Jürgen Schmid's Rezensionen

Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich, einen weiteren Titel vor mir zu haben, in dem es um Brutalität Schrecken und Grusel geht. Ich wollte das Buch schon zur Seite legen, als mein Blick auf das Statement "Das Bestseller-Ereignis seit 'Gone Girl' von Gillian Flynn" fiel und ich beschloss, Wendy Walker eine Chance zu geben. Das habe ich nicht bereut. Schon nach wenigen Seiten mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Und darum geht es:...

Herr Petermann ist mit sich und seiner Welt zufrieden. Er hat eine wunderbare Beziehung zu Magdalena, seiner neuen Geliebten (der Leser kennt sie schon aus dem ersten Band »Herrn Petermanns unbedingter Wunsch nach Ruhe«), rege Sozialkontakte zu Nachbarn und Freunden, unterstützt die Renovierung des lokalen Klosters und trifft sich an und ab mit seinem Finanzberater, um das weitere Vorgehen zu besprechen – gerade kaufen sie eine Filmproduktionsgesellschaft. Seine...

Cover von: Broken House - Düstere Ahnung

Mit einer entwaffnenden Offenheit berichtet die etwa 30jährige Ich-Erzählerin – von ihrer Chefin Nerdy genannt – von ihrem Leben: Aufgewachsen in problematischen Verhältnissen in New York, wurde sie schon früh von der Mutter zum Betteln mitgenommen. Ohne Schulabschluss oder Ausbildung hielt sie sich bisher mit Handjobs (»Drei Jahre lang konnte man bei mir den besten handjob im Großraum New York kriegen«, S. 5) über Wasser, was sie nun aber wegen eines...

Cover von: Wolf
Rezension zu: Wolf

Was mir bei diesem Buch als erstes aufgefallen ist, sind der Erzählstil und die Sprache, die beide durch den allgegenwärtigen, im Präsens berichtenden Erzähler eine Sicht auf die Geschichte wie die eines anwesenden Beobachters vermitteln. Teilweise hatte ich sogar den Eindruck, die Ereignisse aus der Vogelperspektive zu verfolgen, was einerseits ein durchaus interessanter Ansatz ist, andererseits aber – zumindest für mich – eine große Distanz zum Leser schafft...

Cover von: Gierige Naschkatzen
Rezension zu: Gierige Naschkatzen

Eva Sandmann arbeitet in einem Bio-Supermarkt in Frankfurt-Bornheim. Naja, eigentlich ist sie ja Privatdetektivin. Aber da die Geschäfte nicht so gut laufen sitzt sie halt an der Kasse des Bio-Supermarktes, um über die Runden zu kommen. Und da erlebt sie so Einiges mit den Kunden, denen Sie eigentlich einen neuen Schokoriegel mit aphrodisierender Wirkung schmackhaft machen soll.

Es ist wirklich herrlich, wie es Ines Thorn mit viel Witz und Humor schafft...

Cover von: Die rechte Hand des Teufels

John Gload hat seit 50 Jahren im Westen der USA als Auftragskiller gearbeitet, ohne einmal erwischt zu werden. Doch nun stellt er sich, weil er des Tötens müde ist. Im Gefängnis entspannt sich dann zwischen ihm und dem jungen Deputy Val Millimaki, der versucht, aus dem alten Killer herauszubekommen, wo er seine Opfer verscharrt hat, ein Psychoduell, das die Wunden und Abgründe in ihrem Leben aufdeckt … So stand es auf dem Buchrücken des als »Psychothriller«...

Gleich zu Anfang erfahren wie in diesem Buch, dass Dr. Leo Petermann ein Mörder ist. Warum und wen er ermordet hat, bleibt in diesem Bericht, der sich wie ein Tagebuch liest, zunächst im Dunkeln.

Petermann ist ein echter Überflieger: Bereits während seines Informatik-Studiums hat der beim Bund zum Kampftaucher ausgebildete Student eine Softwarefirma gegründet, mit der er Millionen verdient hat. Doch nun hat er sich aufs Land zurückgezogen, um sein Leben...

Cover von: Biest
Rezension zu: Biest

Eigentlich ist von Anfang an alles klar: Ein russischer Oligarch der ersten Stunde – das Biest – findet, dass Russland sein Erdgas viel zu billig verkauft und beschließt, den Gaspreis etwas in die Höhe zu treiben, indem er die Energieversorgung Europas lahm legt. Dazu besorgt er sich über Mittelsmänner, u.a. einem alt gedienten Stasi-Offizier, kurzerhand den Computerwurm Stuxnet, lässt ihn umprogrammieren und greift damit ausgewählte Atomkraftwerke an.

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