Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker

Ostfrieslandkrimi-Autor Alfred Bekker im Interview zu seinem neuen Buch »Der Tote vom Großen Meer«

Ein neuer Ostfrieslandkrimi aus der Feder von Alfred Bekker ist erschienen und aus diesem Anlass haben wir ihm ein paar Fragen gestellt.

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Der Tote vom Großen Meer« ist erschienen. Was erwartet interessierte Leser?

Der Roman beginnt mit einer wilden Schießerei in der Nähe des »Großen Meeres«. Einer der drei Toten hätte eigentlich unter ständiger Überwachung des Bundeskriminalamtes stehen müssen. Doch wie sich herausstellt, hatte das BKA den Mann gar nicht mehr auf dem Schirm! Für Kommissar Steen und sein Team stellt sich die Frage: Wollte der Ermordete wirklich nur Wohnmobil-Urlaub am Großen Meer machen, oder war er Teil eines kriminellen Plans? Die Ermittlungen ergeben dann allerdings, dass beinahe nichts an diesem Fall so ist, wie es zunächst scheint.

Unter dem »Großen Meer« können sich Nicht-Ostfriesen sicher leicht etwas Falsches vorstellen. Was genau versteht man in Ostfriesland unter dem Großen Meer? Und haben Sie eine persönliche Verbindung zu dem Schauplatz Ihres neuen Buches?

In Ostfriesland sagt man zum Meer »die See« und nennt andererseits einen Binnensee »Meer«. Das »Große Meer« ist ein circa fünf Quadratkilometer großer Binnensee zwischen Emden und Aurich und gehört zum Gebiet der Gemeinde Südbrookmerland. So mancher Tourist wird sich wohl schon gewundert haben, wenn plötzlich auf der Hauptstraße ein Schild mit der Aufschrift »Zum Großen Meer« in die vermeintlich falsche Richtung zeigt, nämlich nach Osten, und der Betreffende denkt, dass damit die Nordsee gemeint ist, die dort aber auf gar keinen Fall liegen kann.

Als Zehnjähriger habe ich auf diesem See das Segeln gelernt. Später habe ich jahrzehntelang mit der eigenen Familie dort Urlaub gemacht. Das Große Meer ist insofern etwas Besonderes, weil es sehr flach ist. Ein Zehnjähriger kann dort überall stehen und es quasi durchwaten. Das heißt, dass man Wassersport vergleichsweise gefahrlos betreiben kann. Wenn man kentert, geht man ins Wasser und zieht sein Boot einfach hinter sich her ans Ufer.

Der Fall endet mit dem letzten Dienst-Tag von Ihno Purwin. Der Polizeimeister aus Kommissar Steens Team geht nun wirklich in Pension, was in einigen humorvollen Szenen im Buch thematisiert wird. Wie geht es ohne Ihno weiter? Wird das Team bald durch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin verstärkt?

Ich denke nicht, dass Ihno wirklich weg sein wird. Er wird der Serie trotz seiner Pensionierung auf die eine oder andere Weise erhalten bleiben.

Auf der Dienststelle wird Ihno durch einen ähnlichen Charakter ersetzt – aber dieser Beamte ist noch deutlich korrekter und ordnungsliebender als Ihno. Und da er zudem ein erfahrener Polizist ist, versucht er, auch an seinem neuen Dienstort alles seinen Erfahrungswerten nach umzugestalten und zu ordnen. Damit wird der Neue zum maximalen Gegenpol zu der eher chaotischen Altje Remels, was innerhalb des Teams zu einer gewissen Dynamik führt.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.