Der »Crime Cologne Award« 2022

Der Schriftsteller Tommie Goerz wurde mit dem Crime Cologne Award 2022 ausgezeichnet. Foto: © Jacco Kliesch

Tommie Goerz, alias Marius Kliesch, der unter diesem Pseudonym veröffentlicht, wurde mit dem Crime Cologne Award 2022 ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: »Tommie Goerz‘ wunderbarer Kriminalroman »Frenzel« gehörte von Anfang an zu unseren Favoriten. Frenzel, die Hauptfigur, ist kein strahlender Held, kein Mensch, dem die Herzen zufliegen. Nein, er ist ein Versehrter, mit dem es das Leben von Anfang an nicht gut gemeint hat. Als Kind vernachlässigt, als Jugendlicher zu naiv, um keine Dummheiten zu haben. Schließlich eine schwere Körperverletzung mit Todesfolge, ein Unglück, das ihm neun Jahre Knast und ein unstillbar schlechtes Gewissen einbringt. Und dennoch hat sich dieser wunderliche, dieser herzenseinsame Frenzel seinen moralischen Kompass bewahrt. Damit hat er sich still und leise in unsere Herzen geschlichen. Frenzel weiß, was Recht und was Unrecht ist, und er schafft Ordnung in seinem kleinen Kosmos, den er sich mühsam aufgebaut hat. Helden wie er sind selten. Umso mehr verdient Frenzel diesen Preis.«

Für die Shortlist nominiert waren außerdem Martin von Arndt mit »Wie wir töten, wie wir sterben« (ars vivendi), Horst Eckert mit »Das Jahr der Gier« (Heyne Verlag), Linus Geschke mit »Das Loft« (Piper), Petra Ivanov mit »Stumme Schreie« (Unionsverlag) und Jan Costin Wagner mit »Am roten Strand« (Galiani Berlin).

Die Jury besteht aus dem Buchhändler Mike Altwicker (Vorsitz), dem Autor, Journalisten und Winzer Carsten Henn, der Journalistin Petra Pluwatsch, der Journalistin Birgitt Schippers und der Literaturkritikerin Margarete von Schwarzkopf.

Mit dem Preis zeichnen die Veranstalter des Crime Cologne Festivals jährlich den nach Ansicht der Jury besten deutschsprachigen Krimi des Jahres aus. Ziel des Preises ist es, dem deutschsprachigen Kriminalroman eine Bühne zu bereiten.

Der Preis ist mit € 3000 dotiert, die die Preisträgerin oder der Preisträger erhält. Das Preisgeld wird bereitgestellt vom Kulturamt der Stadt Köln. Alle Shortlist-Nominierten erhalten den Ehrenpreis »Die silberne Lupe«.