Im Gespräch mit Annette Herre

Annette Herre ist UFA Serial Drama Produzentin. Foto: © Christoph Assmann

Annette Herre ist UFA Serial Drama Produzentin. Am 15.2.22 wird das neue GZSZ Spin-off LEON – GLAUB NICHT ALLES, WAS DU SIEHST, für das sie als Produzentin verantwortlich zeichnet, um 20.15 Uhr bei RTL in der Primetime und direkt nach GZSZ gesendet. Producerin ist Claudia Danne. Headautorin ist Cecilia Malmström. Regie führte Klaus Knoesel. Executive Producerin seitens RTL ist Christiane Ghosh, die Redaktion liegt bei Christina Pachutzki. Die Serie wird zudem in UHD HDR bei RTL UHD zu sehen sein. Ab 31. Januar ist die achtteilige Serie bereits als Box-Set auf RTL+ abrufbar.

Annette Herre ist in Dortmund geboren und aufgewachsen. Studium der Theater – Film – und Fernsehwissenschaften in Erlangen. Regisseurin und Produzentin, aktuell bei der UFA Serial Drama.

Kriminetz: LEON – GLAUB NICHT ALLES, WAS DU SIEHST, ist ein sogenanntes Spin-off. Was heißt das im speziellen Fall?

Annette Herre: In unserem Spin-off erzählen wir die Geschichte eines sehr bekannten und langjährigen Seriencharakters – Leon Moreno – der erfolgreichen Vorabendserie GZSZ weiter, die ebenfalls in unserem Hause von der UFA Serial Drama produziert wird. „Spin-off“ bedeutet, dass wir im gleichen Serienuniversum bleiben, aber aus dem bekannten Setting mit unserer Figur herausgehen. Leon Moreno, gespielt von Daniel Fehlow, verlässt den Berliner Kolle-Kiez, um mit seinem Sohn Oskar ein etwas gechillteres Leben an der Ostsee in Engelshoop zu beginnen. Er eröffnet mit seinem Kumpel Conny, einem coolen Kite-Surf-Lehrer, eine Beach-Food-Location.

Das Besondere ist, dass wir uns als Spin-off-Format für unsere aktuelle Story in Leon Morenos Vergangenheit „bedienen“ konnten. Leon und sein Sohn Oskar mussten vor vielen Jahren den Unfalltod von Oskars Mutter, gespielt von Susan Sideropoulos, verkraften und verarbeiten. Das hat die beiden eng zusammengeschweißt und sie zu einem starken Team gemacht. Aber natürlich hat dieses Ereignis eine Wunde hinterlassen. Und genau hier „haken“ wir ein: Wir werden sehen, dass diese Wunde doch noch nicht ganz verheilt ist …

Kriminetz: Was erwartet die Gäste vor den Bildschirmen?

Annette Herre: LEON – GLAUB NICHT ALLES, WAS DU SIEHST ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte mit Mystery- und Crime-Elementen.

So entspannt Leon sich sein neues Leben vorgestellt hat, so wenig gelingt ihm das: Schon bei der Überfahrt auf die Insel trifft er auf eine geheimnisvolle Frau, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht.

Leon gerät in einen Strudel von Ereignissen, in denen er sich alten Wunden, einer polizeilichen Ermittlung und starken Gefühlen für die geheimnisvolle Frau stellen muss.

Uns erwarten hochemotionale Momente, in denen es um Liebe, ein dunkles Geheimnis und am Ende auch um Leben und Tod gehen wird.

Kriminetz: Was gab den Ausschlag für Rügen als Drehort?

Annette Herre: Das war ein komplexer Prozess. Wie fast immer, hatten wir erst die Idee für die Geschichte und haben im zweiten Schritt mit der Motivrecherche begonnen. Dass es die Ostsee werden wird, war relativ schnell klar. Die Nähe zu Berlin, einem wichtigen Medienstandort, die Schönheit der Ostsee-Strände und „die perfekte Welle“ sind einfach eine unschlagbare Kombi.

