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Wolf sieht rot
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Beschreibung:
Nach einer durchzechten Nacht wacht Tom Wolf – Ex-BKA-Zielfahnder – frühmorgens am Strand vor seiner Bar auf. Er findet sechs afrikanische Flüchtlinge – hingerichtet mit einem Kopfschuss. Keine guten Nachrichten für die maltesische Tourismusbranche, die den Vorfall vertuschen will. Inspektor Sandro Bilem bittet Wolf um Hilfe. Der bekommt es nun mit Schutzgeld-Erpressern und anderen dubiosen Gestalten zu tun. Drahtzieher scheint der mächtige L’imperatur zu sein, der alle kriminellen Machenschaften auf der Mittelmeerinsel kontrolliert. Allerdings kennt niemand dessen wahre Identität.
Überfrachtet, aber ohne Substanz
Zum Inhalt:
Der ehemalige Zielfahnder Tom Wolf hat sich nach Erhalt eines Erbes von 40 Millionen auf der Insel Malta niedergelassen und betreibt dort einige Lokale. Selbst ein guter Kunde der dort ausgeschenkten alkoholischen Getränke, findet er sich eines Morgens in Gesellschaft eines exorbitanten Katers und sechs Leichen am Strand vor einem seiner Clubs wieder. Kurz nach diesem Erlebnis sieht er sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert und muss sich auf die erlernten Fähigkeiten des Tarnens und Tötens zurückbesinnen.
Zum Cover:
Die Großaufnahme eines Motorrad-Tachos. Gut, der Ich-Erzähler fährt gerne Motorrad, - mit dem Fortgang der Geschichte hat das aber höchstens am Rande zu tun.
Mein Eindruck:
So viele Namen, so viele Verbrechen und mittendrin ein Tom Wolf, der mit allem auf eine fast spielerische Weise fertig wird, - mir ist das einfach zu viel des Guten…. und des Schlechten.
Stasi, Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Menschenhandel, Prostitution, Schlepperbanden, Organhandel, Fremdenlegion und als moralische Keule der Umgang mit gestrandeten, afrikanischen Asylbewerbern: Mir dreht sich der Kopf bei der Vielzahl an Problemfeldern, die ich in diesem Buch serviert bekomme. Dazu so viele Nebenfiguren aus Vergangenheit und Gegenwart, dass ich zum Schluss andauernd zurückblättern musste, um im Nebensatz aufgetauchte und auf einmal absolut wichtige Personen zu identifizieren. Zu guter Letzt völlig überflüssige Beschreibungen des benutzen Waffenarsenals oder Foltermethoden, die in ihrer Detailgenauigkeit fast ihresgleichen suchen.
Im Gegensatz dazu eine dünne Story: So viel Potenzial, das verschenkt wird, weil neben Observationen, Verstümmelungen und Prügeleien kein Platz dafür ist oder dem Autor die Phantasie fehlt. Beispiel: Tom (6 Jahre) und sein Vater gehen durch die Nacht, treffen auf einen dubiosen Menschen, der natürlich ausländisch spricht, - keine Erklärung für dieses Vorkommnis. Zweites Beispiel: Rabina, eine Afrikanerin, welche die mörderische Tour über das Mittelmeer überlebt hat und jetzt als Prostituierte arbeitet. Sie ist verstümmelt („darüber kann ich nicht reden“) und will nicht freigekauft werden („dann passiert meiner Familie etwas Furchtbares“). Warum? Fehlanzeige, der Leser bleibt im Unklaren. Ihr Bruder darf nicht wissen, dass sie lebt. Warum? „Dann legt er sich möglicherweise mit den falschen Leuten an“. Mit welchen? Keine Antwort.
Und selbst der Clou am Ende ist schon sehr schnell für den geübten Leser absehbar. Der letzte Satz lautet: Es ist noch nicht vorbei.
Für mich schon
Fazit:
Eine schöne Umgebung und ein verdammt cooler Held machen leider keinen schön coolen Thriller