»Die 77 größten Spionagemythen enträtselt« bei Thalia Mannheim am Paradeplatz

Christopher Nehring stellte »Die 77 größten Spionagemythen enträtselt« bei Thalia Mannheim am Paradeplatz vor. © Jürgen Schmid, Kriminetz

Thalia Mannheim am Paradeplatz lud ein und viele Gäste kamen! Buchhändler Claudius Kaboth stellte den Autor Christopher Nehring vor, der Wissenschaftlicher Leiter im Deutschen Spionagemuseum Berlin ist. Der hatte sein im Heyne-Verlag erschienenes Buch Die 77 größten Spionagemythen enträtselt dabei. Dem Vorwort schließt sich ein sehr interessantes Interview mit Ex-BND-Präsident Gerhard Schindler an, aus dem der Autor, der offen und gut gelaunt auf sein Publikum zuging, zitierte. Gerhard Schindler stellt heraus, was eine gute Agentin und einen guten Agent ausmacht. Eben jene, die nicht in James-Bond-Manier „verbrannte Erde“ hinterlassen.

Regierungen gaben sich mit der Schaffung geheimer Dienste ganz spezielle Instrumente an die Hand, so führte Christopher Nehring aus. Geheimdienste werden oft auf „schmutzige Tricks“ reduziert. Dabei besteht deren eigentliche Aufgabe aus der Beschaffung und dem Auswerten von Informationen. Je größer Geheimniskrämerei betrieben wird, desto größer wird das Interesse. Das Geheimnis ist der Kern des Mythos Geheimdienst.

Christopher Nehring stellte einige Mythen aus seinem Buch vor, so etwa Mythos Nr. 12 über die Informationsgewinnung. Mythos Nr. 1 beschreibt die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind. Die Weltpresse feierte den „Großmeister des Spionageromans“, John le Carré, als authentischen Autor. Je mehr er es abstritt, desto mehr nährte sich der Mythos, zumal er selbst eine Weile als Geheimagent tätig war. Humorvoll wurde es mit Mythos Nr. 13, der sich tierischen Agenten widmet. Eine Weile wurden auch Hellseher auf ihre Einsatzmöglichkeiten hin getestet. Einigen ZuschauerInnen sind noch TV-Shows aus ihrer Kindheit in Erinnerung, in denen Uri Geller Löffel verbog. Uri Geller hat auf der Homepage seiner Website einen Hinweis auf die CIA stehen.

Aufgelockert wurde die Lesung durch Video-Einblendungen. So hat der Bundesnachrichtendienst, nachdem früher im dortigen Standort Pullach kein Schild auf seine Existenz hinwies, heute einen eigenen Auftritt im Internet.

Der als Champagnerspion bekannt gewordene Wolfgang Lotz wurde in Mannheim geboren, sein Vater war, wie Christoph Nehring erzählt, Schauspieler am hiesigen Nationaltheater.

Das Wissen des Autors bezüglich Geheimdiensten ist immens, man könnte ihm viele weitere Abende zuhören. Oder sein Buch erwerben und von ihm signieren lassen. Wozu nach dem Ende der Lesung Gelegenheit bestand.

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Die Lesung mit Christopher Nehring aus "Die 77 größten Spionagemythen enträtselt" bei Thalia Mannheim am Paradeplatz war sehr gut besucht. © Jürgen Schmid, Kriminetz