Campermord in Bensersiel: Interview mit Ostfriesenkrimi-Autor Rolf Uliczka

Autoreninterview mit Rolf Uliczka zum ostfriesenkrimi "Campermord in Bensersiel"

“Campermord in Bensersiel” heißt der neue Ostfriesenkrimi des beliebten Autors Rolf Uliczka. Anlässlich der Veröffentlichung hat sich der Schriftsteller aus dem Saterland zu einem Gespräch bereiterklärt. Erfahrt mehr über das neue Buch, über Rolf Uliczkas persönliche Verbindung mit dem Campen und seine Pläne für das Jahr 2019.

Ihr neuer Krimi „Campermord in Bensersiel“ ist erschienen, viele Leser haben schon lange auf den nächsten Band der Reihe gewartet. Würden Sie uns in eigenen Worten erzählen, was die Leser erwartet?

Camping – für ganz viele Menschen mehr als ein Freizeitvergnügen, eine Lebensphilosophie, ein Zusammenschluss Gleichgesinnter, in der Freiheit der Natur und doch eingebunden in die Geborgenheit einer großen Familie. Und mitten aus dieser Idylle an der ostfriesischen Wattenmeer-Küste wird brutal ein Menschenleben herausgerissen. Zu gleicher Zeit verschwindet auf dem Campingplatz in Bensersiel die äußerst attraktive Saisoncamperin Anna scheinbar spurlos. Im Zuge seiner Recherchen stößt das Ermittlerteam Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo in Wittmund auf unsägliches menschliches Leid und psychische Abgründe. Aber sie lernen auch kennen, was Camping zu etwas ganz Besonderem macht – menschliche Nähe, Zusammenhalt, ja fast so etwas wie Lagerfeuerromantik.

Und in diese heile Welt versucht der Krake des organisierten Verbrechens hineinzugreifen.

Immer wieder kehren die Ermittler in diesem Krimi zurück auf den Fünf-Sterne-Campingplatz in Bensersiel, aufgrund der Ereignisse, die dort geschehen, sowie auch zur Zeugenbefragung. Dabei wird auch das gemütliche Camperleben liebevoll dargestellt, was die Frage aufdrängt: Sind Sie selbst auch ein Camper?

Meine Frau und ich haben uns vor über 50 Jahren auf einem Campingplatz am Rhein kennengelernt. Als wir dann verheiratet waren und Kinder hatten, war das eine preiswerte Urlaubsmöglichkeit. Zum Beispiel waren meine Frau und ich mit unseren zwei damals 9 und 7 Jahre alten Söhnen, Hund und einer befreundeten Familie 1980 auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel. Was mich letztlich auch mit meinen Ostfrieslandkrimis wieder an die Küstenorte des Kreises Wittmund geführt hat, die ich bereits kennengelernt hatte.

Berufliche und private Gründe haben dann dazu geführt, dass die Urlaube später nicht mehr auf Campingplätzen stattfanden. Aber die Eindrücke sind geblieben, wie man in meinem Buch nachlesen kann.

Ohne zu viel verraten zu wollen: Die verschwundene Anna Reiter erweist sich im Laufe des Buches als facettenreiche Persönlichkeit, auch wenn man zunächst nicht den besten Eindruck von ihr haben mag. Wie gelingt es Ihnen als Autor, einen solchen Charakter zu zeichnen?

Ich habe mein ganzes Berufsleben mit Menschen zu tun gehabt und dabei sehr tiefe Einblicke in das Menschliche mit all seinen Facetten gewinnen dürfen. Dass der Mensch viel mehr ist als das, was wir von außen erkennen können, ist eine Binsenweisheit. Aber auch jeder Versuch, in das Innere blicken zu wollen, stößt sehr schnell an Grenzen, wie die Psychologie uns lehrt. Selbst der Eigenwahrnehmung und der Selbsterkenntnis sind solche Grenzen gesetzt. Das wirft die Frage auf: Steuern wir unser Gehirn oder unser Gehirn uns? Es gaukelt uns Informationen vor, die so gar nicht existieren, und es filtert und verbirgt vor uns Informationen. Welche Auswirkungen das auf uns haben kann, erleben wir in dem Buch an einigen „MitspielerInnen“.

Das neue Jahr hat gerade begonnen. Was können Ihre Leser im Jahr 2019 erwarten? Werden Bert Linnig und Nina Jürgens viele Fälle zu lösen haben? Sind schon Lesungen mit Ihnen geplant?

Das kann ich schon ganz sicher sagen, es werden noch einige Fälle sein. Wie viele es genau sein werden, allerdings eher nicht, denn zum Propheten bin ich nicht berufen.

Auch Lesungen sind schon geplant: Zum Beispiel am Sonntag, den 3. März 2019, um 19:00 im Strandportal Bensersiel. Da werde ich natürlich auch aus dem „Campermord in Bensersiel“ lesen, denn der findet ja genau dort statt.

Wir bedanken für uns für das Gespräch und die persönlichen Einblicke und drücken die Daumen, dass Ihr neuer Ostfrieslandkrimi viele Leser in seinen Bann ziehen wird!

Image of Campermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi (Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln 6)
Der Klappentext zum Buch:
Tödliche Schatten liegen über dem ostfriesischen Küstenort Bensersiel. Im Yachthafen schwimmt die Leiche des ermordeten Saisonkellners Gernot Kaldenbach, der auf dem nahe gelegenen Campingplatz wohnte. Fast zeitgleich verschwindet die verführerisch attraktive Saisoncamperin Anna, viel deutet auf eine Entführung hin.

Die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund stoßen auf ein Geflecht aus Eifersucht, Leidenschaft und Gier. Der Campingplatz offenbart sich als ein Ort der Geheimnisse, und mehrere der Bewohner geraten unter Verdacht. Hat Annas Mann Manuel womöglich ein Verhältnis seiner Frau mit dem selbstbewussten Kellner nicht ertragen?

Doch es gibt auch Spuren, die auf ganz andere Zusammenhänge schließen lassen. Je mehr die Ermittler über das Mordopfer erfahren, desto zwielichtiger erscheint der Mann. Hat er das organisierte Verbrechen an die ostfriesische Küste gebracht? Die Kommissare ermitteln in alle Richtungen, als plötzlich eine unerwartete Nachricht eintrifft …

Der Ostfrieslandkrimi “Campermord in Bensersiel” ist als E-Book und als Taschenbuch erschienen.

Das Interview wurde vom Team von www.ostfrieslandkrimi.de geführt. Der Ostfriesenkrimi „Campermord in Bensersiel“ ist im klarant-verlag.de erschienen.