Auf Rügen sind wir am Ende gelandet, weil wir dort unser „perfect match“ aus idealen Kite-Bedingungen, zwei tollen Innen-Motiven und einem der schönsten Strände der Ostsee gefunden haben. Und nicht zu vergessen die tolle Unterstützung auf der Insel für unseren Dreh. Die ist wichtig, wenn man viele Wochen mit viel Technik und Team ein nicht zu knappes Drehpensum bewältigen will.

Kriminetz: Sie sind Produzentin des Films. Wollen Sie unseren Leserinnen und Lesern Ihre Aufgabe bei diesem Projekt beschreiben?

Annette Herre: Als Produzentin sorge ich dafür, dass unser Projekt läuft. Ich bin verantwortlich sowohl fürs Budget als auch für die kreative Vision und deren Umsetzung. Dazu stelle ich zusammen mit der Herstellungsleitung ein Team zusammen, das sich um die verschiedenen Aufgabenbereiche kümmert. Der Produktionsleiter koordiniert das Drehteam, die Producerin kümmert sich um die konkrete kreative Realisierung unserer Drehbücher und ist die wichtigste Verbindung aller Kreativgewerke. Mit der Regie bespreche ich die Vision für unser Projekt. Ich schicke mein Team auf einen gemeinsamen kreativen Weg und gebe allen genügend Luft zum Einbringen eigener Ideen. Und ich bin natürlich die kommunikative Schnittstelle mit unserem Auftraggeber, dem Sender. Oder genauer gesagt: mit unserer Executive Producerin Christiane Ghosh von RTL, mit der die UFA Serial Drama seit vielen Jahren gemeinsam erfolgreich GZSZ produziert.

Kriminetz: Gab es eine spezielle Anekdote beim Dreh oder lief alles glatt?

Annette Herre: Natürlich läuft bei keinem Dreh immer alles glatt. Gerade, wenn man wie bei LEON alles on location dreht, passiert immer wieder Ungeplantes. Vor allem das Wetter macht nicht immer genau das, was im Drehbuch steht.

Sehr lustig war für mich eine Begegnung mit Touristen, als ich in unserem – gerade abgedrehten – Beach-Food-Set stand und unser Team einige Meter weiter am Strand die „Kite Open“ Meisterschaft gedreht hat. Diese sehr netten Menschen haben ein bisschen mit mir „geschimpft“, dass wir zu wenig Werbung für den großen Kite Wettbewerb gemacht haben. Sonst wären sie nämlich gekommen… Für diese beiden fühlten sich also unser Setting und unsere Inszenierung sehr real an. Für mich ein großes Kompliment ans gesamte Team! Offenbar ist es unserem Regisseur Klaus Knoesel gelungen das „Meisterschafts-Feeling“ sehr realistisch zu inszenieren.

Kriminetz: Die Daily-Serie »Gute Zeiten, schlechte Zeiten«, oder kurz GZSZ, läuft seit 1992 im Vorabendprogramm bei RTL. Weshalb, denken Sie, ist die Serie über diesen langen Zeitablauf beim Publikum beliebt?

Annette Herre: Das kann man nicht in wenigen Sätzen beantworten, weil es viele Gründe dafür gibt. Ganz sicher gehört zum Erfolg von GZSZ, dass es den Macher:innen um UFA Serial Drama Produzentin Petra Kolle immer wieder gelingt, die Serie in jeder Hinsicht weiter zu entwickeln. Das betrifft sowohl die Geschichten als auch Besetzung, Look und Setting. Neben den „klassischen“ Daily Themen Liebe, Freundschaft, Familie greift GZSZ immer wieder relevante aktuelle Themen auf: Rassismus, Homophobie, Mobbing – um nur einige zu nennen.

Kriminetz: Vielen Dank, Annette Herre, für Ihre Antworten.

Am 15.2. wird das neue GZSZ Spin-off LEON – GLAUB NICHT ALLES, WAS DU SIEHST, für das Annette Herre als Produzentin verantwortlich zeichnet, um 20.15 Uhr bei RTL in der Primetime und direkt nach GZSZ gesendet. Foto: © RTL Pascal Buenning