Zum 7. Krimifestival in Lüneburg besuchte ich am 28.10.16 die Lesung von Till Raether zu seinem aktuellen Buch „Fallwind“.
Der Abend begann mit einem Sektempfang in der Bäderausstellung Eisenwaren W. L. Schröder. Und da unser Umbau zum behindertengerechten Bad noch sehr frisch war, ließ ich mir als erstes die behindertengerechten Bäder zeigen und suchte nach einer praktischen Duschkabine. Über 3 Etagen zog sich die Bäderausstellung. Hätte ich diese Auswahl in meiner Kleinstadt gehabt, das Bad wäre bis heute nicht fertig!
Mein Highlight war ein Gäste-WC-Waschbecken (siehe Foto). Dieses war schwungvoll geformt, wo kleine Jungs sicher mit viel Spaß Spielzeugboote oder Autos runter rutschen lassen wollen. Gut, meine Jungs sind leider schon zu groß. Aber wenn ich jeden Tag 4,11 € über 10 Jahre zur Seite lege, dann können die Enkelkinder ihre Freude an dem Becken haben.
Um 20 Uhr begann dann im obersten Stockwerk des Bäderturms die Lesung. Von hier hatte man eine tolle Aussicht über Lüneburg.
Till Raether, der als Journalist arbeitet, stellte sein Buch »Fallwind« vor.
Es ist der mittlerweile 3. Fall für den Hamburger Kommissar Adam Danowski. Die Vorgängerbücher sind »Treibland« und »Blutapfel«, die alle in und um Hamburg spielen. Für sein Buch »Treibland« war Till Raether 2015 für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.
Der Journalist verriet dem Publikum, dass er eigentlich einen Meerschweinchenkrimi schreiben wollte und erzählte sogleich Anekdoten über das Meerschweinchen seiner Schwester.
Mehr Erfolg als ein Tierkrimi versprachen jedoch Krimis mit Menschen und so entstanden die Krimis mit dem menschlichen Ermittler Adam Danowski.
Adam Danowski erwacht in diesem Buch in einer Gondel einer Windkraftanlage hoch über dem Meer. Er fühlt sich wie betäubt. Hat er zu viel getrunken? Der Raum ist nicht sein Hotelzimmer, keine Fenster und viel Technik. Der Boden schwankt und er hört es rauschen. Danowski befindet sich in der Gondel eines Windrades. Er ist nicht allein!
Geschickt schaffte es der Autor, um die spannendsten Stellen im Buch herum vorzulesen und trotzdem die Zuhörer in Spannung zu versetzen und neugierig zu machen.
Zwischen zwei Vorlesepassagen gab der Autor zu, dass das Cover des Buches schon vor seinem Manuskript fertig war. Statt des Windrades war auf dem Cover ein Leuchtturm zu sehen, da ein Windrad eher an einen wissenschaftlichen Krimi erinnern würde. Daher baute Till Raether einfach den Leuchtturm mit in seine Geschichte ein. Er erfand die Leuchtturmkinder. Kinder, die von den friesischen Inseln kommen, werden zum Besuch der weiterführenden Schulen aufs Festland geschickt und kommen dort in Gastfamilien. Wenn diese Kinder dann am Leuchtturm stehen und zur Insel gucken, können die Eltern von der Insel zwar die Kinder nicht erkennen, aber den Leuchtturm.
Ich fragte mich später, ob der Autor von dem Buch »Leuchtturmkinder in der Stadt« von E. Brochmann dazu inspiriert wurde. Schade, dass mir an diesem Abend das nicht gleich einfiel und ich den Autor hätte dazu befragen können.
Es war ein interessanter Abend mit einer außergewöhnlichen Lokation!