Interview mit Ostfrieslandkrimi-Autorin Elke Nansen zu »Tödlicher Ostfriesenschwindel«

Ostfrieslandkrimi-Autorin Elke Nansen im Interview zu ihrem neuen Buch »Tödlicher Ostfriesenschwindel«.

Ihr neuer Ostfrieslandkrimi »Tödlicher Ostfriesenschwindel« ist erschienen. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Elke Nansen: Es beginnt alles mit dem Mord an einem Ersten Hauptkommissar aus Aurich. Da die Auricher Kollegen natürlich befangen sind, weil sie einen Mann aus ihrer Mitte verloren haben, landet die Ermittlung bei Faber und seinem Team. Außerdem fand man eine Notiz bei dem Toten, die wirklich beängstigend ist und ein ganz anderes Licht auf den verstorbenen Kommissar wirft. So stellt sich Faber auch schnell die Frage: Wer ist hier eigentlich Opfer und wer Täter? Ist einer aus den eigenen Reihen ein Verbrecher und wurde deshalb getötet?

Für Ermittler gibt es wohl kaum etwas Heikleres als einen Mord in ihren eigenen Reihen. Nehmen es die Auricher Kollegen einfach so hin, dass der Fall nach Emden abgegeben wird?

Elke Nansen: Sagen wir mal so: Guido Weisler, das Opfer, war ein guter Kollege in Aurich, aber als Chef nicht immer einfach. Das lag an einem Trauma, das er mit sich herumschleppte. Wäre jemand wie Faber, Rike, Tamme oder Laurien ermordet worden, hätte man den Kriminal- und Ermittlungsdienst Emden wahrscheinlich noch nicht mal mit einem Disziplinarverfahren von den Ermittlungen abhalten können. Beim Drogendezernat in Aurich herrscht jedoch nicht der gleiche familiäre Zusammenhalt wie in Emden. Außerdem wurde den Kollegen in Aurich ein guter Grund genannt, warum Faber den Mordfall übernehmen sollte.

Aber davon möchte ich nicht zu viel verraten, die Leser sollen sich auf eine fesselnde Geschichte freuen. Daher gibt es keinen Spoiler von mir, der die Spannungsmomente verderben könnte.

Jede Krimiautorin entscheidet sich bewusst für ein Ermittlerteam, für die Typen, die mitspielen, für das gesamte Setting. Was ist Ihnen bei der Faber-Waatstedt-Serie besonders wichtig?

Elke Nansen: Ich bin selbst eine begeisterte Krimi- und Thrillerleserin. Für mich sind starke Protagonisten wichtig und ich finde die vielen Kommissare, die momentan so durch Serien und Bücher geistern, oft zu düster. Sie schleppen seelische Konflikte mit sich herum, Alkoholprobleme, sind geschiedene Ehemänner oder Ehefrauen, und sehr oft haben diese Ermittler als Eltern völlig versagt.
Ich denke, dieser Beruf ist an sich sehr hart. Wenn man so eine wunderbare Familie wie Faber mit Rike, Knut, Philipp, seinem Team und auch mit dem kleinen Benny gefunden hat, dann ist das eine enorme Hilfe. Egal, wie schrecklich der Mordfall auch ist, am Ende des Tages kehren alle zurück zu ihren Lieben und werden aufgefangen. Um es auf den Punkt zu bringen: Es geht um das Familiäre im Team, zu Hause und mit den besten Freunden. Vertrauen, Liebe und Geborgenheit machen jeden zu einem besseren Menschen, auch Kriminalkommissare und Pathologen.

Seit »Tödliches Ostfriesenherz« ist einige Zeit ins Land gegangen. Es gab Zuschriften Ihrer Leserinnen und Leser, die es gar nicht erwarten konnten, dass es mit Faber & Waatstedt endlich weitergeht! Wie oft werden die Emder Kommissare im Jahr 2023 auf Verbrecherjagd gehen?

Elke Nansen: Ich hatte mich ja schon an meine Leser gewandt, um zu erklären, warum es letztes Jahr nur einen Roman gab. In 2023 kann ich wieder mit neuer Kraft und guten Mutes arbeiten. Daher werden auf jeden Fall drei Waatstedt/Faber erscheinen, vielleicht schaffen wir sogar ein viertes Buch. Die nächste Geschichte nach Tödlicher Ostfriesenschwindel ist bereits in Arbeit und wird nicht lange auf sich warten lassen.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.