Hagen Benz – Das Böse in dir

Das Gastgeberehepaar Daniela und Michael Kötz begrüßten Christine Hartmann, Lennox Hartmann und Stella Spörrle zur Vorführung von "Hagen Benz - Das Böse in dir" auf dem roten Teppich beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Mit wem besetzt man die weibliche Hauptrolle, wenn Schauspieler-Schwergewicht Heiner Lauterbach den männlichen Part zugesagt hat? Die Wahl fiel auf Julia Koschitz. Und so darf man sich auf die filmische Annäherung der beiden freuen.

Zur Vorstellung des Films auf die Ludwigshafener Parkinsel bat der Festivalintendant Michael Kötz Christine Hartmann auf die Bühne, die Regie führte. Von ihr und Eckhardt Vollmar stammt das Drehbuch. Sie hatte die Filmtochter Stella Spörrle mitgebracht, sowie ihren Sohn Lennox Hartmann, der ebenfalls eine kleine Rolle übernommen hat. Dann holte sie noch zwei Set Runner und den Regieassistenten mit auf die Bühne.
Im Film verfängt sich eine männliche Leiche an einem Angelhaken. Am Fundort der Leiche bemerkt Kommissarin Elena Weber (Julia Koschitz) einen Mann, der sie beobachtet und der dann, als sie zu ihm geht, verschwindet. Über das Autokennzeichen stößt sie auf einen Ex-Kollegen, Hagen Benz (Heiner Lauterbach). Der hat vor zwei Jahren den Dienst quittiert, wegen eines angeblichen Herzinfarktes. Nun betreibt er eine Kampfsportschule. Sein letzter Fall, der Mord an einem Penner, ist noch immer ein Cold Case. Das aktuelle Opfer war aus USA angereist, um einen Vortrag über KI zu halten. Die Entsperrung seines Laptops bringt Material zutage, das ihn selbst als Täter entlarvt.

Lange Kameraeinstellungen, ein ruhiger Umgang der Protagonisten zeugen von einem respektvollen Umgang mit einem entsetzlichen Thema. Der eindrucksvolle Film handelt nämlich von Pädophilie. Elena Weber nähert sich Hagen Benz an, stößt jedoch auf Widersprüche und weiß nicht mehr, ob sie ihm trauen kann. Was verbirgt er vor ihr? Gleichzeitig muss die Kommissarin sich um ihre pubertierende Tochter kümmern, die, aber das weiß die Mutter nicht, in der Schule gemobbt wird. Doch der Zen-Meister zeigt ihr einen Weg, damit fertigzuwerden. Zen hilft ihm selbst dabei, mit seinen eigenen Gespenstern umzugehen. Denn er hat eine Vergangenheit, von der seine Kollegen nichts wissen.

Schauplatz des Films ist Hamburg. „Hagen Benz – Das Böse in dir“ ist eine Produktion der filmpool fiction (Produzent: Mathias Lösel) im Auftrag der ARD Degeto Film für die ARD.

Auch im Filmgespräch, das Josef Schnelle moderiert, zeigt Regisseurin Christine Hartmann einen sehr respektvollen Umgang mit dem Thema des Films. Neben ihr haben ihr Sohn Lennox und Stella Spörrle Platz genommen. Sie habe versucht, bei diesem Film den Spagat zwischen Thriller und Drama hinzubekommen. Im Umgang mit den Schauspielenden sei es ihr wichtig, denen einen sicheren Raum zu geben, damit sie auch über ihre Grenzen gehen können. Die Geschichte habe der Autor Eckhard Vollmar mit dem Produzenten entwickelt und sie hat dann den Feinschliff gemacht. Der Stoff sei vom Produzenten gezielt für Heiner Lauterbach entwickelt worden. Auf die Publikumsfrage, wie denn die Zusammenarbeit mit „großen Namen“ sei, antwortet sie: „Die größten Stars haben die wenigsten Allüren.“

Der einfühlsame Film ist noch mehrmals beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein zu sehen, das noch bis zum 7. September 2025 auf der Ludwigshafener Parkinsel stattfindet. Das Gesamtprogramm ist hier zu finden: Festival des deutschen Films.

„Hagen Benz - Das Böse in dir“ ist nominiert für den Rheingold Publikumspreis 2025.

Christine Hartmann führte Regie beim Film "Hagen Benz - Das Böse in dir". Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Christine Hartmann mit Lennox Hartmann und Stella Spörrle auf dem roten Teppich beim Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Lennox Hartmann hat eine Rolle in "Hagen Benz - Das Böse in dir". Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Stella Spörrle spielt in "Hagen Benz - Das Böse in dir" die Tochter der Kommissarin. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz
Moderator Josef Schnelle mit Regisseurin Christine Hartmann, Schauspieler Lennox Hartmann und Schauspielerin Stella Spörrle beim Filmgespräch zu "Hagen Benz - Das Böse in dir. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz