Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autor Andreas Kriminalinski

Ostfrieslandkrimi-Autor Andreas Kriminalinski im Interview zu seinem neuen Werk "Ostfriesische Revanche"

»Ostfriesische Revanche« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Würden Sie uns mit eigenen Worten erzählen, worum es in Ihrem neuen Buch geht?

Ja, sehr gerne! Zunächst einmal: »Ostfriesische Revanche« ist mein erster Ostfrieslandkrimi und ich hoffe, dass ich damit den Geschmack der vielen Fans dieses Genres treffe! Die Geschichte erzählt zweierlei – einmal natürlich einen spannenden Mordfall, zum anderen stellen sich zwei Ermittler vor.

Kalle Petersen und Ferdi Morthorst
Beides ehemalige Großstadtbullen. Der eine, Kalle Petersen, ist härter als Schimanski, der andere, Ferdi Morthorst, korrekter als Thanner. Farblich ausgedrückt: Der eine mag Schwarz, der andere Weiß – einen Kompromiss in Graustufen scheint es nicht zu geben. Die erfahrenen Beamten treten in den von ihrer Chefetage angeordneten Vor(un)ruhestand, dürfen ab jetzt eine ruhige Kugel schieben; ganz nach dem Motto: Mord mit Meerblick, nur ohne Mord. Zusammengepfercht in einer verwaisten Polizeistation in der ostfriesischen Provinz und untergebracht als Altherren-WG, müssen sie sich an das neue Leben, privat wie beruflich, erst noch gewöhnen. Gerade im privaten Bereich haben die beiden auch viel von Tom und Jerry.

Zum Mordfall ist Folgendes zu sagen:
Ein Kleinkrimineller wird auf offener Straße erstochen aufgefunden. Es stellt sich heraus, dass das Opfer zuvor einen reichen Privatier ausgeraubt hat. Doch die Beute aus diesem Einbruch bleibt verschwunden. Petersen und Morthorst ermitteln in alle Richtungen. Als sich die Ereignisse überschlagen, kommen sie an ihre physische wie auch psychische Grenze.

Das Buch ist zugleich auch der Start einer neuen Krimireihe mit dem Namen »Krummhörn-Cops«. Das klingt sehr spannend! Was erwartet Ihre Leser in der neuen Reihe?

Friesisch-herber Krimigenuss erwartet die Leser, gespickt mit trockenem Humor, skurriler Situationskomik, schnoddrigen Dialogen sowie einem schräg-witzigen Figurenensemble. Neben den Protagonisten sorgen stetig wiederkehrende Nebenfiguren für gute Unterhaltung in dieser Krimireihe.

Neben dem spannenden Kriminalfall gibt es auch einige Szenen, bei denen man das Lachen kaum zurückhalten kann – insbesondere das anfängliche »Kennenlernen« der beiden Ermittler, die wirklich unterschiedlicher kaum sein könnten. Wie wichtig ist für Sie Humor in einem Regionalkrimi?

Humor ist für mich sehr wichtig. Insbesondere bei Lesungen gibt es für mich nichts Schöneres, als mit dem Publikum zu lachen. Für zu ernste Kriminalromane bin ich nicht der Richtige. Ich lache gerne, daher ist der Humor der entscheidende Geschmacksträger für mein Krimirezept. Der Krimi darf aber nicht überwürzt sein – Klamauk soll nicht dabei herauskommen. Ich mag Situationskomik und witzige Dialoge genauso gern wie authentische Polizeiarbeit und spannende Showdowns. Lachen sorgt für Sympathie und sympathisch sollen meine Figuren sein.

Wie im Klappentext zu lesen ist, überschlagen sich in der Krummhörn die Ereignisse. An welchen Schauplätzen in der Krummhörn spielt die Geschichte?

In die Krummhörn habe ich mich bereits bei meinem ersten Besuch verliebt. Plattes Hinterland, Deich, Watt und Meer, dazu romantische Warftendörfer mit idyllischen Gässchen – ein irdisches Paradies. Pewsum ist der Hauptschauplatz in meinen Krimis, denn dort befindet sich auch in der Realität die Polizeistation der Krummhörn. Daneben zählen unter anderem die Leuchttürme in Campen und Pilsum zum Markenkern der Region. Jahr für Jahr verfällt die alte Ziegelei Pilsum an der Landstraße in Richtung Greetsiel ein wenig mehr. Ein idealer Lost Place für einen Kriminalroman, an dem man als Autor eine Actionszene verorten muss. Das romantische Fischerdorf Greetsiel steht mit seiner historischen Kulisse aus dem 17. Jahrhundert für die Bilderbuch-Idylle an der Nordsee. Klar, dass die Leser auch dorthin mitgenommen werden. Ähnlich wie einer meiner Protagonisten könnte auch ich mir vorstellen, meinen Ruhestand (Unruhestand?) in der Krummhörn zu verbringen. In einem alten Backsteinhaus in einer urigen Gasse in einem der neunzehn Warftendörfer würde ich leben und weiter Ostfrieslandkrimis schreiben.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de