Die Entertainerin Gloria Gray hat es nun mit einem Buch versucht. Sie trat schon als Frau auf, als man das Wort »Gendern« noch gar nicht kannte. Gloria schreibt ihr Buch in Ichform.

Eines Morgens wird sie von ihrem langjährigen Freund Wolf geweckt. Toni, ein Schulfreund, sei aus dem Knast ausgebrochen. Dort saß er wegen der Ermordung seiner Ehefrau ein. Und der Toni ist nämlich der Meinung, dass Vikki (Gloria) ihn verpfiffen hat und dass er deswegen einsitzt. Schon seit Jahren hat er ihr Drohbriefe und Drohmails zukommen lassen, dass er sich an ihr rächen wird.

In Hektik bringt sie Wolf zu Achmed, der verschiedene Lokale betreibt und der Chef der Münchner Unterwelt ist. Doch kaum ist Vikki dort angekommen, fliegt die ganze Chose in die Luft. Und jetzt beginnt eine wilde Verfolgungsjagd. Vikki will sich in ihrem Heimatort Untertreibling in Sicherheit bringen. Mehrere Gangsterclans sind unterwegs, ein irres Herumfahren, jeder verdächtigt jeden.

Wenn man dieses Buch liest, hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder man ist total begeistert davon oder man kann damit wenig anfangen. Bei mir ist Letzteres der Fall. Zwar hat mir die bayerische Mundart, die immer wieder auftaucht, sehr gut gefallen. Aber das ganze Buch ist zu sehr aufgebauscht. Hollywoodreife Verfolgungsjagden wechseln sich ab mit an den Haaren herbeigezogenen Zufällen. Wer solche Slapsticks und nicht ganz ernst zu nehmenden Handlungen mag, dem wird das Buch außerordentlich gut gefallen.

Die Autorin mischt in die Münchner Begebenheiten auch Namen von realen Personen mit ein. Es gibt viel Lokalkolorit und man kennt auch die eingespielten Straßen und Plätze Münchens. Man merkt, dass das Buch in der heutigen Zeit spielt, Youtube, Corona und dergleichen erscheinen hier. Was mir besonders gut gefällt und ein wahrer Eyecatcher ist, ist das Cover. Bayerisch blau-weiße Rauten, eine Kuh, Breze, Enzian und Edelweiß zieren das Cover. Wer das besonders mag und mit der gewissen Art von Humor etwas anfangen kann, für den ist dieser Krimi gemacht.