0711Autor's Rezensionen

Rezension zu: Glut und Asche

Nach „Regengötter“ ist mit „Glut und Asche“ nun James Lee Burkes zweiter Kriminalroman bei Heyne Hardcore erschienen. Und immer noch gilt, dass James Lee Burke, obwohl seit Jahrzehnten im Geschäft und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, als Entdeckung für den deutschen Krimi-Markt gelten kann. Und es ist dem Scharfsinn und Mut der Lektoren von Heyne (Hardcore) zu verdanken, dass Burke nun dem großen deutschen Publikum (wieder) bekannt gemacht wird.

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Cover von: In der Sackgasse
Rezension zu: In der Sackgasse

Inzwischen liegt der zweite Kriminalroman des irischen Autors Gene Kerrigan auf Deutsch vor. Der Polar Verlag hat ihn unter dem Titel „In der Sackgasse“ herausgebracht. Wie gewohnt ist das schön gezeichnete Schwarz-Weiß-Cover des Buchs ansprechend.

„In der Sackgasse“ beginnt viel versprechend. Der Protagonist Danny Callaghan schlägt sich nach einer achtjährigen Haftstrafe mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs durch, die er seinem Mentor Novak zu...

Rezension zu: Kalter Schuss ins Herz

Es ist sehr lobenswert, dass der Pendragon Verlag Wallace Strobys „Kalter Schuss ins Herz“ als deutsche Erstausgabe gebracht hat, handelt es sich dabei doch um ein großes Lesevergnügen für alle Fans des knallharten Noir-Krimis. Und es zeichnet den Autor Stroby aus, dass er offen und ehrlich sein Epigonentum zu erkennen gibt. Richard Starks Parker-Romane waren das unverkennbare Vorbild für „Kalter Schuss ins Herz“. Nur dass Stroby die Idee reizte, einen...

Cover von: China Girl
Rezension zu: China Girl

Don Winslows in diesem Organ von mir mit Lob bedachter Serienstart um den privaten Ermittler Neal „London Undercover“ war vielversprechend. Umso größer war die Spannung, ob der Nachfolgeband „China Girl“ das Niveau der Vorlage halten kann.

Neal Carey wird von der Privatbank reaktiviert, um einen wichtigen US-Wissenschaftler zu finden und ihn zur Rückkehr zu seinem Konzern zu bewegen. Das Problem dabei: Pendleton hat sich Hals über Kopf in die chinesische...

Cover von: Das Dixie-Desaster
Rezension zu: Das Dixie-Desaster

Der großartige amerikanische Schriftsteller Joe R. Lansdale reüssiert in den verschiedensten Genres. Science Fiction, Geschichtsromane und Kriminalromane, die am ehesten in die Noir-Tradition eingeordnet werden können, zählen zu seinem Repertoire. Es ist das Verdienst des 2010 gegründeten und in Berlin ansässigen Golkonda Verlags, das das „Dixie-Desaster“ jetzt in einer mustergültigen Übersetzung und schönen Ausgabe erschienen ist. „Das Dixie-Desaster“ gehört...

Cover von: The Gunman
Rezension zu: The Gunman

Es ist das Verdienst des Distel Literatur Verlags, die Werke des großen französischen Schriftstellers Jean-Patrick Manchette neu aufzulegen. So erschien jetzt „The Gunman“ (in der Ausgabe von 2003 noch „Position: Anschlag liegend“). „The Gunman“ wurde gleich zwei Mal verfilmt. 1982 und dann dieses Jahr noch einmal mit Oscar-Preisträger Sean Penn.

Der Neo-Polar handelt von dem Berufskiller Martin Terrier. Terrier funktioniert wie ein Uhrwerk und bei seinen...

Cover von: Dope
Rezension zu: Dope

Fragezeichen stellen sich bereits beim Titel. „Dope“ hat Sara Gran (Titel im Original und in der deutschen Übersetzung identisch) ihren Roman genannt, der in den 50er Jahren in New York City spielt. Die Protagonistin Joe ist ein Ex-Junkie, die sich mit Betrügereien gerade so durchschlägt. „Dope“ beschäftigt sich eigentlich mit der New Yorker Subkultur der Heroinsüchtigen vor über 60 Jahren. Dope ist aber polyvalent und ist ein umfassender Begriff für alle...

