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Zürcher Verstrickungen

Der achte Fall für Schnyder & Meier. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 336 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740815884

ISBN-13: 

9783740815882

Erscheinungsdatum: 

24.01.2023

Preis: 

14,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740815884

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein mitreißender Krimi über die Schuld einer Stadt und das Trauma einer Familie.

Auf einem Zürcher Filmfestival feiert ein umstrittenes Dokudrama über die kolonialistische Vergangenheit der Stadt Premiere.

Als eine junge Frau im Archivmaterial ihre lange verschollene Mutter zu erkennen glaubt, nehmen Werner Meier und Zita Schnyder Ermittlungen in dem Cold Case auf. Die Spuren führen zur Familie der Filmregisseurin – und hinter Reichtum und Renommee tun sich menschliche Abgründe auf.

Kriminetz-Rezensionen

Gegen das Vergessen

Ein Dokudrama auf einem Züricher Filmfestival sorgt für viel Unruhe in der Stadt Zürich. Inhalt ist die kolonialistische Vergangenheit der Stadt, über die wohl einige Bürger aus den oberen Reihen lieber den Mantel des Schweigens gelegt hätten. In diesem Zusammenhang tauchen auch Filmaufnahmen auf, die eine Frau zeigen, die schon lange als vermisst gilt. Offizielle Ermittlungen würden direkt im Keim erstickt, so dass Zita Schnyder und Werner Meyer die Ermittlungen in die Hand nehmen. Bei den Recherchen tauchen sie auch tief in die Vergangenheit ein und stoßen immer wieder auf Verbindungen in die Filmwelt und zu renommierten Familien der Stadt...

"Zürcher Verstrickungen" ist mittlerweile der achte Band um das Ermittler-Duo Zita Schnyder und Werner Meier. Die vorherigen Bände konnten mich alle in den Bann ziehen, so dass ich mich natürlich auf den neuen Fall sehr gefreut habe. Die Autorin Gabriela Kasperski erzählt die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden, aber sicherlich auch ein wenig herausfordernden Schreibstil, der die volle Aufmerksamkeit einfordert. Dies macht die Reihe für mich auch zu einer ganz besonderen, da Gabriela Kasperski gerne gesellschaftspolitische Themen mit einbindet, die die Fälle dann sehr komplex erscheinen lässt. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und über die aufwendigen und mühseligen Ermittlungsarbeiten eines Cold Cases auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Der ernste Hintergrund der mir bis dato nicht bekannten kolonialen Vergangenheit der Schweiz wirkt sehr gut recherchiert. Es gab zwar nie eigen Kolonien, aber Unternehmen und Handelshäuser waren tief in anderen Kolonien verwurzelt. Die tiefgehende Geschichte konnte mich bis zum Finale, welches das Ganze mit einer für mich sehr gelungenen und gut nachvollziehbaren Auflösung abrundet, fesseln.

"Zürcher Verstrickungen" ist für mich eine sehr gut gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit einem begnadeten Ermittler-Duo, speziellen und oft tiefgehenden Fällen sowie dem Erzähltalent der Autorin punkten kann. Ein wirklich besonderer und mehr als lesenswerter Kriminalroman, den ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Spannend und komplex

Inhalt:
Bei Zita Schnyder und Werner Meier klingelt es spätabends. Vor der Tür steht Nelly Gomez. Sie stammt aus St. Croix in der Karibik und sucht ihre Mutter Bernardine, von der sie vor über 20 Jahren das letzte Lebenszeichen aus Zürich erhalten hatte. Seitdem ist sie verschwunden. Doch nun hat Nelly ein altes Foto zugespielt bekommen, auf dem wahrscheinlich ihre Mutter von hinten zu sehen ist. Zita und Meier begeben sich auf Spurensuche und stoßen bald auch auf einen Dokumentarfilm, der sich mit der kolonialistischen Vergangenheit von Zürich auseinandersetzt.....

Leseeindruck:
"Zürcher Verstrickungen" ist der 8. Fall mit Zita Schnyder und Werner Meier. Wie bei allen Krimis von Gabriela Kasperski ist der Plot komplex, die Figuren vielschichtig. Sie verkörpern in ihrem Verhalten sozialpolitische Themen. Mal mehr ausgeprägt, mal weniger. In vorliegendem Band geht es um den Kolonialismus und in wie fern Zürich darin verstrickt war. Aber auch Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung und genderkonforme Ausdrucksweisen finden ihren Raum. Es wird erklärt und aufgezeigt. Der Schreibstil ist frisch und modern. Immer wieder werden englische Wörter eingestreut. Ein bisschen hat mir dadurch die Regionalität gefehlt, an die ich mich in der Vergangenheit durch das Lesen von Krimis "made in der Schweiz" gewöhnt habe. Sowieso spielt die Autorin gern mit Worten. Den Fall selbst fand ich spannend. Im Showdown war es fast unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. So viel ich auch gerätselt habe, ich war weit von der Lösung entfernt. Was anfangs wirr erschien, gibt bis zum Ende einen Sinn.

Fazit:
Wenn man Krimis von Gabriela Kasperski liest, bekommt man eine moderne Geschichte geliefert und aktuelle Themen werden angesprochen. In "Zürcher Verstrickungen" geht es um die kolonialen Spuren in Zürich. Dieses Thema hat die Autorin gut in einen spannenden Fall verwoben. Gleichzeitig lässt sie aber auch sozialpolitische Themen nicht außer Acht. Mir persönlich war es in dieser geballten Form teilweise zu viel Drumherum. Nur wer konzentriert liest und auf versteckte Hinweise achtet, kann ganz und gar in die Geschichte abtauchen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die vor diesem vielschichtigen und komplexen Plot nicht zurückschrecken.