Interview mit Ostfriesenkrimi-Autorin Sina Jorritsma

Friesenstrand von Sina Jorritsma

"Friesenstrand", der neue Ostfriesenkrimi von Sina Jorritsma, stürmt die Bestseller-Listen und liegt nur 1 Woche nach Veröffentlichung auf Platz 2 aller Cosy-Krimis auf Amazon. Im Interview plaudert die beliebte ostfriesische Autorin über ihren neuen Krimi, über die Borkumer Inselkommissare Mona Sonder und Enno Moll, und ihr erfahrt, was Sina Jorritsma von Gewaltdarstellungen im Krimi hält.

Vor einer Woche ist Ihr neues Buch „Friesenstrand“ erschienen. Was erwartet den interessierten Leser?

Der Krimi beginnt mit einem Leichenfund – ausgerechnet an dem Ort, der den meisten Borkum-Urlaubern wohl am vertrautesten sein dürfte. Die Tote am Strand war zu Lebzeiten ein sehr widersprüchlicher und zerrissener Charakter. Je tiefer meine Kommissare Mona Sander und Enno Moll graben, desto mehr verstörende Details kommen ans Tageslicht. Ich hoffe, dass ich die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten konnte. Erste Reaktionen von Lesern bestätigen mir das.

Kaum zu glauben, aber „Friesenstrand“ ist bereits der zehnte Krimi der Reihe mit den Kommissaren Mona Sander und Enno Moll. Herzlichen Glückwunsch zum „Jubiläum“! Haben Sie denn persönlich einen Lieblingskrimi aus der Reihe?

Vielen Dank! Mein Lieblingskrimi ist vermutlich immer jeweils die Geschichte, an der ich gerade arbeite. Ich kann selbst kaum glauben, dass „Friesenstrand“ schon das zehnte Abenteuer von Mona und Enno ist. Aber wie heißt es beim Fußball? „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ Und deshalb werde ich schon bald mit dem elften Krimi dieser Serie beginnen. Um Ihre Frage zu beantworten: Wenn überhaupt, dann ist „Friesenflirt“ mein bevorzugter Borkum-Krimi, denn mit diesem Roman fing ja alles an.

Die Polizisten der Borkumer Inselwache sind uns ja inzwischen wohlbekannt. Wird es dort mal Veränderungen geben? Rückt eine andere Figur stärker in den Vordergrund?

Ich will noch nicht zu viel verraten. Es ist aber gut möglich, dass die vorlaute junge Kollegin Grietje Smit demnächst eine größere Rolle spielt. Doch Mona und Enno bleiben nach wie vor meine Hauptfiguren. Ich glaube, sie sind den Lesern schon richtig ans Herz gewachsen.

Befürchten Sie nicht, dass Ihnen einmal die Ideen ausgehen können? Borkum ist ja eine kleine Insel. Kann man dort wirklich so viele Mordgeschichten ansiedeln?

Keine Ideen mehr? Das kann ich mir nicht vorstellen. Denken Sie nur an den klassischen englischen Landhauskrimi. So ein britischer Adelssitz ist ja noch viel kleiner als eine Insel. Gerade dadurch, dass alle Verdächtigen auf kleinstem Raum versammelt sind, entsteht ja die Spannung. Und diese englischen Krimis werden seit den Lebzeiten von Agatha Christie immer noch mit großem Vergnügen gelesen, und es entstehen ständig neue.

Wird Enno Moll irgendwann pensioniert? Er ist ja schon im reiferen Alter.

Das habe ich nicht vorgesehen. Hier unterscheidet sich die Fantasie von der Wirklichkeit. In der Realität werden Menschen älter, das ist in Romanen anders – außer, wenn die Autorin es will. Die Serie funktioniert nur im Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere Mona Sander und Enno Moll.

Was denken Sie über Gewaltdarstellungen im Krimi?

Ich glaube nicht, dass eine Autorin durch übertriebene Brutalität Spannung erzeugen kann. Da ich so etwas nicht gern selbst lese, schreibe ich es auch nicht.

Liebe Sina Jorritsma, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen!

Das Interview wurde auf www.ostfrieslandkrimi.de geführt.