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Winzerkrieg
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Privatschnüffler André Sartorius findet beim Joggen am Speyerer Rheinufer eine durch einen Kopfschuss schrecklich entstellte Leiche.
Da die Tatwaffe fehlt, geht die Polizei von Mord aus. Ein mysteriöser Facebook-Post spricht hingegen für Selbstmord. Dazu kommen gleich zwei Geständnisse.
Kriminalhauptkommissar Achill verstrickt sich aussichtslos in den Fall.
Sartorius ermittelt derweil auf eigene Faust. Unter den Winzern im Weinort Deidesheim trifft er auf ein Gespinst übler Machenschaften – und entwickelt eine eigenwillige Hypothese …






















Andrés rettender Einfall
Mit „Winzerkrieg“, dem 7. Band dieser Reihe, liefert Uwe Ittensohn einen ganz besonders kniffligen Fall, der das polizeilich/private Ermittler-Kleeblatt Frank, Verena, André und Irina nicht nur hinsichtlich der Lösung des Falles, sondern auch zwischenmenschlich fordert.
Kurz zum Inhalt:
Eine Leiche mit Kopfschuss findet sich am Rheinufer. Ein Selbstmord? Aber die Tatwaffe fehlt! Was eher für Mord spricht. Es gibt Verdächtige und letztlich zwei Geständnisse. Während Frank in einer ermittlungstechnischen Sackgasse steckt, hat André eine aberwitzige Idee, wie es abgelaufen sein könnte …
Ich bin bereits seit Band vier Fan dieser Reihe. Daher waren mir die Protagonisten bereits vertraut, aber man kommt als Quereinsteiger jederzeit problemlos in die jeweilige Geschichte hinein. Durch das Personenverzeichnis gewinnt man rasch einen Überblick hinsichtlich der Haupt- und Nebenfiguren. Das Buch erschien 2025. Das Cover unterstreicht das Ambiente des Buches. Es ist sehr übersichtlich in angenehm kurze Kapitel unterteilt, jeweils mit Titel, Datums- und Zeitangaben versehen. Letztere sind im Hinblick auf diverse Rückblenden sehr hilfreich. Das Buch spielt im Jahr 2023.
Der Schreibstil ist flüssig, gut beschreibend. Immer wieder sind regionale Besonderheiten in die Handlung mit eingewoben sowie Wissenswertes über Wein. Das Lokalkolorit wird sprachlich durch den breiten pfälzischen Dialekt der Winzer unterstrichen – durchaus auch für mich als Österreicherin gut verständlich. Einen humorvollen Touch bringen die Dialoge zwischen André und seiner Mitbewohnerin, der jungen Studentin Irina, hinein. Besonders liebenswert ist deren neuester Mitbewohner: ein entzückender kleiner Kater namens Charly.
Man ist sofort mitten im Geschehen. Denn ausgerechnet André und Irina stoßen beim Joggen auf eine durch einen Kopfschuss verunstaltete Leiche. Der Fall erweist sich als knifflig. Obwohl es auf den ersten Blick nach Selbstmord aussieht, weist das Fehlen der Tatwaffe eher auf Mord hin. Andererseits spricht die prekäre finanzielle Situation des Opfers, der Ruin seines Weinguts für eine Verzweiflungstat. Franks Ermittlungen konzentrieren sich auf die dem Toten nahegestandenen Personen, dessen Ex-Frau und deren Partnerin. Durch den Druck der Vernehmungen verwickeln sich die Verdächtigen in Widersprüche. Als zwei Geständnisse vorliegen, sieht sich Frank in einer Sackgasse.
Die stetigen Perspektivenwechsel zwischen den laufenden Ermittlungen und den Rückblenden, die die Lebensgeschichte des Opfers, dessen Wesen und Werdegang sowie die Gründe für sein Scheitern offenlegen, die Kürze der Kapitel, immer wieder mit einem Cliffhanger endend, auch brenzlige Situationen, sowie last but not least ein dramatisches Finale, erzeugen nicht nur eine temporeiche Handlung, sondern heizen die Spannung an und lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. So nach und nach fügt sich Puzzleteil zu Puzzleteil bis sich letztendlich durch einen genialen Einfall Andrés der Tathergang schlüssig klärt.