Rezension zu: Soro

Amerikaner, Franzosen und Engländer, die das Noir-Genre gepachtet zu haben glauben, können bald einpacken … Denn sie bekommen großartige Konkurrenz aus Haiti. Gary Victoy hat mit „Soro“ einen großartigen Noir-Roman vorgelegt, der in Port-Au-Pronce nach dem großen Erdbeben spielt. Dabei erinnert der Krimi teilweise an Kleists großartige Novelle „Das Erdbeben von Chili“, obwohl Victoy diese Vorlage kaum gekannt haben dürfte. „Soro“ ist in jedem Fall so dunkel,...

Cover von: Miami Blues
Rezension zu: Miami Blues

Endlich wurde Charles Willefords „Miami Blues“ wieder neu aufgelegt. Dieses Verdienst ist dem Alexander Verlag in Berlin zuzuschreiben. Willeford vereinigt exemplarisch Pulp und Noir. Nicht umsonst hat Quentin Tarantino Willeford als eines seiner großen Vorbilder genannt.

„Miami Blues“ handelt vom Duell zwischen dem jungen Psychopathen Frederick J. Frenger jun. und dem Cop Hoke Moseley. Moseley ist kein strahlender Held in schimmernder Rüstung, aber er...

Cover von: Der Messingdeal
Rezension zu: Der Messingdeal

Wie immer geht es bei Ross Thomas hochpolitisch zu. Da spielt auch der soeben im Alexander Verlag Berlin erschienene „Messingdeal“ keine Ausnahme. „Der Messingdeal“ ist der erste von fünf Fällen für den arbeitslosen Journalisten Philip St. Ives. Der Protagonist ist ziemlich cool und passt damit perfekt zu Thomas‘ Schreibe.

St. Ives fungiert mangels besserer Alternativen als professioneller Verbindungsmann. Ein weltbekanntes Museum aus Washington...

Cover von: Kaliber
Rezension zu: Kaliber

Selten habe ich in letzter Zeit solch ein – man verzeihe mir meine Wortwahl – geiles Buch gelesen. Ken Bruens „Kaliber“ ist der Burner, Hit, Knaller und noch vieles mehr.

Der Manieren-Killer wütet in London und radiert diejenigen aus, die keine Manieren besitzen. In einer stressigen Metropole wie London kann es dabei beinahe jeden treffen. Der korrupte und ultracoole Inspector Brant übernimmt die Ermittlungen und heftet sich an die Fersen des eiskalten...

Cover von: Suburra
Rezension zu: Suburra

„Suburra“ vom Autorengespann De Cataldo und Bonini beginnt furios. Wir werden in die dunkle Schattenwelt der italienischen Mafia und Politik entführt. Und man merkt sofort: Hier schreiben zwei, die Ahnung von der Materie haben. Während De Cataldo als Richter fungiert, arbeitet Bonini als Investigativ-Journalist. Beide entfalten vor dem Auge des Lesers ein brutales Panorama mafiöser Gewaltorgien und politischer Abgründe.

Der Krimi wird von zwei...

Cover von: Der Killer kehrt zurück
Rezension zu: Der Killer kehrt zurück

Durch Zufall gelangte Robert B. Parkers „Der Killer kehrt zurück“ in meine Hände und weckte zahlreiche Erinnerungen. Parker hat Chandlers unvollendetes Manuskript nach dessen Tod vollendet. Parker wurde lange Zeit als berechtigter Erbe von Hammett und Chandler angesehen. Und Parker gehört wohl zu den ganz großen amerikanischen Schriftstellern, die irgendwo zwischen hard-boiled und Noir changieren. Und Parkers Protagonist Jesse Stone, Polizeichef von Paradise in...

