wäldern der Eifel ihr geheimes Dasein zelebriert.
Der Thriller fängt gleich mit einem Knaller an, der mich sofort begeistert hat, doch dann wird es schon fast wieder ein wenig zu ruhig, bis ich merkte, huch, jetzt steigert sich die Spannung kontinuierlich. Man merkt es fast gar nicht, aber spätestens dann, als ich das Buch zur Seite legte und sah, wie viel ich schon gelesen hatte. Das hat Benedikt Gollhardt glänzend hinbekommen, mich in den Bann der Geschichte zu locken und mich dann nicht mehr loszulassen. Man riecht förmlich den Wald und den nassen Boden, wenn man die Abschnitte mit Ira und den Kids liest und einen Moment später wird man in den verpesteten Großstadtmuff katapultiert und muss um sein Leben fürchten.
Man begleitet zwar Julia Gerloff durch die Geschichte, doch es gibt viele Protagonisten, die genug Einblicke in ihr Dasein gewähren und die den Stoff des Lebens für eine Hauptrolle hätten. Dass sich hier nicht auf eine einzelne Person beschränkt wird, hat mir richtig gut gefallen. Irgendwann konnte ich gar nicht mehr einschätzen, wer nun Gut und wer Böse ist, das war so raffiniert gemacht, das ich später nur noch den Kopf schütteln konnte. Am Ende konnte man gut nachvollziehen, wie und warum sich die Menschen im Verlauf der Story verändert hatten, denn niemand war mehr so stark und unzerstörbar wie es zu Beginn den Anschein hatte.
Mit Thrillern die ein politisches Thema zum Gerüst haben, da bin ich nie richtig warm mit geworden, aber hier bin ich froh eine Ausnahme gemacht zu haben, denn ansonsten wäre mir »WESTWALL« durch die Lappen gegangen und die damit verbundenen spannenden Lesestunden.
Super Debüt – super recherchiert – super geschrieben – super geplottet – super Charaktere – super unterhalten worden. Was will ich als Leserin mehr?