„Bissige Hunde“ am Luitpoldhafen

Polizist Arved im Film Bissige Hunde
Foto: © SAT.1/Laura Schleicher

Um es gleich zu sagen: Der Film Bissige Hunde passt perfekt zum Titel der Reihe Kriminell Gut, die beim Filmfestival, in diesem Jahr neben der Ludwigshafener Parkinsel, gezeigt wird. Dieser Psychokrimi geht unter die Haut und ist spannend bis zum Schluss. Der Film beginnt langsam, mit einer Sequenz, die nach einem surrealen Traum aussieht, ein Bild in kalten Blautönen in hohen Kontrasten und verfälschten Farben. Ein ungewöhnlicher Krimi, der auf die Kraft der Bildersprache setzt, wie bei dem Rahmen ohne Foto, den der Vater mehrmals in die Hand nimmt. "Loslassen ist manchmal einfacher als festhalten", sagt der Vater, der Polizist ist, zu seinem Sohn. Der jedoch kehrt den Spruch um, er will festhalten. Die Mutter, die bei einem Unfall ums Leben kam, hätte der Sohn gerne festgehalten und nun will er das Haus, das der Vater verkaufen will, um jeden Preis, auch wenn der sehr hoch ist, festhalten.

Eine Traumsequenz kehrt immer wieder, ein Autowrack, von Eis überzogen, im Wald. Die Sprachlosigkeit zwischen Vater und Sohn wird zu Beginn des Films durch Anschreien überspielt, bis sie endlich miteinander reden, nun jedoch leise.

Der Sohn des Polizisten Arved hat eine Bank überfallen, sein Vater kommt unerwartet als Erster zum Schauplatz. Arved entdeckt hinter dem Plan eine vielschichtige Intrige. Aber die Drahtzieher im Hintergrund haben nicht damit gerechnet, dass Arved alles tun wird, um die gescheiterte Beziehung zu seinem Sohn doch noch zu retten. Und das wird unglaublich spannend und gleichzeitig einfühlsam mit überraschenden Wendungen erzählt. Und auch dies nimmt man mit aus dem Film: Frust, Hass und Neid sind keine Lösung für die Probleme der Welt, in der wir leben.

Mitwirkende Schauspieler: Tobias Oertel, Jeanette Hain, Jörg Witte, Nina Kronjäger und Sönke Möhring. Das beeindruckende Drehbuch stammt von Sven Poser und Alex Eslam, der auch Regie führte. Die Kamera führte Carlo Jelavic.

Der Film wird nochmals am Freitag, den 28. Juni 2013, um 22 Uhr und am Sonntag, den 30. Juni 2013 um 19 Uhr gezeigt. Absolut sehenswert!

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