Die Protagonisten wirken lebendig und empathisch, zeigen nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen und spontane Emotionen. Die fruchtbringende Zusammenarbeit der beiden Kriminalbeamten mit dem privaten Ermittler-Duo basiert auf einer langjährigen Freundschaft, ist geprägt von Vertrauen und Offenheit. Wobei diese Freundschaft diesmal auf eine harte Probe gestellt wird. Interessant ist auch die Entwicklung der Personen, insbesondere von Verena, die sich zunehmend gegenüber Frank durchsetzt und seine Impulsivität und ausufernde Emotionalität deeskalierend bremst. Auch André zeigt sich von einer neuen Seite. Er entdeckt nicht nur die Liebe zu einer Katze, sondern auch zarte Gefühle zu einer Frau. Die Nebenfiguren sind ebenfalls anschaulich beschrieben und gut vorstellbar beschrieben, sodass man ihre Handlungen nachvollziehen kann.
Mit „Winzerkrieg“ ist dem Autor wieder einmal ein nicht nur spannender, sondern auch unterhaltsamer Krimi gelungen. Das Buch bietet alles, was ein ausgezeichneter Regionalkrimi beinhalten sollte: sympathische Protagonisten, regionales Flair, einen Schuss Humor und natürlich Spannung und Action. Mit Vorfreude auf den nächsten Fall empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe 5 Sterne.
Mord am Speyrer Rheinufer
Stadtführer und Privatschnüffler André Sartorius findet zusammen beim Joggen mit seiner Mieterin Irina am Speyrer Rheinufer eine Leiche. Diese sitzt in einem Fahrzeug und wurde durch einen Kopfschuss schrecklich entstellt. Die Frage ist nur, war es Selbstmord oder Mord? Denn vieles ist unklar. Zum einen fehlt die Mordwaffe, zum anderen ist das Fahrzeug so abgestellt, dass es schier unmöglich für eine andere Variante scheint.
Als dann weitere Indizien auftauchen und sich die Geständnisse schier überschlagen, taucht Kriminalhauptkommissar immer weiter in diesen aussichtslosen Fall ein, während André auf eigene Faust beginnt zu ermitteln. Schon bald öffnen sich Wege, die in die Vergangenheit führen.
Der bereits siebte Fall mit Kriminalhauptkommissar Achill und Stadtführer Sartorius entführte mich mal wieder ein paar Kilometer nach Westen an das Speyrer Rheinufer. Hier lässt der Autor Uwe Ittensohn den Stadtführer André Sartorius eine schrecklich entstellte Leiche finden. Fortan durfte ich nicht nur André bei seinen Ermittlungen begleiten, auch Achill durfte ich über die Schulter blicken und einigen Verdächtigen. Dieser Gesamtüberblick schloss nach und nach einige Lücken, so dass ich selbst auch immer mit am Ermitteln war, den eigentlichen Ermittlern manchmal ein Stück voraus, jedoch nie ganz am Ziel.
Das Buch ist nicht nur sehr spannend geschrieben, es ist auch wunderbar eingebettet in die Speyrer Umgebung und den Weinort Deidesheim. Neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit war für mich auch immer noch ein wenig Zeit, um mich in Deidesheim bei den Winzern und deren Handwerk umzusehen und die eine oder andere Information jenseits des Falles mitzunehmen.
Der Fall ist in sich abgeschlossen und man kann ihn daher auch sehr gut als Quereinsteiger lesen. Kennt man die Protagonisten aus den vorhergehenden Büchern, ist es auf jeden Fall ein schönes Wiedersehen.
Fazit:
Für mich war es ein schönes Wiedersehen, ein toller und spannender Ausflug auf die andere Rheinseite, um dem Stadtführer, dem Kriminalhauptkommissar und natürlich auch dem Autor Uwe Ittensohn bei ihrem neusten – und sehr verzwickten – Fall über die Schulter schauen zu können.