Alfred Bekker im Interview über seinen neuen Krimi!

Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker im Interview zu seinem neuen Buch »Die Tote in Ostfriesland«.

»Die Tote in Ostfriesland« – Interview zum Buch

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Die Tote in Ostfriesland« ist erschienen. Was erwartet interessierte Leserinnen und Leser?

Alfred Bekker: Der Fall beginnt am Emder Chinesentempel. Das ist ein avantgardistisches Bauwerk aus den zwanziger Jahren, das vom Volksmund so genannt wurde. Früher war dort ein Kiosk, heute eine Kunstgalerie. Am Chinesentempel wird Trientje Gaiken ermordet und später aufgefunden. Sie war ein in ganz Ostfriesland bekanntes Original – und natürlich auch Kommissar Steen und den anderen Mitgliedern seines Teams bekannt.Trientje war als Handy-Klauerin berüchtigt. Aber sollte das ein Mordmotiv sein? Es stellt sich schließlich heraus, dass der Fall eine größere Dimension hat – und mit einem zweiten Mord in Zusammenhang steht.

Wieso hat es Trientje Gaiken überhaupt auf die Straße verschlagen?

Alfred Bekker: Ihr eigentlich wohlgeordnetes Leben brach aufgrund unvorhergesehener Ereignisse einfach auseinander. Sie hatte irgendwann nicht mehr die Kraft, dem etwas entgegenzusetzen, und wehrte sich schließlich sogar gegen jede Hilfe.

Die Ortsangabe im Titel Ihres Krimis ist diesmal mit »Ostfriesland« sehr allgemein gehalten, was ja auf der anderen Seite auch passt, wenn es Trientje Gaiken an keinem festen Ort gehalten hat und sie in ganz Ostfriesland unterwegs war. War das Obdachlosen-Dasein für Trientje auch eine Art von Freiheit?

Alfred Bekker: Das kann man so sehen. Wie so häufig war eine Mischung aus harten Schicksalsschlägen, tragischen Umständen und eigenem Unvermögen, darauf angemessen zu reagieren, für ihre Lage verantwortlich.

Auf welche Spur stoßen die Ermittler bei der Befragung der Anwohner in der Nähe des Tatorts?

Alfred Bekker: Ein Wagen, der normalerweise immer einen bestimmten Parkplatz blockiert, ist nicht mehr dort. Und ein Mann, der ansonsten fast nie das Haus verlässt, ist auf einmal verschwunden. Zunächst ist da kein Zusammenhang zu dem Mord an Trientje Gaiken zu erkennen – aber wenn Dinge sich plötzlich verändern, wird Steen nachdenklich.

Steen ist die zentrale Figur der Krimireihe, aber ohne seine Kollegen könnte er die Fälle auch nicht lösen. Welche Rolle spielt Ulfert Jansen in seinem Team?

Alfred Bekker: Ulfert ist Anfang dreißig, Steen über 50. Ulfert ist also bedeutend jünger und war ein paar Jahre beim BKA in Berlin. Seine Stärke ist die Tatortarbeit und sein Zugang zum Fall eher ein naturwissenschaftlich-erkennungsdienstlicher. Mit den neuesten Methoden kennt er sich gut aus. Steen hingegen lässt die Leute oft einfach reden und vertraut in aller Ruhe darauf, dass sie ihm nach und nach sowieso alles erzählen – selbst wenn sie es anfangs gar nicht vorhatten.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.