Wenn etwas drei Mal stattfindet, dann kann man beinahe schon von einer Tradition sprechen. Und so fand denn also demnach traditioneller Weise am 8. Dezember 2016 im historischen Spiegelsaal des Mannheimer Polizeipräsidiums der Krimitag des Syndikats statt. Alljährlich wird dieser von der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur zur Erinnerung an Friedrich Glauser veranstaltet. Er ist der Namenspatron der Krimipreise, die die Vereinigung vergibt. Friedrich Glauser gilt als einer der ersten Krimiautoren. Bei Wikipedia ist zu finden, der Vater Friedrich Glausers habe in Mannheim als Rektor der Handelshochschule gelebt und der erwachsene Sohn habe ihn hier besucht. Der 8. Dezember ist sein Todestag. Deshalb finden an diesem Tag im gesamten deutschen Sprachraum Benefizlesungen statt, bei denen die Autoren auf ihr Honorar verzichten und es für gute Zwecke zur Verfügung stellen. In Mannheim erfolgt die Lesung, auch das von Anfang an, zugunsten des Weissen Rings e.V.
Polizeipräsident Thomas Köber übernahm, wie auch schon die beiden Jahre zuvor, wieder die Schirmherrschaft für die Veranstaltung. In seinem Namen, da er aufgrund einer anderen Veranstaltung verhindert war, begrüßte Polizeivizepräsidentin Caren Denner die 130 Gäste. Mit dieser Gästeschar war die Veranstaltung im wunderschönen historischen Spiegelsaal restlos ausverkauft. Für einige Gäste blieben Stehplätze. Dieses Jahr überstieg die Nachfrage die Anzahl der Karten und so konnten nicht alle Kartenwünsche erfüllt werden. Kriminalhauptkommissar Thomas Habermehl stellte die Opferhilfsorganisation Weisser Ring e. V. vor, deren Außenstellenleiter er ist. Dann übernahmen auch schon die Krimiautoren das Mikrofon.
Sie unterwarfen sich jeweils gegenseitig einem Kreuzverhör, wobei sie Interessantes aus ihrem Schriftstelleralltag preisgaben. Wolfgang Burger las aus seinem aktuellen Heidelberg-Krimi "Schlaf, Engelchen, schlaf" eine Episode, bei der sein Ermittler Gerlach ganz schön ins Schwitzen kommt. Claudia Schmid ließ ihre Kurzgeschichten-Serienfiguren Eeedelgard und Norbert aus "Amors tödliche Pfeile" nach Karlsruhe reisen und dort Kriminelles erleben. Walter Landin las seinen Text "Schimperstraße" aus "Mehr Morde im Quadrat", in der er einen wahren Mordfall mit Fiktion mischt. Harald Schneider las aus "Mordsgrumbeere", natürlich mit einer Passage, in der Frau Ackermann zu Wort kommt.
Im Publikum waren teilweise "Serientäter", die jedes Jahr begeistert mit dabei sind, wenn es heißt "Krimitag im Polizeipräsidium Mannheim". Bereits zur Einlasszeit, eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung, strömten die Besucher herbei. Die Helferinnen und Helfer vom Weissen Ring e.V., die den Abend mit ermöglichten, boten Brezel und Getränke an. Bücher Bender hatte einen Büchertisch aufgebaut. Der wurde rege in Anspruch genommen und die Gunst der Stunde wurde intensiv genutzt, von den anwesenden Autoren eine Signatur fürs Buch zu bekommen. Zum Schluss gab es langen, begeisterten Applaus und den Gedanken an eine Fortführung im nächsten Jahr.
Am Ende waren 1377 € in der Kasse. Ein schöner Erfolg!
