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Wo der Teufel ruht
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» ... und sie erfassten, dass der Teufel nur Gott in seinem Nachtgewand ist.«
Prag in den dreißiger Jahren. Viktor, ein junger Arzt, möchte die Welt verändern, indem er in einer Anstalt hilft, hochgefährliche Kriminelle zu heilen. Doch das Unternehmen steht unter keinem guten Stern. Noch bevor er den Zug besteigen kann, um seine neue Stelle als Mediziner anzutreten, schlägt ein Serienmörder wieder zu, der ganz Prag in Atem hält. Bald kommt Viktor ein düsterer Verdacht: Könnte es sein Studienfreund Filip sein, der all die Morde begangen hat? Eine alptraumhafte Reise beginnt.
Ein großer, spannender Roman über die Anfänge der Psychologie, über eine schicksalhafte Liebe und darüber, wie das Böse in die Welt kommt.
Mythen, Legenden und düstere Spannung in Prag lassen den Leser erschauern
Die Geschichte um den jungen Arzt Viktor, der in den 30iger Jahren in der Nähe von Prag in einer alten Burg seine neue Stelle als Arzt und Psychologe antritt, zieht den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann. Die düstere, beängstigende Stimmung und der eindringliche Schreibstil des Autors sorgen für Gänsehaut und Nervenkitzel.
Nichts ist, wie es scheint, ist es wahr oder Legende? Es gibt Morde, den Teufel?, Menschen mit Wahnvorstellungen und noch einiges mehr zu entdecken auf diesem 542 Seiten langen Roman der sich sehr spannend und eindrucksvoll liest. Eine nicht alltägliche Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.
Die Satanischen Sechs
Viktor ist ein junger und sehr engagierter Arzt, der sich auf die Behandlung von psychisch Kranken spezialisiert hat. Da im Jahre 1935 diese Krankheiten auch in der Tschechoslowakei noch wenig gesellschaftliche Anerkennung erlangt hatten, wurde solche Arbeiten noch sehr skeptisch beobachtet. Viktor ist aber, ausgelöst von einem traumatischen Erlebnis in seiner eigenen Kindheit, fest entschlossen, selbst den gefährlichsten Kriminellen helfen zu wollen. Er begibt sich auf eine alte Burg, die in eine damals sogenannte Irrenanstalt umgewandelt wurde. Hier werden die sechs berüchtigtsten Täter des Landes beaufsichtigt und schon bald muss sich Viktor fragen, ob er der Situation gewachsen ist ...
Ich kannte Craig Russel bisher aus seinen erfolgreichen Thrillern um den Hamburger Ermittler Jan Fabel. Sein neues Buch »Wo der Teufel ruht« geht in eine ganz andere Richtung. Es handelt sich um eine sehr düstere Geschichte, die der Autor in einer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise erzählt. Er begibt sich mit dem Jahre 1935 und der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in eine deprimierende Epoche. Die Nazigedanken werden verbreitet und die jüdischen Menschen sind verängstigt, was ihre Zukunft anbetrifft. Über diesen Hintergrund in Verbindung mit dem Haupthandlungsort einer alten Burg, die die sechs kaltblütigsten Verbrecher beheimatet, wird eine sehr beklemmende und dunkle Atmosphäre aufgebaut. Diese passt hervorragend zu den psychologischen Untersuchungen an den Tätern, die hier mit ihren Taten konfrontiert werden. Der Spannangstbogen wird mit einer grausamen Mordserie, die in dem Buch als Rahmenhandlung dient, gekonnt aufgebaut und ständig auf einem hohen Niveau gehalten, um dann in einem aus meiner Sicht überraschenden und packenden Finale zu enden.
Im Anhang geht der Autor noch auf die intensive Recherche ein, die er bezüglich der behandelten Themen »Mythen und Legenden von Zentraleuropa«, »Die Psychologie von C.G. Jung« und »Die Geschichte der Tschechoslowakei vor dem Zweiten Weltkrieg« angestellt hat. Gerade auch dieser reale Bezug lässt die Geschehnisse noch etwas bedrohlicher wirken.
Mit »Wo der Teufel ruht« hat Craig Russel sicherlich einen sehr düsteren Thriller geschrieben, der nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist. Es gelingt ihm aus meiner Sicht hervorragend, die mystische und bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die dem Buch seine besondere Note verleiht. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!
Der Teufels-Aspekt
Tschechoslowakei, 1935: Viktor Kosárek, ein junger Psychiater, beginnt seine Anstellung auf Hrad Orlu, einer alten Burg, die jetzt als Irrenanstalt genutzt wird. Nicht nur, dass sich um diese Burg viele Gerüchte ranken, bekommt er es dort auch mit den »Satanischen 6« zu tun. Aber das kommt Viktor genau recht, denn er will den »Teufels-Aspekt« beweisen, der in jedem steckt. Außerdem verliebt er sich in eine Jüdin, während die Gefahr des Nationalsozialismus immer näher kommt. In Prag bekommt es Kapitán Smolák mit einem Serienmörder zu tun, den man »Lederschürze« nennt und der seine unverkennbaren Parallelen zu »Jack the Ripper« hat.
Das Cover des Buches ist ein echter Hingucker und absolut toll gemacht, denn es zeigt sowohl den Teufel als auch einen Mann und eine Tür.
Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, Orte und Protagonisten werden hervorragend dargestellt.
Zu Beginn wechseln die Kapitel meist zwischen Viktor und Smolák hin und her, wovon der Mordfall natürlich der spannendere Teil ist, während der Teil um Viktor sich zu Beginn sehr um die Lage in der Tschechoslowakei und dem nahenden Nationalsozialismus.
Nach und nach zieht sich aber ein hoher Spannungsbogen über das ganze Buch. Man rätselt, ob es für alles eine natürliche Erklärung geben kann oder ob das Buch doch eher in das Genre »Mystery-/Horror-Thriller« gehört. Letztendlich löst man die ganze Story hier sehr gut auf. Und das nicht ohne Überraschungen.
So könnte man das ganze als »normalen« Thriller betrachten, wenn da nicht der 2. Epilog wäre. Denn mit diesem bin ich hin- und hergerissen. Einerseits hätte ich ihn nicht gebraucht, da das Buch mit dem 1. Epilog einen prima Abschluss gehabt hätte und der Leser trotzdem noch ein wenig nachgrübeln hätte können, was jetzt die Wahrheit ist. Dies hat dieser Epilog leider vorweggenommen – und aus einem Thriller wird ein Mystery-Thriller. Auf der anderen Seite hatte dieser Epilog aber auch seinen Reiz, der mir trotzdem gefallen hat.
Sehr gut war auch das Nachwort des Autors, wo er seine Recherchen erklärte.
Fazit: Mystery-/Horror-Historien-Thriller auf sehr hohem Niveau. 5 von 5 Sternen.