Interview mit Isabel Holocher-Knosp über ihre Uschi Lämmle-Reihe

Das Foto zeigt die Schriftstellerin Isabel Holocher-Knosp.

Liebe Isabel, was zeichnet deine Krimi - Reihe aus?

Isabel Holocher-Knosp: Das Besondere an meinen Krimis ist, dass sie stets an historisch bedeutsamen Orten in Baden-Württemberg spielen und viel Lokalkolorit bieten. Wie bei jedem Krimi geht es in erster Linie um eine spannende Handlung, um Verbrechen, Mord und Totschlag.

Ganz nebenbei erfährt man aber zudem interessante Details über die Region und den geschichtlichen Hintergrund des Schauplatzes. Da meine Ermittlerin Uschi Lämmle einen etwas schrulligen Charakter aufweist, kommt auch der Humor nicht zu kurz.
 
Deine Heldin heißt Uschi Lämmle. Klingt irgendwie schwäbisch und nicht mehr ganz jung. Liege ich da richtig?

Isabel Holocher-Knosp: Uschi Lämmle ist die schwäbische Miss Marple. Da Uschi sich als ehemalige Geschichtslehrerin im Ruhestand langweilt, bietet sie Führungen an geschichtsträchtigen Orten an. Es dauert nie lange, bis sie mit ihrer neugierigen, etwas unbeholfenen Art in den nächsten Kriminalfall stolpert, den sie mit der Unterstützung des Polizisten Buckenmaier auf unkonventionelle Weise löst.

Wer hat dich zu Uschi Lämmle inspiriert?
 
Isabel Holocher-Knosp: Für mich war von Anfang an klar, dass in meinen Krimis eine Amateurermittlerin die Hauptrolle spielen wird. Da ich selbst Lehrerin bin, lag es nah, dass es sich um eine pensionierte Lehrerin handeln würde. Der Name Uschi ist bei mir positiv besetzt. Meine Tante heißt so.
 
Wieviel von dir steckt in ihr?
 
Isabel Holocher-Knosp: Diese Frage wird mir oft gestellt. Uschi Lämmle setzt sich aus mehreren Frauen zusammen, die mir begegneten und mich beeindruckten. In allererster Linie ist Uschi aber eine fiktive Figur. Manchmal spiegelt sich meine Meinung in ihren Äußerungen. Meine engsten Freundinnen behaupten, sie würden einen Holocher-Knosp- Krimi auch dann als solchen erkennen, wenn ich unter Pseudonym schriebe. (lacht) Sagen wir mal so - wenn mir selbst Missgeschicke widerfahren, tröstet es mich, dass ich jene in einer meiner Geschichten einbauen kann. Vielleicht gerät Uschi deshalb so oft in peinliche Situationen ...
 
Bei deinen Lesungen trittst du gerne in historischen Kostümen auf. Wie kam es dazu?
 
Isabel Holocher-Knosp: Durch die Lesung einer Autorin aus ihrem Mittelalter-Roman, bei der sie ein historisches Kostüm trug. Das fand ich toll, weil es dadurch nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen gab. So kam ich auf die Idee, meine Lesungen zum »Tatort Hohenzollern« als »Weiße Frau« abzuhalten. Bei den Lesungen auf der Burg war dies ein toller Effekt. In den nachfolgenden Krimis trug ich die gleichen Kleider, die Uschi bei ihren historischen Führungen im Krimi trägt, also das Kleid einer Römerin beim »Tatort Villa Rustica« und ein Kleid aus dem 19. Jahrhundert im »Tatort Teufelsbrücke«.
 
Bisher umfasst deine Reihe drei Bände. Wird es einen vierten geben?
 
Isabel Holocher-Knosp: Ja, ein vierter Krimi ist geplant. Da ich aber für meine Krimis intensiv vor Ort recherchiere, muss ich warten, bis der historische Schauplatz des nächsten Krimis wieder besucht werden darf. Die Corona-Beschränkungen bremsen mich momentan leider aus.
 
Welchen deiner Krimis sollte jemand, der dich neu entdeckt, zuerst lesen?
 
Isabel Holocher-Knosp: Die Krimis können unabhängig voneinander gelesen werden. 
Allerdings macht es wie bei jeder Serie Sinn, mit dem ersten Band der Reihe zu beginnen. Manche Anspielung bezieht sich auf Ereignisse aus den vorangegangenen Krimis – oftmals mit humorvollem Augenzwinkern.