09.03.2017: Krimibustour mit Claudia Schmid zu den „Tatorten Mannheims“

Detlev Barbis und Claudia Schmid (c) Carmen Vicari

Das 4. Krimifestival Kurpfalz ist gerade erst gestartet und schon gab es eine weitere Krimibustour durch Mannheim. Die letzte fand 2015 statt.

Doch was ist eine Krimibustour überhaupt?

Gemeinsam mit dem Busunternehmen BBK wollte die Mannheimer Autorin Claudia Schmid verschiedene „Tatorte“ aus ihrem Buch Wer mordet schon in Mannheim? anfahren, zeigen und dabei eine kurze Passage aus dem Kurzkrimi vorlesen.

Um 18 Uhr ging die Fahrt auf dem Betriebshof des Busunternehmens in Heidelberg los. Erstes Ziel und eigentlicher Startpunkt war der Rosengarten in Mannheim. Hier fand auch ein kleiner Sektempfang statt.

Punkt 19 Uhr wurden dann alle Fahrgäste zu einem großen weißen und modernen Reisebus gerufen. Der Geschäftsführer Detlev Barbis begrüßte kurz die anwesenden Personen, konnte aber leider auf Grund einer Erkältung nicht mitfahren. Mit einem letzten Blick auf den Mannheimer Wasserturm ging die Fahrt dann los. Schnell erreichten wir die erste Station – das Nationaltheater. Der Bus hielt an und Claudia Schmid verlor einige Worte zum Nationaltheater, nicht zuletzt auch Freizeithinweise, die man selbst hinten im Buch nachlesen kann. Danach folgte ein Auszug aus der Kurzgeschichte „Du wirst die Nächste sein“ (S. 80).

Nach guten 5 Minuten ging die Fahrt dann weiter zur Neckarstadt. Auch der bunte Stadtteil von Mannheim musste für eine Kurzgeschichte herhalten und so las die Autorin einen Auszug zur Max-Josef-Str. aus der Kurzgeschichte „Museumstod“ (S. 45) vor.

Schon nach den beiden ersten Stationen merkte man der Autorin deutlich an, dass sie nicht nur über schauspielerisches Talent verfügt, sondern dieses auch immer wieder einsetzt. Lebhaft, mit der richtigen Betonung und Gestik las sie die Ausschnitte vor und entlockte den Zuhörern dabei nicht selten einen Lacher oder ein belustigtes Schmunzeln.

Zwar stammt Claudia Schmid eigentlich aus dem Bayrischen, jedoch merkte man ihr dies an diesem Abend nicht an. Die Dialoge gab sie im besten Mannheimer Platt wieder.

Weiter ging es zur Industriestrasse. Vor dem höchsten Punkt Mannheims – der Mülldeponie – konnte man der kompletten Kurzgeschichte „Personenschutz“ lauschen.

Die Fahrt ging dann zum sehr schön gestalteten Zeughaus weiter. Dort wurden wir Zeuge, was der Inhaberin einer „Speed Dating“-Agentur alles passieren kann.

Die Kunsthalle bildete die vorletzte Station der Tour. Hier entführte uns die Autorin auf „Schillers Spuren“.

Den Abschluss der Tour bildete das Technoseum mit einem Einblick in die Geschichte „Dumm gelaufen“. Hier traf ich auch endlich mal wieder auf Eeeeedelgard, eine Figur, die schon in einigen Kurzgeschichten von Claudia Schmid eine Rolle spielte und – wie sie mir verraten hat – auch noch in weiteren spielen wird.

Während sich Claudia Schmid noch einmal bei den Teilnehmern bedankte, fuhr der Bus wieder zum Startpunkt am Rosengarten zurück.

Kurz nach 21 Uhr kamen wir wohlbehalten dort an. Die Autorin signierte noch fleißig, es folgten noch einige nette Gespräche, aber dann musste dieser aufregende und interessante Abend leider doch mal enden.

Ich habe den Abend sehr genossen. Das Besondere an dieser Lesung war, dass man direkt zu den Kurzkrimis die dazu passende Lokation bewundern kann und so ein besseres Bild bekommt. Gerade für Nicht-Einheimische oder Zugezogene ist diese Tour sehr empfehlenswert. Aber auch für alle anderen dürfte dies eine Lesung gewesen sein, wie man sie nicht allzu oft erleben kann.

(c) Carmen Vicari
(c) Carmen Vicari
Claudia Schmid (c) Carmen Vicari