Heute stirbt hier Kainer

Michael Proehl, mehrfach preisgekrönter Drehbuch-Autor, hat gemeinsam mit Maria-Anna Westholzer (Buch und Regie) das Drehbuch zu »Heute stirbt hier Kainer« verfasst. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz

Michael Proehl hat ein Fabile für Western, das zeigt bereits sein TATORT »Im Schmerz geboren«. Zum Film Heute stirbt hier Kainer hat er gemeinsam mit Regisseurin Maria-Anna Westholzer das Drehbuch verfasst. Der »einsame Cowboy« Ulrich Kainer, brillant gespielt von Martin Wuttke, erhält eine tödliche Diagnose. Daraufhin beschließt er, seine letzten Tage in einem vermeintlich beschaulichen Dorf zu verbringen. Als ihn jedoch ein italienischer Wirt im Kampf gegen seinen Widersacher als Profikiller ausgibt und außerdem eine attraktive, alleinerziehende, anhängliche Bäuerin (Britta Hammelstein) mit im Spiel ist, ist es vorbei mit der Ruhe. Ein schräger Kommissar (besser: Sheriff), herrlich gespielt von Justus von Dohnányi, ist ihm außerdem auf den Fersen wie die berühmte Klette, die sich nicht abschütteln lässt. »Heute stirbt hier Kainer« ist angereichert mit schrägen Dialogen und Statements: »Ruhe. Ich wollte einfach nur Ruhe. Einen Teller Kürbissuppe vielleicht. Seien wir ehrlich: Urlaub auf dem Bauernhof ist auch nicht mehr das, was es mal war.«, sagt Martin Wuttke in seiner Rolle als Ulrich Kainer.

Bald hängt viel Blei in der Luft und das Sterben wird für Kainer nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hat - vor allem ist es nicht einsam. Ob keiner oder Kainer stirbt, wird hier an dieser Stelle nicht verraten. Menschen mit Sinn für schrägen Humor werden diesen tollen Film mögen. Erwähnenswert ist die Musik zum Film, für die Matti Rouse verantwortlich zeichnet.

In den Hauptrollen sind Martin Wuttke, Britta Hammelstein, Justus von Dohnányi, Alexander Hörbe, Michele Cuciuffo, Jule Böwe, David Grüttner, Christian Redl, Martin Feifel, Daniel Lommatzsch und Leo Meier zu sehen.

Für die Umsetzung des Stoffs sorgten unter anderem Armin Dierolf (Kamera), Anette Reuther (Szenenbild), Christian Mathias (Ton), Stefan Bau (Schnitt), Nathalie Mischel (Casting) und Katharina Schnelting (Kostümbild). Die Produktionsleitung hatte Uli Dautel, die Redaktion lag bei Jörg Himstedt. Gedreht wurde an mehreren Orten im Odenwald. Der im Film genannte Ort Oberöhde ist fiktiv.

Der Film lief am Mittwoch, 21. April 2021, um 20.15 Uhr in der ARD und ist bis zum 10 Oktober 2021 in der ARD-Mediathek zu sehen.

Beim 17. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein wird er am 4., 5. und 7. September gezeigt. Das gesamte Programm findet ihr hier: festival-des-deutschen-films.de.

Der Film ist für den Rheingold-Publikumspreis 2021 nominiert.

Justus von Dohnányi spielt den »Sheriff« in »Heute stirbt hier Kainer«. Foto: © Jürgen Schmid, Kriminetz