„Vom Guten, Wahren und Schönen“ - ein Abend mit Denis Scheck

Beinahe zur Gänze verdeckt von Büchern: Der Literaturkritiker und TV-Moderator Denis Scheck beim Literaturfest lesen.hören in Mannheim. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Bis auf den letzten Stuhl besetzt ist die Alte Feuerwache in Mannheim, als Denis Scheck die Bühne betritt und ohne Umschweife auf den mittig aufgestellten Tisch zueilt. Mit vielen Büchern ist der beladen und ich sehe heimlich auf die Uhr. Sollen die alle heute vorgestellt werden? Genüsslich vergleicht Denis Scheck eine Dichterlesung mit einer Geiselnahme. Er beginnt mit der Kommentierung der zehn bestverkauften Bücher der Welt, wohlgemerkt der bestverkauften und nicht der besten. Das Publikum solle Preisen misstrauen und überhaupt, nicht alle Bücher seien gut. Und, so der Literaturkritiker: „Lassen Sie sich von niemanden vorschreiben, was Sie lesen!“ Denis Scheck spricht scharfsinnig, gut gelaunt und mit feinsinnigem Humor im Rahmen des Literaturfests lesen.hören „vom Guten, Wahren, Schönen – und vom Albernen, Banalen und Überflüssigen“. Und zum Glück nicht über alle 90.000 Neuerscheinungen, die pro Jahr erscheinen. Er greift einige Titel heraus, die es ihm besonders angetan haben und er kritisiert Bücher, die sein Wohlgefallen nicht erregen konnten, wortgewaltig und mit gewetzter Zunge, wie man es aus seiner Sendung „Druckfrisch“ in der ARD kennt.
Von etlichen Büchern fasst der Literaturkritiker höchst unterhaltsam den Inhalt zusammen und liest mit angenehmer Lesestimme einige Textpassagen. Angetan ist er von einem Krimi von Heinrich Steinfest. Der sei ein „Krimigott“, sein Krimi „Das himmlische Kind“ sei ein geniales Buch über die Heilkraft des Erzählens.
Ein Buch von Altmeisterin Agatha Christie greift er ebenfalls heraus: „Tod auf dem Nil“, Denis Schecks Lieblingsbuch der Autorin. Die Debatten zwischen der amerikanischen und der englischen Feministin im Buch seien grandios.

Am Ende des kurzweiligen Abends nimmt sich Denis Scheck aufmerksam und mit sichtbarem Vergnügen viel Zeit für Signierwünsche und persönliche Gespräche.

Denis Scheck gab Kriminetz ein Interview, das demnächst hier zu lesen sein wird.

Das Foto zeigt Denis Scheck. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Auch Dan Browns Thriller Sakrileg fand Erwähnung bei Denis Scheck. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz