Interview mit Ostfriesenkrimi-Autor Thorsten Siemens

Ostfrieslandkrimi-Autor Thorsten Siemens im Interview zu seinem Roman "Tod in Norddeich"

“Tod in Norddeich” ist der neue Ostfriesenkrimi von Thorsten Siemens. Im Interview mit www.ostfrieslandkrimi.de spricht der sympathische Autor aus Sande über seinen neuen Krimi, seine Ermittlerin Hedda und warum er gerne mal eine Wohnzimmerlesung machen würde.

Ihr neuer Krimi heißt „Tod in Norddeich“. Würden Sie uns in eigenen Worten kurz beschreiben, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Eigentlich wollten Hedda und Enno ihren ersten gemeinsamen Urlaub in Norddeich verbringen. Doch beim Besuch des Drachenfestes entdeckt Hedda zufällig eine ihr bis dato vollkommen unbekannte junge Frau. Bei ihrem Anblick überkommt sie plötzlich dasselbe unerklärliche Gefühl, das sie zuvor auch beim ersten Kontakt mit dem Leichnam von Elske Husmann verspürt hatte, als sie diesen im Bestattungsinstitut von Bento Frerichs für die anstehende Beerdigung vorbereiten wollte.

Sie spricht die Frau an und erfährt so, dass es sich bei ihr um die neue Lebensgefährtin von Elskes Ehemann Renke handelt. Dieser wiederum sitzt in Untersuchungshaft, da er unter dem dringenden Verdacht steht, seine Frau ermordet zu haben. Anfänglich versucht Hedda noch an einen Zufall zu glauben, aber letztendlich beschließen sie und Enno doch in diesem Fall zu ermitteln.

Während Hedda sich unter einem Vorwand in das Camp Nordseefrieden einschleicht, in dem Elske Husmann sich bis kurz vor ihrer Ermordung noch aufgehalten hatte, sucht Enno im beruflichen Umfeld des Opfers nach Hinweisen auf den Täter.

Im von Ihnen erwähnten Camp Nordseefrieden sollen die Bewohner zu ihrem inneren Frieden finden, unter anderem indem sie nicht miteinander sprechen ­– denn Sprechen ist verboten. Haben Sie in Ihrer Recherche für solch strenge Sektenregeln Vorbilder gefunden oder entspringt dies Ihrer Fantasie?

Tatsächlich sind alle Regeln, die im Camp gelten, meiner Fantasie entsprungen. Die Bewohner dürfen ja beispielsweise auch kein Internet nutzen oder Nachrichten lesen. Ich habe mich gefragt, was ich tun würde, um wieder ganz zu „mir selbst“ zu finden. Dabei kam mir dann auch die Idee eines Sprechverbotes. Wahrscheinlich habe ich mich in diesem Punkt von den Schweigegelübden inspirieren lassen, für die sich sehr gläubige Menschen manchmal entscheiden.

Hedda hat mehrmals ein unbestimmtes, rational kaum erklärbares Gefühl, das sie zu Okka und dem ungelösten Mordfall führt. Spielen hier etwa übersinnliche Kräfte eine Rolle?

Dieses unerklärliche Gefühl taucht erstmals auf, als Hedda im Bestattungsinstitut von Ennos Vater die Leiche der ermordeten Elske Husmann berührt. Als sie beim Drachenfest Okka trifft, fühlt sie dann noch einmal genau dasselbe. Auch die Albträume, die Hedda in Norddeich quälen, verunsichern die junge Ermittlerin.

War das alles nur ein Zufall, Einbildung oder entdeckt Hedda gerade wirklich eine Art übersinnliche Wahrnehmung, die tief in ihrem Inneren schlummert?

Wer auch weiterhin ihre Entwicklung verfolgt, wird schon bald eine Antwort auf diese Frage erhalten.

Zwei Fragen aus aktuellem Anlass, denn wir schreiben den Januar 2019, ein neues Jahr hat gerade begonnen. Was erwartet Ihre Leser in diesem Jahr, wird Hedda Böttcher in vielen Fällen ermitteln? Und sind schon Lesungen mit Ihnen geplant?

In 2019 wird Hedda mindestens noch zwei weitere Mordfälle zu lösen haben. Die Arbeiten am vierten Band laufen bereits auf Hochtouren.

Für Lesungen gibt es aktuell noch keine festen Termine, aber jeden Menge Pläne und Gedankenspiele. 2019 möchte ich z. B. sehr gerne mal eine Wohnzimmerlesung machen. Ich glaube, dass der enge Kontakt zu den Lesern und der anschließende intensive Austausch mit ihnen eine ganz besondere Erfahrung für mich sein könnte.

Das sind spannende Aussichten, wir bedanken uns für das Gespräch!

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.