Cover von: Die Suche nach Tony Veitch

Selten ist mir in letzter Zeit die Beurteilung eines Kriminalromans so schwer gefallen, wie bei William McIlvanneys „Die Suche nach Tony Veitch“. Das im Kunstmann Verlag erschienene Buch war schließlich wochenlang auf der Krimizeit Bestenliste vertreten. Das muss doch ein Gütesiegel sein? Oder? In jedem Fall ist sicher, dass es sich um einen ganz besonderen Krimi handelt, der bereits 1977 erschienen ist. Die Besonderheit liegt vor allem im Stil begründet - eine...

Cover von: Zurück auf Start
Rezension zu: Zurück auf Start

Offen gesagt gefallen mir nicht alle Krimis von Petros Markaris. Zwar ist der Protagonist, Kommissar Kostas Charitos, durchaus sympathisch menschlich, doch manche der Plots schienen überkonstruiert und wiederkehrende Merkmale wie gemeinsame Familienessen inklusive toller Rezepttipps wirkten aufgesetzt. Gut, dass der soeben im Diogenes Verlag erschienene Krimi „Zurück auf Start“ wieder zu überzeugen vermag.

Zum Fall: Der Deutschgrieche Andreas Makridis...

Rezension zu: Abpfiff

Nachdem die beiden zuletzt im Ariadne Verlag erschienenen Publikationen (Madoffs Traum und Ausbruch; vgl. meine Rezensionen im Kriminetz) von Dominique Manotti nicht zu überzeugen vermochten, ist Besserung in Sicht. „Abpfiff“ überzeugt auf ganzer Linie. Es ist ein knallharter Krimi, der bereits zu Beginn der 90er Jahre Manipulationen im...

Cover von: Il Bastardo
Rezension zu: Il Bastardo

Erst neulich wurde wieder die Gleichung aufgestellt, dass Kriminalromane gesellschaftskritisch sind und Thriller einen konservativen Charakter besitzen. Während der klassische Kriminalroman seine Spannung aus einem Geheimnis in der Vergangenheit bezieht, rekurriert der Thriller auf eine Bedrohung in der Zukunft.

Claudio M Mancinis im Knaur Verlag erschienener Mafia-Thriller „Il Bastardo“ besitzt alles, was eine kurzweilige und spannende Lektüre haben...

Cover von: Verheissung
Rezension zu: Verheissung

Jussi Adler-Olsen gehört wohl zu den ganz großen skandinavischen Kriminalschriftstellern. Sein Name kann durchaus in einem Atemzug mit Sjöwall/Wahlöö und Mankell genannt werden. Sein jetzt im dtv Verlag erschienener Krimi „Verheißung“ bestätigt diese Annahme.

Zum Plot: Carl Morck und sein Assistent Assad vom Sonderdezernat Q werden um Amtshilfe gebeten. So ermitteln sie auf der dänischen Insel Bornholm, auf der seltsame Dinge vor sich gehen. Der...

Cover von: Montecristo
Rezension zu: Montecristo

Martin Suters im Diogenes Verlag erschienenes Buch „Montecristo“ gibt sich betont modern. Wir haben den in der Lebenskrise steckenden Video-Journalisten Jonas Brand, der eigentlich gerne Starregisseur wäre. Und wir haben ein korruptes, durch und durch fragiles Banken- und Finanzsystem, das auch vor dem Schlimmsten nicht zurückschreckt. Dieses System ist – da unterscheidet sich Suters Botschaft wenig von derjenigen der Finanzsystem- und Globalisierungskritiker –...

Rezension zu: Sturm über New Orleans

Seit kurzem findet auf dem deutschen Buchmarkt ein Revival von amerikanischen hard-boiled- und Noir-Schriftstellern statt. James Lee Burke ist sowohl hard-boiled als auch Noir. Und „Sturm über New Orleans“ ist von einer Gewalttätigkeit und Brutalität, die dem Naturereignis aus dem Jahr 2005 entsprechen. Als Katrina und Rita New Orleans und Süd-Louisiana zerstörten, weilte ich in Kuba und habe schockiert im Fernsehen die Bilder über die bürgerkriegsähnlichen...

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