Interview zum Buch »Norderney-Mord«
1. Freya Joken – für die Ostfrieslandkrimi-Leserschaft sind Sie eine neue Autorin, stellen Sie sich kurz vor!
Freya Joken: Moin zusammen! Mein Name ist Freya Joken, und ich bin da zu Hause, wo das Emsland endet und Ostfriesland beginnt. Die Liebe zu Norderney und die Herausforderung, spannende Ostfrieslandkrimis mit viel Lokalkolorit zu schreiben, haben mich dazu bewegt, die Norderney-Serie zu schreiben. Ich bin verheiratet und mein Mann ist jahrelang zur See gefahren, somit trägt auch er die Liebe zum Meer und zu den Ostfriesischen Inseln in sich. Wenn es die Zeit und der Geldbeutel zulassen, reisen wir gern und betätigen uns in der Freizeit sportlich mit Fitness und Spinning. Hinzu kommt, dass wir absolute Serien-Liebhaber sind. In meiner Protagonistin Fenna Hansen steckt schon ein bisschen Freya Joken – ich sammle nur keine Kühlschrankmagneten!
2. »Norderney-Mord« ist der erste Band Ihrer neuen Krimireihe „Die Inselpolizisten“. Wer sind die beiden Inselpolizisten Fenna Hansen und Henning Petersen?
Freya Joken: Fenna Hansen ist Anfang 30, stammt aus Emden. Sie ist 1,72 Meter groß, hat braunes, langes Haar und braune Augen. Sie ist etwas verrückt und quirlig, aber im positiven Sinn. Sie hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und nimmt manche Dienstvorschriften nicht so genau. Was ihrem Kollegen Henning Petersen manchmal den letzten Nerv raubt, aber er kann ihr nie wirklich und lange böse sein. Seit ihrem zehnten Lebensjahr sammelt Fenna leidenschaftlich gern Kühlschrankmagneten – davon hat sie inzwischen so viele, dass vollbestückte Magnettafeln ihre Küchenwände schmücken. Der Name Fenna steht für Frieden, Schutz und Freundschaft. Von den meisten Leuten wird sie Fen genannt. Alles Weitere über die sympathische und taffe Kommissarin erfährt die Leserschaft in den kommenden Krimis.
Henning Petersen und Fenna Hansen haben sich in Emden durch den gemeinsamen Streifendienst kennengelernt und sich auf Anhieb gut verstanden. Henning ist eher der ruhige, sachliche und verschlossene Typ. Er ist Mitte dreißig, 1,80 Meter groß, hat dunkelblondes Haar, das etwas länger, aber akkurat geschnitten ist. Er hat graublaue Augen und einen gepflegten Dreitagebart. Sein Humor ist eher trockener Natur, worüber Fenna sich oft aufregt. Als Team sind die beiden unschlagbar.
3. Norderney präsentiert sich unter dem Slogan »meine Insel«. Wie kam es, dass Sie die zweitgrößte der ostfriesischen Inseln als Schauplatz Ihrer neuen Krimireihe ausgewählt haben?
Freya Joken: Das erste Mal auf Norderney war ich als Kind, und seitdem zieht es mich immer wieder auf die Insel. Sie ist von meiner Heimatstadt schnell und unkompliziert mit dem Zug zu erreichen und die Insel ist sehr facettenreich. Wer auf Halligalli aus ist, kann dort seinen Spaß in vielen Bars und Kneipen erleben. Wer die Natur und die Ruhe genießen möchte, findet dort unzählige Plätze, Wanderwege, Ausflugsziele und kann bei langen Strandspaziergängen die Seele baumeln lassen. Sportliche und kulturelle Angebote lassen keine Langeweile aufkommen. Es gibt immer etwas zu entdecken und zu erleben, deshalb habe ich mir die Insel für meine neue Krimiserie ausgesucht. Da kann viel passieren …
4. Worum geht es im neuen Ostfriesenkrimi »Norderney-Mord«?
Freya Joken: Auf der Insel findet die Wahl zur Miss Norderney statt. Einen Tag vor Bekanntgabe der Gewinnerin wird die Teilnehmerin Paula Friese tot aufgefunden. Wollte etwa eine andere Kandidatin ihre Konkurrentin aus dem Weg schaffen? Oder ist der Besitz illegaler Diätpillen der Grund für den grausamen Mord? Paula Friese ist nämlich einer anderen Teilnehmerin auf die Schliche gekommen und hat diese erpresst, es der Jury zu melden, wenn sie nicht freiwillig von der Wahl zurücktritt. Wer könnte sonst ein Motiv haben?
5. Paula Friese sah sich als die wahre Miss Norderney, da keine ihrer Konkurrentinnen eine echte Insulanerin war. Aber wieso sind die anderen Kandidatinnen außer Paula keine Einheimischen?
Freya Joken: Die Touristik- und Kulturverwaltung der Insel möchte unbedingt, dass die Wahl zur Miss Norderney bei ihnen stattfindet. Obwohl es auf der Insel genügend Frauen gibt, stellt sich die Suche nach den passenden Teilnehmerinnen als recht schwierig dar. Entweder sind die Damen zu jung, zu alt, haben kein Interesse oder entsprechen nicht den Vorgaben, die die Veranstalter verlangen. Deshalb wird bei der Zulassung der Wahl etwas gemogelt und Paula Friese ist die einzige Kandidatin, die von der Insel stammt.
Es geht, wie sollte es anders sein, um den finanziellen Aspekt. Immerhin ist eine Miss-Wahl ein großes Medienereignis und verspricht der Insel erhöhte Aufmerksamkeit, und die dadurch gesteigerten Einnahmen werden gerne mitgenommen.
Hotels, Gaststätten und vorhandene Geschäfte profitieren von der steigenden Zahl an Besuchern, die aufgrund der Berichte über Norderney neugierig auf diese Insel geworden sind …
Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.