Wilderness
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Erschüttert von der Entdeckung, dass ihr Mann Will eine Affäre hat, beschließt Olivia, dass sie ihre Ehe um jeden Preis retten muss. Vielleicht bietet ihr lang geplanter gemeinsamer Roadtrip durch die Nationalparks der USA eine Chance, die Wunden zu heilen?
Doch was Olivia ihrem Mann nicht verrät: Er hat auf dieser Reise drei Gelegenheiten, ihr zu beweisen, dass er ihre Vergebung verdient. Wenn er versagt? Nun, in der Wildnis, meilenweit entfernt von jeder Hilfe, lauern viele tödliche Gefahren. Wenn ihre Ehe nicht überleben kann, kann er es auch nicht …
Szenen einer Ehe
»Wilderness« wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal ist da der aktuelle Roadtrip, auf dem Will und Liv sich befinden und zum anderen wird durch diverse Rückblicke erklärt, wie die beiden an den Punkt gekommen sind, an dem sie jetzt sind. Nach und nach erhalte ich so jede Menge Informationen, die mir die beiden Protagonisten und ihre Probleme ein bisschen näher bringen.
Paranoia
Liv ist dabei allerdings deutlich im Vorteil, denn ihr Charakter ist viel besser und ausführlicher beschrieben. Sie hat einen interessanten Hintergrund erhalten und dominiert eigentlich beide Handlungsstränge. Ihre Paranoia ist die treibende Kraft in diesem ganzen Drama und schiebt die Handlung immer wieder an. Will dagegen bleibt ein bisschen blass und irgendwie unscheinbar. Schwer vorstellbar, dass er so ein Schwerenöter sein soll.
Perfektionismus
Allerdings war mir keiner der beiden Charaktere sonderlich sympathisch – aber halt auch nicht wirklich unsympathisch. Eingehüllt in ihren vermeintlichen Perfektionismus, mit all den Anforderungen an sich selbst und andere, mussten sie einfach scheitern und an diesen Punkt gelangen. Ein diffuses Gefühl von »verraten und verkauft« zieht sich durch die ganze Geschichte und am Ende vertraute ich auch niemandem in diesem Buch mehr.
Ende
Insgesamt ist »Wilderness« durchgehend spannend, verfügt über eine wirklich beträchtliche Anzahl emotionaler Turbulenzen und lebt vor allem durch seine subtilen Andeutungen. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass es nun langsamer oder langatmiger wird, sondern das Tempo blieb gleichbleibend hoch. Die Geschichte findet dann ein ungewöhnliches, aber für mich stimmiges Ende.
Mein Fazit
»Wilderness – Nicht die Wildnis wird dich töten« von B.E. Jones ist mehr ein Psychogramm als ein Thriller, aber es hat auf jeden Fall die richtige Mischung aus Realität und Wahnsinn, um mir immer wieder eine Gänsehaut zu bescheren.