Grimme-Preis 2014 auch für Krimis!

Jubiläum: Zum 50. Mal werden 2014 die begehrten Grimme-Preise vergeben.

In den drei Wettbewerbskategorien Information & Kultur, Fiktion und Unterhaltung waren in diesem Jahr 66 Produktionen für einen Grimme-Preis nominiert. Insgesamt werden zwölf Preise für modellhafte und vorbildliche TV-Produktionen vergeben. „Auch der Jubiläumsjahrgang bietet herausragende Fernsehproduktionen mit einer großen Bandbreite an Formen, Inhalten und ganz individuellen Handschriften“, so Grimme-Direktor Uwe Kammann auf der Pressekonferenz am 19. März 2014 in Düsseldorf.

Unter den mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten befindet sich auch Holger Karsten Schmidt. Gemeinsam mit Stephan Wagner (Regie), Zazie Knepper (Szenenbild) sowie Ronald Zehrfeld und Florian Panzner (Darstellung) wird er für Mord in Eberswalde (WDR) ausgezeichnet. Der Film erzählt den Fall des Sexualstraftäters Hagedorn in der DDR. Ein früher geführtes Interview mit Holger Karsten Schmidt findet ihr hier auf Kriminetz.

Des weiteren werden im Bereich Fiktion ausgezeichnet:

Eine mörderische Entscheidung (NDR/ARTE) in dem die Ereignisse einer Septembernacht 2009 erzählt werden, in der Bundeswehr-Oberst Georg Klein den Befehl zu einem Angriff auf zwei Tanklaster gab. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums. Ausgezeichnet werden Hannah Ley für das Drehbuch, Raymond Ley für Drehbuch und Regie sowie Matthias Brandt für die Darstellung.

Grenzgang (WDR/NDR), erzählt die Beziehung zweier Menschen in der hessischen Provinz. Dafür erhalten Autorin Hannah Hollinger, Regisseurin Brigitte Maria Bertele, Szenenbildner K.D. Gruber sowie die Darsteller Claudia Michelsen und Lars Eidinger eine Grimme-Trophäe.

Weitere Auszeichnungen gehen an Autor Martin Ambrosch, Regisseurin Sabine Derflinger sowie die Darsteller Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer für ihren Film Tatort: Angezählt (rbb/ORF), der den Tod einer Bulgarin im Wiener Prostituierten-Milieu thematisiert.

Für die Echtzeit-Serie Zeit der Helden (SWR/ARTE) erhalten Beate Langmaack (Buch), Kai Wessel (Regie), Volker Heise, Thomas Kufus, Martina Zöllner (Idee und Konzeption) sowie Julia Jäger und Oliver Stokowski (stellvertretend für das Darsteller-Ensemble) den Grimme-Preis.

In der Kategorie Information & Kultur werden ausgezeichnet:

Katrin Rothe für ihren Film Betongold (rbb/ARTE), in dem sie ihre eigenen Erfahrungen über den Verkauf eines Berliner Mietshauses schildert.

MartinSonneborn („Weltretter“), Susanne Müller (Regie/Produktion) und Andreas Coerper (Idee, Buch, Regie) für die satirische Reportage-Reihe Sonneborn rettet die Welt (ZDF/ZDFneo).

Für die filmische Auseinandersetzung mit psychisch kranken Tätern im Maßregelvollzug im Dokumentarfilm Restrisiko (BR): Autorin und Regisseurin Katrin Bühlig sowie Produzentin Dagmar Biller.

Für The Voice of Peace (NDR), einem Film über den Friedensaktivisten Abie Nathan: Autor und Regisseur Eric Friedler sowie Cutterin Andrea Schröder-Jahn.

Carmen Losmann (Buch/Regie) und Dirk Lütter (Kamera) für die Produktion Work Hard – Play Hard (ZDF/ARTE), in der sie in die heutige Arbeitswelt eintauchen, die von einem ständigen Optimierungsgedanken gekennzeichnet ist.

Grimme-Direktor Uwe Kammann: „Wir finden bei den Dokumentarfilmen beste Beispiele dafür, wie hervorragende Autoren mit sehr unterschiedlichen Ansätzen ihren Themen prägnante Konturen geben können, von spielerischen und satirischen Formen bis hin zu strenger Zurückhaltung, die gerade wegen der Reduktion der Mittel eine eindrückliche und nachhaltige Wirkung erzielt.“

Die Besondere Ehrung wurde in diesem Jahr dem Programmformat TATORT durch den Stifter des Grimme-Preises, dem Deutschen Volkshochschulverband, für dessen über vier Jahrzehnte anhaltende herausragende Rolle im deutschen Fernsehen zugesprochen.

Zu den weiteren Preisträgern, auch im Wettbewerbskontingent Unterhaltung, und zu sämtlichen Informationen zum 50. Grimme-Preis 2014 hier klicken.

Die 50. Verleihung des Grimme-Preises findet am 4. April 2014 im Theater Marl statt. Sie wird ab 19 Uhr live auf 3sat ausgestrahlt. Musikalisch begleitet wird sie von Klaus Doldinger und „Passport“. Michael Steinbrecher wird die Preisgala moderieren.