Arno Strobels Lesung in Uelzen

Arno Strobel bei seiner Lesung in Uelzen.
Foto: © Taluzi

Arno Strobel kam am 12.11.2013 nach Uelzen, um aus seinem letzten Werk Der Sarg in der Buchhandlung Decius vorzulesen. Schon Ende September hatte ich die Karten gekauft. Das durfte ich mir nicht entgehen lassen: in unserem kleinen Örtchen, so ein bekannter Autor.
Arno Strobel, der 1962 in Saarlouis geboren wurde, studierte Informationstechnologie und arbeitet „noch“ bei einer deutschen Bank in Luxemburg. Er schrieb Das Wesen, Der Trakt, Das Script und Der Sarg und weitere Thriller sollten folgen. Mit dem Versprechen an den Verlag, in jedem erscheinenden Buch schon eine Leseprobe des nächsten Werkes zu veröffentlichen, hat er sich selber unter Druck gesetzt.

In dem Pychothriller Der Sarg geht es um Frauen, die entführt und lebendig begraben werden. Fieser Weise spielt der Täter den ermittelnden Beamten Hinweise zu, doch diese erscheinen jedes Mal zu spät am Grab. Die Hauptprotagonistin Eva ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die schreckliche Albträume hat. Sie träumt davon, in einem Sarg gefangen zu sein. Jedes Mal wacht sie schweißgebadet in ihrem Bett auf. Nur woher kommen die Blutergüsse und blauen Flecken? Träumt sie so lebendig, dass sie sich selber verletzt?

Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen den Verbrechen und ihren Träumen?

Vor einigen Monaten las ich Der Sarg und ich muss sagen, dass mich der Thriller gefesselt hat. Es ist unglaublich spannend geschrieben, ständig will man als Leser wissen, was hat das auf sich? Und ist doch vom Ende überrascht.

Noch überraschender war die Lesung.

Arno Strobel las den Anfang aus seinem Buch „Der Sarg“ vor, ansonsten unterhielt er selbstbewusst das Publikum mit Anekdoten und lies sich ausfragen. Dabei erzählte er, wie er auf so manche Idee zu seinen Büchern kam.

Die Idee zu seinem Buch „Der Trakt“ kam ihm als eine Freundin zu Besuch war und genervt über ihren quirligen Sohn irgendwann sagte: „Ich stelle mir jetzt für 5 Minuten vor, dass ich keinen Sohn habe“ und Arno Strobel dachte: „Was, wenn dein Sohn jetzt verschwindet und wir dir sagen, dass du keinen Sohn hast!“ Und schon war die Grundidee zu „Der Trakt“ geboren.
Auch zu seinen anderen Büchern gibt es Erlebnisse aus dem Freundeskreis, die Anregungen zum Schreiben gaben.

Zum Schreiben kam der Autor durch das Verfassen von Kurzstories. Diese Kurzstories sind skurrile Geschichten aus dem Alltag. Auch einige dieser Geschichten präsentiere er dem Publikum: Die Fliege, Feuerbestattung und Da habe ich es einfach getan. Bei diesen Kurzgeschichten mussten seine Zuhörer doch sehr lachen, trotzdem starb auch in diesem Geschichten immer jemand. Der Autor kann es nicht lassen, er ist durch und durch ein Thrillerschreiber. Deswegen waren auch mehr Frauen zur Lesung in Uelzen erschienen, weil Frauen einfach blutrünstiger sind, meint Arno Strobel.

Seine Kurzgeschichten sind in dem Buch Als Edda die Fliege in Feuerland traf zusammengefasst. Diese Büchlein gibt es nur auf seinen Lesungen zu kaufen.
Das tat ich natürlich und werde nun nach diesem sehr unterhaltsamen Abend noch die eine oder andere Kurzgeschichte in nächster Zeit lesen.